„Das Schulverwaltungsprogramm edoo.sys ist eine einzige digitale Baustelle – in der praktischen Anwendung werden die Fehler deutlich:
Schulleitungen müssen Einzeldaten jedes Jahr aufs Neue einge- ben.
Datenscheiben zu erstellen, ist äußerst kompliziert und zeitauf- wendig.
edoo.sys ist wenig selbsterklärend, schneller Support und Un- terstützung durch das Bildungsministerium bleiben aus.
Die landesweite Umstellung auf das System droht zu scheitern“, be- fürchtet die Obfrau der CDU-Landtagsfraktion im Bildungsausschuss, Jenny Groß.
Auch gegenüber der CDU-Landtagsfraktion äußern Schulleitungen vermehrt ihren Unmut über die Software, so die CDU-Bildungsexpertin. „Viele Schul- leiterinnen und Schulleiter verzweifeln an edoo.sys, weil es offensichtlich nicht möglich ist, einfach und schnell Schulstatistiken zu erstellen und zu übermitteln. Zwangsläufig entstehen keine oder fehlerhafte Statistiken.“ Bei- spielsweise würden falsche Zahlen an das Ministerium übermittelt, da in der Software die Eingabe für doppelt gesteckte Lehrerinnen und Lehrer, Refe- rendare etc. oder betreutes Frühstück etc. nicht eingeben werden könnten. Stattdessen würde oft einfachheitshalber Förderunterricht eingegeben, der aber faktisch nicht stattfinde.
Groß weiter: „Es kann nicht sein, dass eine Software, die dazu gedacht war, die Schulleitungen zu entlasten, nun dazu beiträgt, dass Fehler übermittelt und zusätzlich noch die Arbeitsbelastung der Verantwortlichen zunimmt – und das zum Nachteil der Schülerschaft. Die edoo.sys-Einführung fand ge- plant statt, das Bildungsministerium hätte die Software auf ihre Tauglichkeit prüfen müssen. Mehrstunden, die für Schulleitungen für die Handhabung von edoo.sys anfallen, hätten im Vorfeld einkalkuliert werden müssen. Zu- sätzlich zu den Corona-Herausforderungen müssen sich Schulleitungen auch noch mit einem nicht funktionierenden Schulverwaltungsprogramm herumschlagen.“ Groß kündigt an, die Probleme um edoo.sys im nächsten Bildungsausschuss des Landtages anzusprechen. Kurzfristig müsse die Schulverwaltungssoft- ware nachgebessert werden, damit die neue Frist tatsächlich eingehalten werden kann. Zudem müsse auch der technische Support für Schulleitungen schnell hochgefahren werden. „Langfristig führt sicher kein Weg daran vor- bei, dass Schulleitungen mehr Entlastungsstunden für statistische Aufgaben erhalten und zusätzliche Verwaltungsstellen an Schulen für solche Aufgaben geschaffen werden – viele kleine Grundschulen haben schlichtweg keine entsprechende Schulverwaltung in diesem Ausmaß“, so Jenny Groß. (Quelle Jenny Groß)