Von A wie Amselweg bis Z wie Zeppelinallee – nach (fast) allen wichtigen Tieren, Pflanzen, Menschen und Errungenschaften sind in Deutschland Straßen und Plätze benannt. Aber erst jetzt gibt es einen offiziellen „Platz der Kinderrechte“. Vorreiter ist die Stadt Höhr-Grenzhausen im Westerwald. Ihr Platz wird am Freitag, 22. September, eingeweiht. Der Deutsche Kinderschutzbund verbindet die Einweihung mit seiner zentralen Veranstaltung zum Weltkindertag.
Etliche Orts- und Kreisverbände des Deutschen Kinderschutzbundes haben sich bereits in Projekten damit beschäftigt, der Kinderrechte-Konvention der Vereinten Nationen sicht- und greifbare Denk-Male zu geben. Meist künstlerisch gestaltete Orte der Kinderrechte gibt es von Bad Oldesloe über Hagen bis Nürnberg.
Vor allem, um der Forderung, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, auch regional Nachdruck zu verleihen, haben der Landesverband Rheinland-Pfalz und seine Orts- und Kreisverbände damit begonnen, das Thema in Kommunalparlamente zu tragen. Ihr Ziel: Bereits benannte Straßen mit der Zusatzbezeichnung „Straße der Kinderrechte“ zu versehen, oder noch namenlose Verkehrsflächen ganz offiziell nach den Kinderrechten zu benennen.
Das ist jetzt erstmals so geschehen. Ein zentraler Platz in Höhr-Grenzhausen, bisher ebenfalls ein künstlerisch gestalteter Projekt-„Platz der Kinderrechte“ zwischen Töpferstraße und Turnhalle, wurde vom Stadtrat einstimmig auch offiziell getauft. Es ist wahrscheinlich erst der zweite „Platz der Kinderrechte“ im deutschsprachigen Raum – den ersten gibt es in der österreichischen Hauptstadt Wien.
Am Freitag, 22. September, ist die offizielle Einweihung im Westerwald. Dazu kommen fast 500 Schülerinnen und Schüler aller Schulen der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen in einer Sternwanderung zu ihrem „Platz der Kinderrechte“. Der Bundesvorstand des Deutschen Kinderschutzbundes hat diese Feier als zentrale Veranstaltung 2017 zum Weltkindertag ausgewählt – Vizepräsident Christian Zainhofer wird neben dem rheinland-pfälzischen Landtagspräsidenten Hendrik Hering und Vertretern der Kommune die Kinderrechte würdigen und den Platz seiner Bestimmung übergeben.
Bürgermeister Thilo Becker und Stadtbürgermeister Michael Thiesen übergeben ein Staffelholz an Vertreter des Deutschen Kinderschutzbundes aus Städten, die als nächste dem Höhr-Grenzhäuser Beispiel folgen werden – allen voran die Landeshauptstadt Mainz.