Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor und ist unabhängig von Bildungsstand, Alter, Einkommen, Nationalität oder Religion. In engen sozialen Beziehungen wie z.B. im vermeintlich geschützten Rahmen der Familie kommt es am häufigsten zu körperlicher Gewalt, zu Vergewaltigung und sexueller Nötigung. In den meisten Fällen geht dabei die Gewalt, schon allein wegen der körperlichen Überlegenheit, von Männern aus.
Aus diesem Grund sieht die Gleichstellungsstelle des Westerwaldkreises einen zentralen Schwerpunkt ihrer Aktivitäten in diesem Bereich.
Während der Shutdowns durch die Corona-Pandemie im Frühjahr und Winter 2020 war der Zugang zu den Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen für Betroffene begreiflicherweise sehr erschwert. Beratungen waren nur telefonisch oder über das Internet möglich, gleichzeitig war der potentielle Täter womöglich in der Nähe.
Es entstand die paradoxe Situation, dass in Fachkreisen eine Zunahme häuslicher Gewalt erwartet wurde, die Fallzahlen in den Einrichtungen jedoch zunächst zurückgingen bzw. stagnierten.
Ein vollständiger Überblick über das Ausmaß und die Folgen häuslicher Gewalt während der Shutdowns wird erst nach Beendigung der Krise sichtbar sein.
Um den Zugang auch unter den erschwerten Bedingungen für die Bürgerinnen des Westerwaldkreises so einfach wie möglich zu erhalten, veröffentlichte die Gleichstellungsstelle eine Übersicht aller Frauen-Unterstützungseinrichtungen im Westerwaldkreis mit Kontaktdaten und Öffnungs- bzw. Sprechzeiten.
Außerdem beteiligte sich die Gleichstellungsbeauftragte an der Aktion des Bundesfamilienministeriums „Stärker als Gewalt“, wo durch ein Portal sowohl betroffene wie auch hilfswillige Personen entsprechende Informationen, Rat und Hilfe finden konnten.
Die zugehörige Plakataktion wurde unterstützt und die großen Lebensmittelmärkte im Kreisgebiet um Mithilfe gebeten, indem ihnen weitere Kampagnen-Plakate bzw. Abreiß- Zettel zur Verfügung gestellt wurden. (Quelle Westerwaldkreis)