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Das 13. Änderungsverfahren wurde im Herbst 2016 eingeleitet. Es geht auf einen Antrag der Stadt Montabaur zurück, die an der K82 / Allmannshausen die Neuansiedlung von zwei Lebensmittelmärkten der Ketten Rewe und Aldi Süd ermöglichen möchte. Hintergrund ist städtebaulicher Vertrag, den die Stadt seinerzeit mit der Rewe-Gruppe ausgehandelt hatte, um den Rewe-Standort in der Innenstadt zu sichern.

In dem Vertrag, der noch nicht unterschrieben ist, würde sich Rewe verpflichten, den Supermarkt in der Innenstadt (Hospitalstraße) noch weitere 15 Jahre zu betreiben, wenn die Stadt im Gegenzug einen Neubau an Allmannshausen ermöglicht. Entsprechend soll nun mit der 13. Änderung im FNP eine Sonderbaufläche für großflächigen Einzelhandel an Allmannshausen ausgewiesen werden. Inzwischen hat sich noch eine weitere Veränderung in unmittelbarer Nachbarschaft zur geplanten Sonderbaufläche ergeben: Der Discounter an der Alleestraße möchte seine Verkaufsfläche von derzeit 800 auf dann 970 Quadratmeter erweitern. Der im Eingangsbereich befindliche Backshop wird in Kürze schließen und Penny möchte die Fläche für eigene Zwecke nutzen. Allerdings würde Penny damit die Grenze vom „normalen“ Discounter zum großflächigen Einzelhandel überschreiten. Wegen der sachlichen und räumlichen Nähe soll nun das Penny-Gelände der neuen Sonderbaufläche zugeordnet werden. Über diese Frage hatte der VGR zu beraten.

Wie bereits bei der Einleitung des Verfahrens im letzten Herbst gab es unterschiedliche Meinungen unter den Ratsmitgliedern. Kritik am 13. Änderungsverfahren kam aus den Reihen der SPD. Der Fraktionsvorsitzende Udo Schöfer wies auf die „derzeit schon katastrophale Verkehrsinfrastruktur im Verbund mit dem ICE-Bahnhof und dem FOC“ hin. Diese Situation würde durch eine große Einzelhandelszone weiter verschärft. Ortsbürgermeister Erich Herbst aus Heiligenroth war zu Gast und hielt im Namen des Ortsgemeinderates ein Plädoyer gegen die geplante Ansiedlung von Rewe und Aldi. Er befürchtet eine Kaufkraftabwanderung, kritisierte den Stadtrat von Montabaur für seine Entscheidung pro Ansiedlung und appellierte schließlich an den VGR, seine „Gesamtverantwortung für die Entwicklung in den Gemeinden und der Stadt“ ernst zu nehmen. Bürgermeister Edmund Schaaf wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Bauplanungsrecht niemals Konkurrenzschutz für bestehende Betriebe beinhaltet und dass Montabaur aufgrund seiner Funktion als Mittelzentrum auch in puncto Einzelhandel anders zu betrachten ist als die benachbarten Ortsgemeinden.

Am Ende wurde mit 22 Ja- und 8 Nein-Stimmen (bei einer Enthaltung) beschlossen, das Verfahren zur Ermöglichung der Ansiedlung von Einzelhandel in Allmannshausen einschließlich der Einbeziehung des Penny-Geländes weiter zu betreiben und die Verwaltung beauftragt, ein Verfahren zur notwendigen Anpassung des Einzelhandelskonzeptes vorzubereiten. Der Bürgermeister weis darauf hin, dass damit das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes noch nicht abgeschlossen sei. Vielmehr werden nun die Träger öffentlicher Belange beteiligt. Auch Nachbargemeinden können in diesem Verfahren Stellung nehmen. Gerd Frink, Mitglied der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat und zugleich Erster Stadtbeigeordneter betonte, die Stadt Montabaur werde das Bebauungsplanverfahren zur Ansiedlung großflächigen Einzelhandels in Allmannshausen nur weiterbetreiben, wenn dadurch der langfristige Betrieb des Rewe-Marktes in der Innenstadt gewährleistet werden könne.