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Liebe oder Last?! Baustelle Denkmal
Betreten der Baustelle Denkmal erwünscht!
Die interaktive und multimediale Wanderausstellung der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz wirft einen
ungewöhnlichen Blick auf das kontroverse Thema
Denkmalschutz und gibt Antworten auf viele Fragen,
irrtümliche Annahmen oder gängige Vorurteile, die so noch
nirgendwo beantwortet worden sind.

Und egal ob ganz jung
oder schon lebenserfahren, Denkmalexperte oder Denkmalskeptiker – die Ausstellung macht
einfach Spaß und weckt den Forscher- und Entdeckergeist, denn an jeder Station gibt es
spannende Dinge zum Ausprobieren, Anfassen und Mitmachen.
Fakten zur Ausstellung
- sechs interaktive Themenstationen
- auf über 200 qm Fläche
- ein Erlebnis für alle Sinne
- geeignet für jung und alt
- und für Rollstuhlfahrer
- zweisprachig: deutsch und englisch
- einzigartig in Europa
- die Ausstellung besteht aus Baugerüsten mit einer Höhe bis zu knapp 4 Metern, die
als Träger der Informationen und Multimediastationen dienen
Das Konzept
Ein Denkmal ist immer auch eine Baustelle, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Es
wird modifiziert, kritisiert, erhalten, herausgeputzt und sogar abgerissen. Von der kleinen
Diskussion bis zur großen Sanierung: Und die Baustelle gehört zum Denkmalschutz wie die
Baugerüste zu einer Baustelle. Die Stationen der Wanderausstellung deuten verschiedenen
Architekturen an: Die Besucher bewegen sich durch ein stilisiertes Tor zur Kirche und weiter
in einen Gerüstbau, der an eine Fabrik erinnert.
Zum Ausstellungstitel Liebe oder Last?!
Für die einen sind sie Heimat, Wahrzeichen und Kulturgenuss. Für die anderen sind sie ein
Dorn im Auge: zu alt, zu unbequem, zu teuer! Beim Thema Denkmalschutz scheiden sich die
Geister. Und auch der Erhalt von Denkmalen stellt uns häufig vor echte Herausforderungen
und viele Entscheidungen.
Kurzbeschreibung der einzelnen Stationen:
In sechs interaktiven Stationen stellt die Ausstellung spannendes Basiswissen rund um das
Thema Denkmalpflege und Denkmalschutz vor:
Sind Denkmale Monumente für die Ewigkeit, denen der Zahn der Zeit nichts anhaben kann?
Was bedeutet die Denkmalpflege konkret? Warum ist sie überhaupt nötig? Wer entscheidet,
was ein Denkmal ist und wie wird ein Gebäude zum Denkmal? Und nicht zuletzt: Wer
kümmert dich um unsere Denkmallandschaft? Eigentümer, Privatleute oder der Staat?
Station 1: Das Tor
Liebe oder Last?!
Das große Tor am Eingang macht neugierig. Aus Megafonen tönen gegensätzliche
Satzfetzen, zwei gegenüberliegende Videoslideshows zeigen die zwei kontroversen Seiten
des Themas Denkmalschutz. „Abreißen!“ und „…das muss Unsummen verschlingen!“, ist zu
hören. Oder: „…das könnte heute keiner mehr so bauen!“, „….ein Juwel“, „… das ist der
Touri-Hotspot der Stadt“. Der Besucher ist aufgefordert eine Entscheidung zu treffen und die
Ausstellung entweder durch den Eingang „Liebe“ oder den Eingang “Last“ zu betreten.
Außerdem kann er anhand eines Zählers abstimmen und sehen, wie sich zuvor Besucher
entschieden haben.
Station 2: Die Kirche
Monument oder Patient?!
Historische Denkmale wirken oftmals so, als würden sie die Jahrhunderte problemlos
überdauern. Doch von der gefräßigen Larve bis hin zur Überschwemmung – Denkmale sind
unzähligen Gefahren ausgesetzt.
Die Station ist zweigeteilt: auf der einen Seite sind einige der natürlichen Gefahren
multimedial in Schaukästen erlebbar. Schädlinge, Pflanzen und der Zahn der Zeit: All das
nagt an der Denkmalsubstanz. Auf der anderen Seite der Station erkennt der Besucher eine
weitere große Gefahr für unsere Denkmallandschaft: Den Menschen. Stadtplanung und
ökonomische Interessen, Vernachlässigung, der wechselnde Geschmack und Unverständnis
führen jedes Jahr zum Verlust von unzähligen Denkmalen.
Vier große drehbare Kugeln zeigen Denkmale, die gestern und heute in Gefahr waren oder
deren Erhalt die Öffentlichkeit gerade diskutiert. Eine Fachwerkverbindung altert digital und
berichtet von den verschiedenen Gefahren für den Baustoff Holz. Ein stilisierter
Sprengschalter lässt uns selbst in die Rolle der Denkmalzerstörer schlüpfen und verwitterte
Exponate von Denkmalschäden veranschaulichen die Fragilität der Denkmallandschaft.
Station 3: Fachwerkhäuser
Kunstwerk oder Machwerk?!
Welche spannenden Informationen Denkmale für uns bereithalten ist das Thema dieser
Station: Denn sie sind echte Wissensspeicher und künstlerisch-handwerkliche
Meisterleistungen, die uns teilweise vor Rätsel stellen, bis heute Forschungsfragen
bereithalten und die Denkmale erst die Jahre überdauern ließen.
Ein großer multimedialer „Werkzeugkoffer“ der Denkmalpflege lässt uns vor der vielfältigen
Handwerkskunst staunen. Besucher können an die Türen von Denkmalbesitzern klopfen und
hören, was es eigentlich bedeutet ein Denkmal zu erhalten: Sie erzählen nämlich vom
Herzblut und Kraftakt des Denkmalbesitzes. Einige tolle Exponate der Handwerkskunst
zeigen Schnitzereien, Imitationsmalerei, Stuckarbeiten und Vergoldungstechniken.
Station 4: Das funktionale Bauwerk
Schmuckstück oder Schandfleck?!
Wie wird ein Denkmal eigentlich zu einem Denkmal und wer beurteilt den Wert eines
historischen Gebäudes? Die Station „Schmuckstück oder Schandfleck“ zeigt, wie
Denkmalschutz in Deutschland funktioniert. Hier lernen die Besucher die 10 gängigsten
Vorurteile gegen den Denkmalschutz kennen und im Paragraphenwald Unterschiede in den
Gesetzestexten je Bundesland. Auch Kurioses aus Justiz und Alltag erwartet Sie hier.
Außerdem lernen die Besucher an dieser Station die aufregende Geschichte von zwei
Denkmalen, in denen sich die jeweiligen Denkweisen der Zeit widerspiegeln. Wie wurden der
Aachener Dom und die Porta Nigra von den Zeitgenossen wahrgenommen, genutzt und
verändert? Anhand von zwei Schiebereglern können sie sich auf eine animierte Zeitreise
durch Schlagzeilen der Geschichte begeben. Wenn man diese Station gesehen hat steht auf
jeden Fall fest: Denkmalschutz ist keine Geschmackssache!
Station 5: Die Fabrik
Förderung oder Überforderung?!
Vor der Sanierung ist nach der Sanierung, könnte das Motto dieser Station auch lauten.
Denn Denkmalschutz ist nach Abschluss einer Maßnahme nicht „erledigt“, sondern ein
ständiger Kreislauf. Außerdem kann Denkmalpflege nur gelingen, wenn viele Experten, die
Öffentlichkeit und freiwillige Helfer an einem Strang ziehen. Wie läuft eine typische
Denkmalsanierung ab und welche öffentlichen und privaten Fördertöpfe kann man
anzapfen? Im Inneren der Fabrik können die Besucher ein ganz besonderes Förderband
ankurbeln, um neun Stationen einer typischen Denkmalsanierung kennenzulernen. An der
Außenwand der Station erleben die Besucher die Fördermöglichkeiten anhand eines
Räderwerks, das ein Denkmal in Schwung bringen kann. Engagierte und Ehrenamtliche, die
sich aus ganz verschiedenen Gründen für die Denkmallandschaft engagieren kommen auch
zu Wort. Sie stellen sich und ihre Motivation in Portraits und kurzen Zitaten vor.
Station 6: Der Turm
Liebe!!
Ein digitales Fernrohr zeigt eine traurige Aussicht – zum Glück nur digital: von Nord- bis
Süddeutschland werden Städte gezeigt: Allerdings ohne Denkmale. Ein trauriger Anblick, der
uns in Erinnerung ruft, wie sehr die Denkmale unsere Städte und deren
Wiedererkennungswert prägen.
Ein großer Abstimmungsplatz mit Fähnchen, die Denkmale in der der Region zeigen, wartet
auf die Besucher und lädt diese ein, ihre persönliche Denkmal-Rangliste zu erstellen: Hier ist
die ganz persönliche Meinung gefragt! Welche Denkmale in meiner Umgebung liegen mir
besonders am Herzen? Was wäre die Region ohne diese? Hier wartet außerdem eine ganz
besondere Denkmal-Erinnerung auf Sie…
Mehr Informationen zur Ausstellung auf
www.denkmalschutz.de/ausstellung
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz – wer wir sind
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in
Deutschland. Sie setzt sich seit 1985 kreativ, fachlich fundiert und unabhängig für den Erhalt
bedrohter Baudenkmale ein. Ihr ganzheitlicher Ansatz ist einzigartig und reicht von der
Notfall-Rettung gefährdeter Denkmale, pädagogischen Schul- und Jugendprogrammen bis
hin zur bundesweiten Aktion Tag des offenen Denkmals®. Rund 600 Projekte fördert die
Stiftung jährlich, vor allem dank der aktiven Mithilfe und Spenden von über 200.000
Förderern. Insgesamt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bereits über 6.900
Denkmale mit mehr als einer halben Milliarde Euro in ganz Deutschland unterstützen. Doch
immer noch sind zahlreiche einzigartige Baudenkmale in Deutschland akut bedroht.
Wir bauen auf Kultur – machen Sie mit!
Mehr Information auf www.denkmalschutz.de
Spendenkonto:
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400, BIC: COBA DE FF XXX (Quelle Stiftung Denkmalschutz)