WESTERBURG. „Die Kirche hat die heilige Schrift immer verehrt wie den Herrenleib selber.“ Das betonte Winfried Gramich in seinem Impulsreferat am ersten Abend des Glaubenskurses „Leben aus der Freude des Evangeliums“ im Pfarrsaal Christkönig. Dass Gott in der Heiligen Schrift („Tisch des Wortes“) ebenso wie am „Tisch des Brotes“ (Heilige Eucharistie) präsent sei, sei vielen Generationen gar nicht bewusst gewesen. „Obwohl es eine ganz alte Sache ist!“
Schon der Theologe Origenes habe im dritten Jahrhundert die Christen ermahnt: „Wenn man euch den Leib des Herrn reicht, so hütet ihr ihn mit aller Sorgfalt und Verehrung, damit kein Krümchen auf die Erde falle. Wenn ihr aber so große Sorgfalt anwendet, seinen Leib zu bewahren, wie könnt ihr dann glauben, es sei eine geringere Schuld, das Wort Gottes zu vernachlässigen, als seinen Leib?“
100 Jahre später habe der Kirchenvater Hieronymus festgestellt: „Wir essen das Fleisch und trinken das Blut Christi in der Eucharistie, aber auch, indem wir in der heiligen Schrift lesen.“ Ein Schlüsselbegriff der Theologie des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) sei die „Selbstmitteilung Gottes“ So erfahre der Mensch „nicht durch kluges Überlegen“, wodurch er sich eine Gottesvorstellung mache. Sondern Gott offenbare sich durch die Liebe zu jedem einzelnen seiner Geschöpfe. Diese Liebe gelte es zu erfahren und mit den Sinnen dafür aufmerksam zu werden. Für diese Offenbarung Gottes in der Fastenzeit sensibel zu werden, regelmäßig in der Bibel zu lesen, zu Gott zu beten, sich darüber auszutauschen untereinander – das können die knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den sieben Wochen bis Ostern ab jetzt einüben. Nähere Informationen zum Glaubenskurs jeden Dienstag um 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr im Pfarrsaal Christkönig in Westerburg erhalten Sie unter www.liebfrauen-westerburg.de