Relikt aus Gründerzeit des St. Josefheim schmückt jetzt das Foyer des Caritas-Altenzentrums in Arzbach
ARZBACH. „Caritas – Tuet Gutes Allen“, steht auf dem buntschimmernden Fenster, welches im Foyer des Altenzentrums St. Josef in Arzbach die Besucher der Caritas-Einrichtung begrüßt. Das alte bleiverglaste Fenster mit dem Caritassymbol - einem Flammenkreuz - in der Mitte, erstrahlt in neuem Glanz und hat hier einen würdigen Platz gefunden. Es zieht nicht nur die Blicke der Besucher und Bewohner auf sich, es ist vor allem ein Relikt vergangener Tage und steht für die fast 100-jährige Geschichte der Senioreneinrichtung in der Augst-Gemeinde. Bild:
Einrichtungsleiterin Rita Schlageter und Gemeindecaritas-Referent Rainer Lehmler freuen sich über die gelungene Restaurierung des alten Caritas-Fensters, das nun im Foyer des Caritas-Altenzentrums in Arzbach steht. Sie zeigen einen Ausdruck mit dem Fenster im Originalzustand. Dass das historische Relikt seinen Weg zurück nach St. Josef fand, ist einem reinen Zufall geschuldet.
Gegründet wurde das St. Josefheim 1925 auf Anregung und mit Unterstützung des Arzbachers Johannes Vincenz Dorn sowie des damaligen Kreiscaritasverbandes Westerwald. Für die Leitung der Einrichtung und die Betreuung der Senioren waren bis 1989 die Heiligenstädter-Schulschwestern (Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel) verantwortlich. Später oblagen diese Aufgaben dann dem Diözesancaritasverband, bzw. bis heute dem Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn. Untergebracht war das St. Josefheim zunächst in der Kirchstraße in Arzbach. Im Laufe der Jahre wurde die Einrichtung stetig ausgebaut, sodass 1965 schließlich ein Neubau und der Umzug an den heutigen Standort in der Kemmenauer Straße folgten.
In dem alten Gebäude in der Kirchstraße waren in den Folgejahren zunächst private Senioreneinrichtungen untergebracht, ehe es später lange Zeit leer stand. Vor rund fünf Jahren schließlich wurde das Haus umgebaut und mit Eigentumswohnungen ausgestattet. Und genau zu diesem Zeitpunkt wurde die Geschichte des alten Caritas-Fensters, das jetzt im Foyer in der Kemmenauer Straße steht, fortgeschrieben. Bei einem Sparziergang durch sein Heimatdorf entdeckte Rainer Lehmler, seines Zeichens Referent für Gemeindecaritas beim Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn, durch Zufall in einem Schutthaufen vor der Baustelle in der Kirchstraße das alte Caritas-Fenster. „Es war sehr verschmutzt und stark beschädigt“, erinnert er sich. Lehmler nahm das historische Fenster mit und rettete es so vor der Müllhalde. Zunächst allerdings lagerte er das Fenster ein, das, so vermutet Lehmler, aus der Gründerzeit der Arzbacher Caritas-Einrichtung stammt. Vor kurzem nun erinnerte sich Rainer Lehmler wieder an das Fenster und erzählte der Leiterin des Arzbacher Caritas-Altenzentrums, Rita Schlageter, davon. Gemeinsam kamen sie auf die Idee, das alte Fenster restaurieren zu lassen, um ihm einen würdigen Platz in der Einrichtung zu geben. Mit der Glaswerkstatt Lenz in Nentershausen fand man einen Experten, der dem stark beschädigten Fenster zu neuem Glanz verhalf. Schließlich fertigte die Schreinerei Wolf aus Moschheim für das Stück Arzbacher Caritas-Geschichte noch einen passenden Eichenrahmen mit entsprechender Beleuchtung an. „Jetzt erstrahlt es wieder in alter Schönheit“, freuen sich Rainer Lehmler und Rita Schlageter.
(Quelle Caritas Westerwald)