WESTERBURG. „Suche den Frieden und jage ihm nach!“ Unter diesem Motto pilgerten auch insgesamt 23 Messdienerinnen und Messdiener und ihre erwachsenen Betreuer bei der Messdienerwallfahrt des Bistums nach Rom. „In den Predigten ging es um den inneren Frieden“, erinnert sich Jakob Heisters. Wer Frieden in sich selbst finde, könne diesen dann auch nach außen tragen. „Wenn man mit sich Frieden gefunden hat, dann kann man auch mit anderen den Frieden teilen“, betont er immer wieder.
Lang geplant
Lars Gläßer, und Tobias Gläßer hatten schon seit vor vier Jahren frühere Teilnehmer von der Romwallfahrt schwärmen gehört. Für sie war schon damals klar: da fahren wir auch mal hin! Theresa Baldus und Johanna Fröhlich erinnern sich besonders an den Beginn der Reise zurück. Die Busfahrt sei alles andere als langweilig gewesen. „Wir haben gesungen, viel gelacht, gespielt, zum Beispiel Bischofs-Quartett“, grinsen die beiden über das ganze Gesicht. Das sei ein spezielles Quartett-Spiel mit Porträts und Namen von Bischöfen, das in Messdienerkreisen großen Anklang findet.
Singen und warten
Nach dem Aussendungsgottesdienst in Frankfurt ist die Gruppe über Nacht nach Rom gefahren und vormittags um 11.00 Uhr angekommen. Den Koffer kaum ausgepackt, wollten sie vom Hotel aus mit dem Bus in die Stadt fahren, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. „Schon haben wir den Bus verpasst. Eine Stunde haben wir auf den Bus gewartet, dann an anderer Bushaltestelle noch einmal eine halbe Stunde.“ Der Stimmung habe das aber keineswegs einen Abbruch angetan: „Wir haben beim Warten gesungen, das war auch ganz witzig!“
Limburger Abend
Neben dem ausführlichen Besichtigungsprogramm hatten die Jugendlichen aber auch viel Freizeit zum Selbst-Erkunden der ewigen Stadt. Der Höhepunkt der Reise war für die Fünf das Gemeinschaftserlebnis beim „Limburger Abend“, bei dem sich alle Teilnehmer aus dem Bistum Limburg an einem Ort getroffen haben und mit einem mehrgängigem Abendessen empfangen wurden. „Die Musikgruppe hat gespielt, das war eine richtige Party. Es gab tolle Spieleangebote wie Fußball und Vikingerschach, eine Fotobox und vieles mehr, und Bischof Georg mittendrin.“
Papst zentral, aber nicht das Wichtigste
„Ich finde, wir sind auch eine richtig gute Truppe geworden. Wir haben gemerkt, dass wir alle – über Pfarrei und Bistumsgrenzen hinaus - mit derselben Intention in Rom sind“, fasst Tobias Gläßer die spirituelle Erfahrung der Wallfahrt zusammen. Welche Rolle hat der Papst dabei gespielt? Jakob Heisters hat Franziskus aus nur wenige Metern Entfernung gesehen. „Ich weiß nicht, wie gut das ist, das alles auf den Papst zu konzentrieren, aber es war schon etwas Besonderes.“ Er persönlich finde Franziskus gut. „Es ist aber ein bisschen schade, dass er sich mit seinen Ansätzen nur wenig durchsetzen kann bei den anderen Kardinälen. Ich finde seine Nähe zu den Menschen gut, und dass er nicht so ganz konservativ ist.“ Der sei Papst zentral, aber nicht das Wichtigste an der Kirche, betont Jakob Heisters.
Sozial engagiert
Was nehmen die Messdiener mit in ihren Alltag? „Sich sozial engagieren, sich für andere einzusetzen, das habe auch mit dem Frieden zu tun, den Papst Franziskus mit seiner Menschenfreundlichkeit vorlebe, findet Lars Gläßer. Neben dem Messdienen ist der Dienst in der Feuerwehr sein Hobby. Jakob Heisters gibt Nachhilfe, und macht anderen mit Musizieren eine Freude. Die Motivation dafür, sie komme von innen. Den Frieden haben die Jugendlichen durch die Freundschaft und Gemeinschaft untereinander während der Wallfahrt erfahren. Aus dieser Erfahrung können sie schöpfen, und ihn weitertragen – zuhause im Alltag.