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Feierliche Vertragsunterzeichnung in der Vitos Klinik Weilmünster

Weilmünster. Nach knapp dreimonatigen Verhandlungen wurde der Vertrag zur Übernahme der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster durch das Kreiskrankenhaus Weilburg in feierlichem Rahmen von Esther Storto, Geschäftsführerin der Vitos Weil-Lahn gGmbH, Thomas Schulz, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses (KKH) Weilburg, und Landrat Michael Köberle unterzeichnet. Bei der kleinen Feierstunde waren neben der Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen und Vitos-Aufsichtsratsvorsitzenden Susanne Simmler auch Stefan Sydow, Abteilungsleiter Gesundheit im Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG), Landrat Michael Köberle und Chefarzt PD Dr. Christoph Best sowie die Vitos-Konzerngeschäftsführer Philipp Schlösser und Jochen Schütz anwesend, wobei Stefan Sydow deutlich machte, dass das Ministerium der Übernahme und den Planungen positiv gegenübersteht.



„Die Vertragsunterzeichnung bildet den erfolgreichen Abschluss eines Prozesses, den Vitos im Januar dieses Jahres angestoßen hat. Unser Ziel war es, die Klinik für Neurologie mit ihrer hervorragenden Expertise als Einheit zu erhalten, die neurologische Versorgung der Menschen im Landkreis Limburg-Weilburg sowie alle Arbeitsplätze zu sichern. In Anbetracht dessen, dass der vor einigen Jahren begonnene gemeinsame Weg von Seiten des Bundes nicht schnell genug unterstützt wurde, bin ich sehr zufrieden, dass uns dies gelungen ist. Wir sind überzeugt, dass wir mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg den besten Partner gefunden haben, um die Klinik interdisziplinär auszurichten und zukunftsfähig zu machen“, so Susanne Simmler.

Landrat Michael Köberle betonte: „Dieses Ergebnis ist von herausragender Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Limburg-Weilburg. Zugleich stärken wir das Kreiskrankenhaus Weilburg nachhaltig und schaffen eine zukunftsfähige Perspektive. Besonders wichtig ist mir, dass alle Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben und wir gemeinsam eine stabile Grundlage für die weitere Entwicklung unseres Krankenhauses und der gesamten Gesundheitsregion schaffen.“
Reinhard Belling, Vorsitzender Konzerngeschäftsführer von Vitos, hob hervor, dass es für Vitos sehr schmerzhaft sei, die Klinik für Neurologie abgeben zu müssen. „Wir haben vor sechs Jahren rechtzeitig und weitblickend ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Klinik entwickelt, das nicht nur einen Neubau, sondern auch eine enge Verzahnung mit dem Kreiskrankenhaus Weilburg beinhaltete. Lange Prüfverfahren in Verbindung mit der Änderung der gesetzgeberischen Rahmenbedingungen haben letztlich verhindert, dass wir dieses Konzept tatsächlich umsetzen konnten. Aus Verantwortung für die Gesundheitsversorgung und die Mitarbeitenden geben wir die Klinik nun ab. Gern tun wir das nicht.“
Philipp Schlösser hob die konstruktive Atmosphäre in den Verhandlungen mit dem Landkreis und dem Kreiskrankenhaus Weilburg hervor: „Die Vertragsverhandlungen waren sehr offen und von großem Vertrauen geprägt. Auch schwierige Punkte, die uns lange beschäftigt haben, konnten wir einvernehmlich lösen. In den nächsten Monaten werden sich die Teams aus Weilburg und Weilmünster kennenlernen und finden, bis der Übergang dann zum 1. Januar 2026 vollzogen wird.“ Philipp Schlösser dankte im Namen der Konzerngeschäftsführung dem Klinikteam, allen voran Chefarzt PD Dr. Christoph Best, dass es in dieser sehr schwierigen Zeit die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit sehr hoher Qualität uneingeschränkt gewährleistet hat.

Chefarzt PD Dr. Christoph Best zeigte sich erleichtert, dass die Zukunft der Klinik nun gesichert ist. „Für mich persönlich und mein ganzes Team stellten die vergangenen Monate eine enorme Herausforderung und emotionale Belastung dar“, sagte er. „Ich bin dem ganzen Team sehr dankbar, dass es zusammen- und durchgehalten hat. Gleichzeitig danke ich dem Landrat, dem Kreistag, der Geschäftsführung des Kreiskrankenhaues Weilburg und natürlich der Konzerngeschäftsführung von Vitos, dass man gemeinsam diese Lösung für unsere Klinik trotz vieler schwieriger Details erarbeitet hat.“

Der Landkreis Limburg-Weilburg als Träger des Kreiskrankenhauses Weilburg hatte sich im März 2025 im Rahmen eines Bieterverfahrens für die Übernahme der Vitos Klinik für Neurologie empfohlen. Damit wird eine seit Jahren vorbereitete Entwicklung konsequent fortgeführt. Bereits 2019 hatten Vitos und das Kreiskrankenhaus ein gemeinsames Konzept erarbeitet, das den Umzug der Neurologie in einen modernen Klinikneubau in Weilburg vorsieht. Dieses Zukunftsprojekt bildet die Grundlage für eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine deutliche Stärkung der medizinischen Versorgung im Landkreis. Mit der jetzt vereinbarten Übernahme werden nicht nur alle Arbeitsplätze gesichert, sondern auch die Chancen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der neurologischen Versorgung genutzt.

Der jetzt geschlossene Übernahmevertrag regelt den Übergang der Vitos Klinik für Neurologie an das Kreiskrankenhaus Weilburg unter Berücksichtigung dieser wesentlichen Eckpunkte:
- Übertragung des vollständigen Geschäftsbetriebs der Vitos Klinik für Neurologie Weilmünster von Vitos an das KKH Weilburg zum 1. Januar 2026
- Übernahme aller Mitarbeitenden der Neurologischen Klinik einschließlich aller sekundären und tertiären Leistungsbereiche (sofern diese überwiegend der Neurologie zugeordnet sind) vom KKH Weilburg
- Übertragung aller der Neurologie zugeordneten materiellen und immateriellen Wirtschaftsgüter
- Mietfreie Nutzung der derzeit von der Klinik in Weilmünster genutzten Gebäude (bis zu sechs Jahre)
- Übernahme der Betriebs- und Instandhaltungskosten ab Übertragung vom KKH Weilburg
- Vereinbarung eines negativen Kaufpreises in Höhe von -6,9 Millionen Euro, der auch die Übertragung von 0,5 Millionen Euro Fördermitteln enthält. Zusätzlich stehen dem KKH Weilburg ab dem Zeitpunkt der Übernahme des Versorgungsauftrages der Neurologie pauschale Investitionsmittel in Höhe von ca. 1,6 Millionen Euro pro Jahr zu.

Bereits in den kommenden Monaten wird das Kreiskrankenhaus Weilburg die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen reibungslosen Übergang schaffen. Dazu gehört insbesondere, dass bis zum 1. Januar 2026 das in Weilburg eingesetzte Klinikinformationssystem auch in Weilmünster eingeführt wird. Damit entsteht eine einheitliche IT-Landschaft, die nicht nur die interne Zusammenarbeit erleichtert, sondern auch die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung weiter stärkt. In verschiedenen Arbeitsgruppen wird beraten, wie die Klinik möglichst schnell und reibungslos integriert werden und wie man die medizinischen Angebote verzahnen kann, um die Bürgerinnen und Bürger auch in der Übergangsphase so optimal wie möglich zu versorgen. (Kreis Limburg-Weilburg)