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WW / Hübingen. Wenn es sowas wie ein soziales Wunder gäbe, dann wäre eines ganz im Süden des Westerwaldes, dem Buchfinkenland, zu finden: das Familienferiendorf (FFD) Hübingen! Es wäre sicher sogar ein Anwärter auf den Titel „Soziales Wunder des Jahrzehnts“! Leider gibt es eine solche bundesweite Auszeichnung nicht. Dennoch: es bleibt ein kleines Wunder, dass es das FFD noch gibt – und es sich über Rheinland-Pfalz hinaus zunehmender Beliebtheit erfreut. Mit der Gründung einer Stiftung wurde nun ein neuer Weg beschritten, um dieses dauerhaft zu sichern und die Attraktivität der Einrichtung zu steigern.


Die Finanzierung der Einrichtung ist nach wie vor nicht einfach. Vor fast 6 Jahrzehnten in Trägerschaft des Bistums Limburg gegründet, stieg die Kirche 2005 als Trägerin und Mitfinanziererin aus. Auch das Bundesfamilienministerium hat sich vor zwei Jahren aus der Förderung von Investitionsmaßnahmen in Familienferienstätten zurückgezogen. Damit fehlt dem FFD ein lange Jahre sicherer Bundesanteil zu den notwendigen Investitionen in die 40 Ferienhäuser und zentralen Anlagen.
Doch aufgeben ist für die FFD`ler/innen um Hausleiter Michael Nagel und Vereinsvorsitzender Dr. Hanno Heil keine Alternative. Sie wollen sich weiter mit den nach wie vor hoch motivierten Beschäftigten dem Ziel widmen, allen Formen von Familien (die meist nicht zu den materiell Bevorteilten in unserer Gesellschaft gehören), einen Ort der Erholung und Regeneration anzubieten. Dies deshalb, damit sie die vielfältigen Herausforderungen des Alltags in oft schwierigen Lebenssituationen meistern können. Dazu bietet die weitläufige Einrichtung im Grünen im reizvollen Buchfinkenland, neben der Beherbergung in großzügigen Ferienhäusern und der schmackhaften Bewirtung im Panoramaspeisesaal, auch eine fundierte pädagogische Betreuung mit festangestellten Mitarbeitenden und Honorarkräften an.
Ohne eine konstante institutionelle Förderung wird diese Aufgabe auf Dauer nicht erfüllt werden können. Der operative Betrieb kann zwar bei unverändert guter Belegung – an der hoffentlich auch die neu entstehende Mammut-Jugendherbe in Montabaur nichts ändern kann – aus den Betriebserlösen finanziert werden. Dazu tragen nicht nur Familien bei, sondern viele andere Gruppen, Schulklassen, Vereine und Unternehmen, die das FFD mit teilweise über 200 Personen für Tagungen, Feiern und Freizeiten nutzen. Aber für errechnete investive Maßnahmen in den weitläufigen Gebäudebestand einer fast 60 Jahr alten Einrichtung von bis zu 7 Mio. € in den kommenden Jahren, geht es nicht ohne Spenden und Zuschüsse. Vieles von der Energieeffizienz bis zur Gestaltung muss an die heutigen Anforderungen angepasst werden.
Wegen der unsichereren Finanzierung wurde mit Hilfe der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Westerwald-Sieg ein lange gereifter Plan umgesetzt: eine „Stiftung Familienferiendorf Hübingen“ wurde gegründet. Klar, es bedarf einer längeren Anlaufzeit, bis diese nach dem Aufbringen des Gründungskapitals von 50 Tsd. € mit Hilfe von vielen Menschen guten Willens wirksam werden kann; wirksam in der Form, dass durch sie eine verlässliche Unterstützung bei den vielen anstehenden Investitionsvorhaben möglich wird.
Bei einer feierlichen Gründungsveranstaltung wurde ein motivierender Grundstein gelegt: mehrere anwesende Unternehmer/innen aus der Region und darüber hinaus füllten den bereitgestellten Spendentopf mit einem fünfstelligen Betrag. An dem Abend wurde im fast voll besetzten Zirkuszelt des Feriendorfs das Stiftungskonzept erläutert und die Planungen der zahlreich notwendigen Renovierungsmaßnahmen vorgestellt. Und dabei durfte auch die Küche des FFD zeigen, dass viele Menschen wegen der guten Bewirtung nach Hübingen kommen.
Bei einer konstituierenden Sitzung wurde inzwischen auch der Stiftungsrat gewählt: ihm gehören an: Dr. Hanno Heil, Claus Eberling, Michael Nagel, Wilfried Noll, Jürgen Sprenger und Uli Schmidt. Der Stiftungsrat arbeitet derzeit an einem Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit und möchte in Zukunft auf Personen und Institutionen zugehen, um sie für die Unterstützung des Familienferiendorfs zu gewinnen. Wenn dies gelingt, wird das FFD eine sichere Zukunft haben! Bei der Stiftergemeinschaft gibt es weitere Infos unter www.stiftungstreuhand.com/kurzurl/gA-8 oder direkt im FFD unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (Uli Schmidt)