Im vergangenen Herbst führte das IFH Köln (Institut für Handelsforschung) eine Umfrage zum Fokusthema „die Innenstadt im Spiegel der Besuchermeinung“ durch. Rund 68.000 Passanten in 107 deutschen Innenstädten wurden dabei um Ihre Meinung gebeten. Auch Passanten in der Limburger Innenstadt wurden dazu befragt.
Etwa 77 Prozent der Befragten kommen direkt aus Limburg oder aus dem Einzugsgebiet. Das sind rund 11 Prozent mehr als bei vergleichbaren Städten aus der Umfrage. Dabei beträgt das Durchschnittsalter der Besuchenden 42 Jahre. Im Vergleich zu gleich großen Städten ist der Altersdurchschnitt in Limburg damit um fünf Jahre niedriger.
Die befragten Passanten gaben der Attraktivität der Limburger Innenstadt sowie der des Einzelhandels die Schulnote 2,5. Rund 37,4 Prozent würden Limburg zudem als Ausflugsziel weiterempfehlen. Das sind mehr als in vergleichbaren Städten (21,4 Prozent) und mehr als der Gesamtdurchschnitt aller teilnehmenden Städte (25,7 Prozent).
Besonders hervorgehoben wurden hierbei die Fußgängerfreundlichkeit, die Erreichbarkeit mit Bus und Bahn, die Anzahl und Vielfalt der Veranstaltungen, das gastronomische Angebot und das große Dienstleistungsangebot in Limburg.
Die Schulnote drei gab es für die ausbaufähige Autofreundlichkeit und damit einhergehende Parkmöglichkeiten. Aber auch das Kulturangebot und die Sport-, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten waren nach Ansicht der Befragten nur befriedigend.
Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, freut sich über das positive Feedback der Befragten und hebt hervor: „Die Menschen, die unsere Innenstadt beleben, nehmen die Veränderungen positiv wahr, wie beispielsweise die Aufenthaltsqualität in unserer Stadt. Nach wie vor ist Limburg eine touristisch attraktive Stadt, die viel Neues zu entdecken bietet, Menschen inspiriert und zum Spaß haben einlädt. Wir werden als lebendige und vitale Stadt wahrgenommen und das zeigt, dass die Arbeit aller Aktiven in der Stadt und unsere Arbeit Früchte trägt."
Vor allem die pittoreske Altstadt mit ihren einzigartigen Wellengiebeln und den wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern zieht die Passanten in ihren Bann. Es wird jedoch ebenfalls wahrgenommen, dass es nur wenige grüne Oasen in der Innenstadt gibt und sowohl die Sauberkeit als auch die Sicherheit besser sein könnten. An allen drei Themen arbeitet die Stadtverwaltung. So arbeitet die Stadtpolizei eng mit der Landespolizei zusammen, um die Sicherheit in Limburg spürbar zu verbessern. Der Einsatz der Teams der Stadtgärtnerei mit der Bepflanzung von freien Flächen, dem Aufstellen von Insektenhotels und mehr dient auch der Schaffung von Lebensraum für Insekten, allerdings ist der Platz dafür begrenzt. Auch die Sauberkeit in der Stadt soll durch die Anpassung der Reinigungsintervalle und dem Aufstellen neuer Müllbehälter verbessert werden.
Ein Großteil der Befragten gab an, zum Shoppen (63,5 Prozent) und Essen (56,2 Prozent) mit dem PKW (51,4 Prozent) oder den öffentlichen Verkehrsmitteln (25,5 Prozent) in die Stadt gekommen zu sein. Bei allen genannten Prozentangaben liegt Limburg jeweils über dem Ortsgrößendurchschnitt. Rund 32,7 Prozent sagten zudem, dass sie mehr als drei Geschäfte bei ihrem Stadtbummel aufsuchen wollen und dafür mehr als zwei Stunden einplanen (45,8 Prozent). Hierbei wollen 57 Prozent der Befragten zwischen 50 Euro und mehr als 200 Euro ausgeben. Das ist mehr als in gleichgroßen Städten (38,4 Prozent) und im Gesamtdurchschnitt aller Städte (40,6 Prozent) angegeben wurde.
Um die Innenstadt zukünftig besser erreichbar und attraktiver zu gestalten, wünschten sich die befragten Passanten eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots (38,2 Prozent), den Ausbau des Radverkehrs (42 Prozent) sowie bessere Pkw-Parkmöglichkeiten (56,3 Prozent).
„Was die genannten Verbesserungspotenziale in Sachen Verkehr und Parken angeht, so sind wir mitten in der Umsetzung. Die Stadt hat bereits und wird in Zukunft Millionenbeträge in die Hand nehmen, um zum einen das Parken zu modernisieren und den ÖPNV für Limburger Bürger massiv auszubauen. Das neue Parkleitsystem wird derzeit gebaut – die Parkhäuser werden seit Jahren bereits modernisiert und digitalisiert. Mit der Übernahme des Karstadt-Parkhauses hat die Stadt zahlreiche Parkplätze, die die meiste Zeit nicht nutzbar waren, aus dem Dornröschenschlaf herausgeholt“, so Michael Stanke, 1. Stadtrat, zu den Ergebnissen der Befragung.
Zur Attraktivitätssteigerung trägt das Parkraummanagementkonzept für die Innenstadt bei, das sich bereits in der Umsetzung befindet. So erhält das Parkleitsystem flexible Anzeigen und alle Parkmöglichkeiten – auch die zahlreichen privaten Parkhäuser und Parkplätze – werden miteingebunden. Bis Mitte des Jahres soll durch die Fertigstellung des Parkleitsystems der Parksuchverkehr schneller zu freien Parkplätzen in den Parkhäusern geführt werden. Damit kommt die Stadt einer langjährigen Forderung des Handels nach. Außerdem wird das Karstadt-Parkhaus mit einem Aufzugsneubau zukünftig auch barrierefrei nutzbar sein. Schon heute sichert die Stadt dort einen digitalen 24-Stunden-Betrieb an sieben Tagen in der Woche, der, im Gegensatz zu den kürzeren Öffnungszeiten früher, Parkplätze für die Abend- und Nachtstunden erschlossen hat. Alle städtischen Parkhäuser werden bald digitalisiert sein und auch in die Sicherheit, Sauberkeit und Helligkeit wird weiterhin investiert.
Ab dem 1. Juli 2025 wird die Stadtlinie um das Vierfache ausgebaut. Die Busse fahren zukünftig im Halbstundentakt mit einer eigenen Linie in allen Stadtteilen. Das ermöglicht eine flexible und sehr gute Anbindung für alle Bürgerinnen und Bürger von der eigenen Haustür in die Stadt. Auch der Ausbau des Radwegenetzes schreitet voran und bringt so Kunden auf direktem Weg sicher in die Innenstadt.
Weiterhin nannten die Befragten ein verbessertes Toilettenangebot (75,6 Prozent) als unbedingt notwendige Maßnahme. Die Fertigstellung des Toilettenpavillons auf dem Neumarkt kann zukünftig bereits zu einer spürbaren Verbesserung der Situation beitragen.
Auch der Wunsch nach mehr Grün (46,1 Prozent) in der Innenstadt wurde geäußert. Dies fließt in die Aufwertung der Fußgängerzone und der Plätze mit ein, was 41,8 Prozent der Passanten als wichtig empfinden. Leerstand und Brachflächen sollen ebenfalls vermieden werden, das möchten 47,7 Prozent der Befragten.
Insgesamt zeigt die Untersuchung „Vitale Innenstädte“, die in 107 Städten unterschiedlicher Größe in Deutschland bereits zum sechsten Mal durchgeführt wurde, dass in Limburg vieles gut und einiges auf einem guten Weg ist. Denn schlechter als befriedigend schnitt die Stadt in keinem der Umfrageergebnisse ab. (Quelle Stadt Limburg)