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Im vergangenen Jahr gab es mehr Staus und stockenden Verkehr auf den deutschen Autobahnen als 2023. Das zeigt die ADAC Staubilanz für das Jahr 2024. So registrierte der Club auf den deutschen Autobahnen rund 516.000 Staus mit einer Gesamtlänge von rund 859.000 Kilometern. Im Vorjahr waren es noch 504.000 Staus.

Die Gesamtdauer der Staus betrug 448.000 Stunden, ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem es noch 427.000 Stunden waren. Gründe für den Anstieg sind das gestiegene Verkehrsaufkommen auf den Autobahnen, das vier Prozent beträgt und die Vielzahl der Baustellen.

Der bundesweit staureichste Tag war der 17. Mai 2024, der Freitag vor dem Pfingstwochenende. Mit rund 2.500 Staustunden und einer Gesamtlänge von 5.200 Kilometern gab es an diesem Tag die meisten Verkehrsbehinderungen des Jahres. Ebenfalls staureich war der 8. Mai, der Tag vor Christi Himmelfahrt, mit rund 2.300 Staustunden und knapp 5.000 Staukilometern.

22.892 Staus in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz mussten Autofahrende im vergangenen Jahr in 22.892 Staus ausharren. Diese dauerten 16.366 Stunden. Dies entspricht einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 18.464 Stunden). Der staureichste Tag war der 18. Januar 2024 aufgrund des Winterwetters mit Eisregen: 439 Staus (212 Stunden).

Im Vergleich der Bundesländer waren die größten Abnahmen an Stau-Stunden in Bayern (rd. 2.600) und Hessen (rd. 2.200) und eben Rheinland-Pfalz (rd. 2.100) zu verzeichnen.

Die A61 verzeichnete die meisten Staus zwischen Ludwigshafen und Koblenz, gefolgt von der Strecke Koblenz-Ludwigshafen mit 2.045 beziehungsweise 1.354 Stunden. Zudem führten die A60 von Mainz nach Bingen (1.010 Stunden) und die A1 von Köln/Koblenz nach Trier (968 Stunden) ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen. Die stauanfälligsten Anschlussstellen waren Salmtal-Föhren (828 Stunden) und Dreieck Sinzig-Bad Neuenahr (782 Stunden), gefolgt vom Kreuz/Ludwigshafen/Kreuz Frankenthal (629 Stunden) und der Anschlussstelle Neustadt/Bad Honnef auf der A3 (557 Stunden). Grund für die Staus waren 339 Autobahnbaustellen und Sperrungen.

Mobilität bleibt zentrale Herausforderung

Trotz modernster Verkehrsleitsysteme bleibt die Mobilität in der Region eine Herausforderung. „Das Verkehrsaufkommen steigt und die Analyse zeigt, dass erweiterte Straßenausbauten und intelligente Verkehrslenkungssysteme dringend erforderlich sind, um den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu reduzieren“, sagt Christian Schmidt, Leiter Mobilität und Umwelt beim ADAC Mittelrhein e.V..

Stauträchtigste Bundesländer waren Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Mittwochs und donnerstags wurden im Jahresdurchschnitt die meisten Staus registriert, montags und an den Wochenenden war die Verkehrsbelastung deutlich geringer. Typisch für Werktage blieben die ausgeprägten Stauzeiten morgens zwischen 6 und 9 Uhr und am Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr. Nur an Freitagen verlagerten sich die Staupeaks in die Mittags- und frühen Nachmittagsstunden.

Deutschlandticket muss verlängert werden

Trotz eines Anstiegs des Verkehrsaufkommens ist die Stausituation in den werktäglichen Hauptverkehrszeiten im Vergleich zu 2023 weitgehend unverändert geblieben. Sollte das Deutschlandticket mit seinen inzwischen 13 Millionen Nutzern als planbares Angebot in den Folgejahren entfallen oder in der preislichen Gestaltung an Attraktivität verlieren, dürfte das die Stausituation auf den Straßen zusätzlich verschärfen. Auch deswegen spricht sich der ADAC für den Fortbestand des Tickets auch über das laufende Jahr hinaus aus.

Aus Sicht des ADAC muss die Verkehrsinfrastruktur dringend modernisiert und gezielt ausgebaut werden. Insbesondere müssen in den nächsten Jahren über 4.000 marode Autobahnbrücken ersetzt werden. Um weitere Brückensperrungen zu vermeiden und Verkehrsengpässe gezielt zu beseitigen, müssen verlässlich und dauerhaft finanzielle Mittel für die Fernstraßeninfrastruktur bereitgestellt werden.

Datenbasis und Herkunft
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Floating Car Data in Echtzeit. Täglich werden im Durchschnitt mehr als 1,2 Milliarden Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von LKW-Flotten sowie Nutzern von Smartphone-Apps verarbeitet. Ergänzt um die Baustelleninformationen werden diese Daten in der ADAC Service GmbH zur aktuellen Verkehrslage verarbeitet und wurden für die ADAC-Staubilanz herangezogen und analysiert. Bei Rückfragen zur Datengrundlage können Sie sich an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. (Quelle ADAC Mittelrhein)