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Projekt „Kabel 4.plus“ der evm-Gruppe erreicht wichtige Meilensteine mit Rhein- und Autobahnquerung
KOBLENZ. Die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (evm-Gruppe) setzt mit ihrem Projekt „Kabel 4.plus“ einen wichtigen Meilenstein zur Modernisierung der Fernmeldeinfrastruktur in der Region. Bis 2027 sollen insgesamt 100 Kilometer Kupferkabel durch leistungsfähige Glasfaserverbindungen ersetzt werden. Dies dient der besseren Vernetzung von Umspannwerken, Ortsnetz- und Schaltstationen des regionalen Stromnetzes. Nachdem bereits – vorrangig im Westerwald – 45 Kilometer Leitungen verlegt und innerhalb der Anlagen alle Vorkehrungen zum tatsächlichen Umsatteln der Technik getroffen werden konnten, standen nun parallel zwei weitere Meilensteine auf dem Projektplan. Erstens: Die etwa 460 Meter lange Unterquerung des Rheins zwischen Koblenz-Wallersheim und der Insel Niederwerth. Zweitens: Die Glasfaserleitung, die durch die Autobahnbrücke A 48 verläuft, auf der Bendorfer Seite mit dem Glasfasernetz in der Fläche zu verbinden. „Zwei sehr wichtige Meilensteine, um an unserem angestrebten Gesamtziel anzugelangen.

Der Vernetzung und Umrüstung des gesamten Stromnetzes der evm-Gruppe zwischen Koblenz und dem Westerwald auf Glasfaserbasis“, erklärt evm-Sprecher Marcelo Peerenboom.
Untergetaucht: Rheinquerung zwischen Wallersheim und Niederwerth
Um die bereits bestehenden Glasfasernetze in Koblenz und im Westerwald miteinander zu verbinden, müssen die Leitungen auch durch den Rhein. Genau gesagt vom Koblenzer Stadtteil Wallersheim zur Insel Niederwerth. „An dieser Stelle wird der Vorteil einer breit aufgestellten Unternehmensgruppe wie der evm deutlich“, sagt Peerenboom. „Wir nutzen hier eine unserer weiteren Großbaustellen als Vehikel. Genau an dieser Stelle haben wir einen neuen Düker zur Trinkwasserversorgung gebaut. Also ein Leitungssystem, das unter dem Rheinstrom langführt. Neben der Trinkwasserleitung wurden zusätzlich Leerrohre verlegt, die jetzt für die Glasfaserkabel genutzt werden.“ Inzwischen sind alle Speedpipes, dünne flexible Rohre, in denen später das nur 6,5 Millimeter dünne Glasfaserkabel eingebracht wird, unter Wasser und bis zur zweiten Rheinquerung vorverlegt. „Dieser Vorgang verlief reibungslos, so dass wir uns zum Jahresende auf die noch anstehenden Abschlussarbeiten in diesem Bauabschnitt konzentrieren können, bevor im kommenden Jahr die zweite, rund 180 Meter lange Querung zwischen Niederwerth und Vallendar, auf dem Plan steht“, fasst Projektleiter Patrick Zerwas den aktuellen Stand zusammen.
Nicht durch die Tiefe, dafür aber durch luftige Höhe, führt ein weiterer Streckenabschnitt des zukünftigen Glasfasernetzes durch die Autobahnbrücke A 48. Hier wurde parallel ebenfalls ein wichtiger Knotenpunkt erstellt, bei dem die Glasfaserleitung, die durch die gesamte Länge des Brückenhohlraumes führt, am Brückenausgang Bendorf mit dem Glasfasernetz in der Fläche verbunden wurde. Dazu musste der Höhenunterschied zwischen dem Ende der Autobahnbrücke und der unterhalb liegenden Straße überwunden werden. Eine Aufgabe, die nur mit einem speziellen Baufahrzeug zu leisten war, wie Patrick Zerwas ausführt: „Ein Schreitbagger ist ein spezieller Bagger, der auf unebenem und steilem Gelände arbeiten kann, indem er seine "Beine" unabhängig voneinander bewegt, um Erdarbeiten durchzuführen. Genau das, was wir an dieser Stelle brauchten, um den Graben von der Brücke zur Straße durch die Hanglage ziehen zu können.“
Viel Aufwand für das Stromnetz der Zukunft
Warum ein solch großer finanzieller und arbeitsintensiver Umbau der veralteten Fernmeldetechnik auf Glasfaser notwendig ist, wird beim Blick auf das sich stark wandelnde Stromnetz deutlich, wie Marcelo Peerenboom abschließend erklärt: „Um das immer komplexer werdende Stromnetz stabil zu halten, brauchen wir moderne Technik. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und dezentralen Erzeuger, wie zum Beispiel der Wärmepumpen und Solaranlagen, nimmt stetig zu. All das will innerhalb des Stromnetzes geregelt werden. Dabei ist es empfindlich wie ein menschliches Herz und darf nicht aus dem Takt geraten. Glasfaserkabel sind dabei das Mittel der Wahl, weil sie nicht so anfällig für Störungen sind und größere Datenmengen transportieren können.“ Insgesamt investiert die Energieversorgung Mittelrhein (evm) zehn Millionen Euro in das Projekt, das durch die Tochterfirmen Energienetze Mittelrhein (enm) und KEVAG Telekom Koblenz (KTK) verantwortlich umgesetzt wird. (Quelle evm)