Der „Hans-im-Glück-Preis“ der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn für Jugendliteratur geht an die Autorin Josefine Sonneson. Insgesamt hatten sich 84 Autorinnen und Autoren mit ihren Werken um den Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, beworben.
Josefine Sonneson überzeugte die Jury mit ihrer Bucheinsendung „Stolpertrage“. „Die Autorin setzte sich gegen 83 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durch. Insgesamt wurden 39 Bücher und 45 Manuskripte eingereicht“, informiert Dr. Anna Vössing, die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg.
„Es ist ein leiser Roman, der das Thema Loslassen in wenigen Wochen durchmisst“, skizziert Anna Vössing das Werk. In dem Buch beschreibt die Autorin, wie Jettes beste Freundin wegzieht und sich von der Ich-Erzählerin entfremdet. Jettes Eltern haben sich getrennt, die ältere Schwester wird im Sommer ausziehen und das Haus, in dem jede Ecke samt Garten so vertraut ist, muss aufgegeben werden. Ganz schön viel auf einmal für die 13-jährige Jette. Und als wäre das nicht genug, wird auch noch der geliebte Großvater dement und muss ins Pflegeheim.
All das verändert sich, „ohne dass wir gefragt wurden“, und Jette kann es nicht verhindern. Die 29-jährige Autorin Josefine Sonneson, die in Hildesheim Literarisches Schreiben und Lektorieren studiert, findet in „Stolpertage“ dafür Bilder wie das der Motte, die im Licht verbrennt, bevor Jette eingreifen und sie retten kann.
„Als Leserinnen und Leser begleiten wir Jette in diesem Veränderungsprozess, zu Hause, im Schulbus, im Unterricht, bei einer Familienfeier, einer Busfahrt, im Pflegeheim, und sind nah am Innenleben der Ich-Erzählerin“, so die Auffassung der Jury, die sich aus Jutta Bummel (Buchhändlerin), Gabriele Fachinger und Jutta Golz (Bibliothekarinnen), Dr. Stefan Hauck (Fachredakteur beim Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel) und Ralf Schweikart (Redakteur und freier Journalist) zusammensetzt.
Die Preisverleihung mit anschließender Lesung findet am Donnerstag, 7. November, um 10 Uhr in der Dombibliothek – Stadtbibliothek für die Stadt Limburg statt.
Der Preis wurde im Jahr 1977 von dem Schriftsteller Hans-Christian Kirsch und seiner Frau gestiftet. 1987 wurde er von der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn als Förderpreis für Jugendbuchautoren und -autorinnen übernommen. Er wird im Turnus von zwei Jahren vergeben und ist mit 3.500 Euro und einem Symbolpreis dotiert. (Quelle KReis Limburg Weilburg)