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Die Zeit ohne Glockenspiel aus dem Rathaus ist für die Limburgerinnen und Limburger vorbei, das Glockenspiel ist wieder zu hören. 33 Lieder und Melodien umfasst die Liste, die die Glocken anstimmen können. Das Glockenspiel erklingt täglich um 12.01 Uhr und um 18.01 Uhr, dann ist die Glocke, die die Uhrzeit schlägt, wieder verstummt.
Mit der Wiederinbetriebnahme des Glockenspiels sind auch die beiden Uhren im Rathaus wieder in Gang gesetzt worden und zeigen nun wieder die aktuelle Uhrzeit an. Glockenspiel und Uhrwerk waren mit Beginn der Sanierungsarbeiten im Rathaus vorübergehend stillgelegt worden, da das komplette Haus von der Stromversorgung genommen wurde.


Das Glockenspiel wird nun digital gesteuert. Die alte Steuerung lief mit Hilfe von Disketten, die in die Zentrale der Steuerung eingelegt wurden. Auf den Disketten waren die zu spielenden Lieder vermerkt. Doch für diese Art der Steuerung waren keine Ersatzteile mehr zu bekommen, was jedoch notwendig gewesen wäre, da es Schäden gab. Die Firma, die das Glockenspiel erstellte und einbaute, hat nun auch eine moderne digitale Steuerung eingebaut, mit der das Glockenspiel in Gang gesetzt wird und die Melodien erklingen.
Auch wenn sich die Technik geändert hat, die Hausmeister der Stadtverwaltung bleiben diejenigen, die darüber entscheiden, welche Lieder die Glocken jeweils anschlagen. Klar ist, es gibt immer wieder neue Zusammenstellungen, wobei Weihnachtslieder natürlich nur in der Zeit von Dezember bis in den Januar hinein gespielt werden und auch die Nationalhymnen von England, Frankreich und Belgien nur zu bestimmten Anlässen zu hören sind. Die Nationalhymnen ergeben sich aus den Partnerstädten Lichfield, Ste-Foy-les-Lyon und Oudenburg.
Zum Auftakt der Wiederinbetriebnahme erklingen täglich um 12.01 Uhr „Üb‘ immer Treu‘ und Redlichkeit“, „Sah ein Knabe ein Röslein steh’n“ und „Die Forelle“; um 18.01 Uhr stimmt das Glockenspiel „Muss i denn zum Städele hinaus“, „Tiritomba“ sowie „Wem Gott will die rechte Gunst erweisen“ und „Freude schöner Götterfunken“ an. Selbstverständlich ist auch das Kinderlied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ wieder auf der Liedliste.

Das Glockenspiel ist übrigens deutlich jünger als das Gebäude. Zur 100-Jahrfeier des 1898 errichteten Rathauses bedauerte der damalige Bürgermeister Martin Richard, dass schon lange kein Glockenspiel im Rathaus mehr zu hören sei. Ein Kaufmann, nicht aus Limburg stammend und auch nicht in der Stadt wohnend, spendete daraufhin eine nicht genannte Summe und neue Glocken wurden für den Turm und seine Uhr geordert. Diese Glocken wurden im Traditionshaus „ED. Korfhage & Söhne in Melle gefertigt und haben ein Gesamtgewicht von 500 Kilogramm.
Das moderne Glockenspiel hatte einen historischen Vorgänger, der natürlich in direkter Verbindung mit der Rathausuhr stand. Die Uhren, neben der Uhr über der Eingangsseite mit dem nach außen hin sehr deutlich sichtbaren Ziffernblatt mit einem Durchmesser von 1,60 Meter und der darüber befindlichen Inschrift „ANNO DOMINI 1898“, noch die Uhr im Turm auf der Rückseite des Rathauses, waren mit einem Schlagwerk bestehend aus drei Glocken ausgestattet. Die Uhr auf der Eingangsseite, die Anschaffung wurde 1899 beschlossen und die Kosten lagen bei rund 2000 Mark, wurde bei „ED. Korfhage&Söhne“ gefertigt und im Februar des Jahres 1900 zunächst bei dem Limburger Uhrmacher Breidling ausgestellt. In Betrieb waren zu jeder Viertelstunde je zwei Schläge auf zwei Glocken zu hören, die volle Stunde wurde dann von der dritten und größten Glocke geschlagen.

Rund 10.000 Euro waren notwendig, um nun die technische Umrüstung und Neuausstattung zu ermöglichen. Wie in den zurückliegenden Jahren, soll es weiterhin ein Mal im Jahr eine Wartung von Glockenspiel und Uhr geben. (Quelle Stadt Limburg)