Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur fördert Kulturprojekte im Land mit 82.500 Euro
Der Vorstand der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur hat bei seiner letzten Sitzung die Förderung von 14 Kulturprojekten aus den Sparten Film, Musik, Literatur und Bildende Kunst in einer Gesamthöhe von 82.500 Euro beschlossen.
„Die eingereichten und geförderten Kulturprojekte sind erneut von hoher Qualität. Gleich mehrere Projekte beschäftigen sich mit der Aufarbeitung von menschenfeindlichen Ideologien wie dem Antisemitismus und dem Antiziganismus und der Vorbeugung dieser Anschauungen durch Aufklärung. Die Antragstellerinnen und Antragsteller haben damit Themen von hoher gesellschaftlicher Relevanz und Aktualität aufgegriffen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Vorsitzende des Vorstands der Kulturstiftung.
„So leistet das Buchprojekt der Autorin und Lokalhistorikerin Doris Spormann und des Autors und Lokalhistorikers Dr. Walter Karbach die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der Oberweseler Juden und Jüdinnen und stellt die Schicksale von zwölf jüdischen Familien dar. Ein weiteres Projekt von Eva Pfitzner möchte Antisemitismus vorbeugen, indem es die Geschichte der SchuM-Städte und die Verfolgung der jüdischen Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz thematisiert. Ziel des Projekts ist es, durch die Auseinandersetzung mit jüdischen Stereotypen die Reproduktion eben dieser Stereotype zu verhindern. Eine Ausstellung des Landesrats Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz e. V. dokumentiert die Geschichte des legendären Schnuckenack Reinhardt Quintetts und erzählt die Geschichten der einzelnen Musiker im Holocaust. Die Projekte zeigen einmal mehr, welche wichtige Bedeutung einer aktiven Kunst- und Kulturszene für unser gesellschaftliches Miteinander zukommt und wie wichtig die Förderung der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz ist“, hob Ministerpräsidentin Dreyer die Bedeutung einiger Projekte hervor.
Die Kulturstiftung unterstützt in der aktuellen Förderrunde mehrere Filmprojekte. „Die Filmemacherinnen und Filmemacher positionieren sich mit ihren eingereichten Projekten für eine integrative und offene Gesellschaft. So zeigt ein Film von Dr. Paul Schwarz am Beispiel der Integrationsarbeit in Landau, wie das Ankommen geflüchteter Menschen in unserem Land gelingt. Luiza Braz Batista und Lorenz Rommelspacher suchen mit ihrem Kunstprojekt, das den Arbeitstitel „equal_games“ trägt, nach neuen dialogischen Wegen, die zu mehr Gleichstellung führen sollen. Dabei entsteht ein Kunstfilm, in dem sie Interviews mit Menschen verschiedener Altersgruppen, Geschlechter und Identitäten zu einem dokumentarischen Kunstfilm verarbeiten. Und dem vielfach ausgezeichneten jungen Filmemacher Lars Smekal ermöglicht die Förderung, das Drehbuch eines Films fertigzustellen, bei dem aktuelle Themen wie der Klimawandel, Diversität oder Fake News in eine dystopische Fantasiewelt verlagert und mit Hoffnung versehen in unsere Welt zurückgeführt werden“, ergänzte Kulturministerin Katharina Binz.
Die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur wurde 1991 als rechtsfähige Stiftung öffentlichen Rechts gegründet. Über grundsätzliche Angelegenheiten der Stiftung entscheidet der Vorstand, der von einem Kuratorium unter Vorsitz von Kulturministerin Katharina Binz beraten wird. (Quelle Staatskanzlei Mainz)