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Dank dem Einsatz der Mitarbeitenden unserer 22 Autobahnmeistereien, die zur Niederlassung (NL) West der Autobahn GmbH des Bundes gehören, können sich die Verkehrsteilnehmenden, die die Autobahnen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Südhessen mit dem Rhein-Main-Gebiet befahren, auch in den kommenden Monaten auf einen funktionierenden Winterdienst verlassen.

703 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen im Streckennetz West rund um die Uhr dafür, dass Schnee und Eis auf den Autobahnen keine Chance haben. 2.800 Streckenkilometer (rund 1.600 Kilometer Autobahn, 1.200 Kilometer Rampen, die durch Anschlussstellen und Autobahnkreuze führen) hält unsere „Flotte in Orange“ auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen befahrbar und sorgt damit unter anderem ein reibungsloses Weihnachtsgeschäft.

Logistik und Organisation des Winterdiensts sind immer wieder eine Herausforderung, die jedoch auch in diesem Jahr pünktlich zum Start der Wintersaison gemeistert wurde. „Wir blicken der Wintersaison 2023/2024 optimistisch entgegen und sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Im letzten Jahr haben wir 30.000 Tonnen Salz verbraucht. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit des Wetters, haben wir für die anstehenden Wintermonate 48.000 Tonnen eingelagert und sind somit auch für einen härteren Winter gewappnet. Zusätzlich haben wir 3.000 Tonnen Silo-Salz zur Sole-Herstellung vorrätig“, erklärt Michael Bersch, zuständiger Geschäftsbereichsleiter Betrieb und Verkehr der NL West, und führt aus: „Die Salzlager in unseren 54 Lagerstätten sind gut gefüllt, die Fahrzeuge entsprechend umgerüstet – Schneepflüge und Streubunker sind einsatzbereit– es kann also losgehen.“
Die eingelagerten Mengen ergeben sich aus den Erfahrungswerten vergangener Jahre. Sollten trotz aller Vorbereitung, etwa durch einen sehr kalten, schneereichen Winter, die Vorräte zur Neige gehen, wird durch Nachbestellungen flexibel auf die entsprechende Situation reagiert.

Um die Verkehrssicherheit auf den Streckenabschnitten nach Möglichkeit vollumfänglich zu gewährleisten und stetig zu verbessern, setzen die Autobahnmeistereien auf Feuchtsalz, also einem Gemisch aus Salzsole (NaCl). „Die Vorteile liegen auf der Hand, schon kleine Mengen erzielen eine große Wirkung, für einen Quadratmeter benötigt man nur etwa 20 Gramm. Die Salzeinsparung kann bis zu 75% betragen. Das Feuchtsalz verteilt sich gleichmäßiger und haftet durch seine Beschaffenheit besser auf der Straße als einfaches Trockensalz“, betont Bersch. „Zusätzlich wird durch präventives Streuen darauf geachtet, ressourcenschonend zu agieren, um Umweltbelastungen zu minimieren sowie den Salzverbrauch insgesamt möglichst gering zu halten.“
Beim präventiven Streuen kommt zudem die sogenannte „FS 100-Technologie“ zum Einsatz. Hierbei wird Salzsole in flüssiger Form auf die Fahrbahn gesprüht. Dieses Verfahren wird angewendet, wenn aufgrund der Wetterprognosen beispielsweise mit Reifglätte zu rechnen ist.

Der Winterdienst ist ein anschauliches Beispiel des Zusammenspiels von Mensch und Technik. Die Meistereien in der Region West können auf einen Fuhrpark von 246 Fahrzeugen zurückgreifen. Dabei stehen in Hessen 100, im Saarland 47 und in Rheinland-Pfalz 99 zur Verfügung. Bersch: „Wir investieren konsequent und nachhaltig in unsere Ausrüstung. Wir haben 35 neue Lkw und 7 neue Unimogs jeweils mit der entsprechenden Winterdienstausstattung angeschafft. Alle kommen umgehend zum Einsatz. Das ist notwendig, um einen zuverlässig funktionierenden Winterdienstes durchzuführen“, so Bersch.

Um eintretende Witterungsveränderungen frühzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren zu können, bedienen sich die Meistereien modernster Technik und wissenschaftlicher Daten. Dazu gehören 118 in die Straße eingebaute Glatteismeldeanlagen im Streckennetz; diese melden ständig Fahrbahn- und Lufttemperatur sowie Informationen über Fahrbahnnässe oder Schneebelag an den Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Dort werden die Daten ausgewertet und in Wettermeldungen und -prognosen übersetzt, auf die alle Meistereien Zugriff haben. So lassen sich die täglichen Einsätze, Anzahl der Einsatzfahrzeuge, Einsatzzeiten und Rufbereitschaften sieben Tage die Woche, optimal planen und koordinieren.
„Man kann vor unseren Teams nur den Hut ziehen. Dank Ihrem unermüdlichen Einsatz kann der Verkehr auf den Autobahnen unseres Niederlassungsgebiets fließen“, lobt Bersch die Belegschaft nicht ohne Stolz.


Hintergrund

Zu Beginn des Winters mehren sich erfahrungsgemäß Anfragen von Verkehrsteilnehmenden und Medien, die sich nach Art und Umfang des geleisteten Winterdienstes erkundigen oder über scheinbar mangelhaft geräumte und gestreute Fahrbahnen klagen.

Dazu einige Hintergrundinformationen: Die verfügbaren Einsatzfahrzeuge können nicht überall gleichzeitig sein. Bei Räumeinsätzen auf Autobahnen soll rund um die Uhr sichergestellt werden, dass die Umlaufzeiten für die Bearbeitung der Hauptfahrbahnen einschließlich der Rampen, Parallelfahrbahnen und Anschlussstellen sowie der Aus- und Zufahrten von Rastplätzen maximal drei Stunden betragen. Hierbei haben die durchgehenden Fahrbahnen Vorrang. Für reine Streueinsätze ohne Schneeräumung gelten kürzere Zeiten. Hierbei soll die Umlaufzeit zwei Stunden nicht überschreiten.

Unter Berücksichtigung der Umlauf- und Rüstzeiten kann insbesondere bei anhaltenden, massiven Schneefällen oder bei Glatteisbildung nicht gewährleistet werden, dass das vollständige Streckennetz ohne Beeinträchtigung befahrbar bleibt. An die Verkehrsteilnehmenden richtet die Autobahn GmbH daher die dringende Bitte, in der Winterzeit mit besonderer Vorsicht zu fahren und geeignete Bereifung aufzuziehen. (Quelle LBM)