Was in Blumenrod entstehen soll, ist klar: Ein Jugendzentrum mit generationenübergreifendem Sportpark. Der Standort in der Nähe der beruflichen Schulen zwischen Wiesbadener Straße und Zeppelinstraße ist längst gefunden, die Finanzierung dank der kräftigen Unterstützung aus dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (Jugendzentrum) und dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ für die Stadt auch gut machbar. Nun hat der Magistrat wichtige Aufträge vergeben, die die Umsetzung des wegweisenden Projekts näherkommen lassen.
Der Magistrat der Stadt hat gleich mehrere Aufträge vergeben. Zum einen geht es dabei um die Architektenleistungen und die Planungsleistungen für die technische Gebäudeausstattung (Tragwerk und Bauphysik) sowie für den Bereich Heizung, Lüftung, Sanitär sowie für Elektro, zum anderen geht es um die Freiflächenplanung für den Sportpark. „Mit den Vergaben haben wir nun wichtige Schritte unternommen, damit das Jugendzentrum und der Sportpark auch Gestalt annehmen können. Ich bin überzeugt davon, dass wir hier ein wirklich wichtiges Projekt für unsere Stadt stemmen und damit auch Angebote in Bereichen schaffen, in denen wir derzeit noch nicht so gut aufgestellt sind“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich.
Das Auftragsvolumen für die vergebenen Planungen des Jugendzentrums beläuft sich auf knapp 500.000 Euro, wobei die Architektenleistung die mit Abstand größte Position ist. Beauftragt wurde ein Büro aus Münster, dass sich unter drei Anbietern durchsetzen konnte. Besonders überzeugend wird dabei ein bereits von dem Büro realisiertes Jugendzentrum und seine Konzeption für das Vorhaben in Limburg bewertet, auch wird ihm eine hohe Sensibilität für Jugendliche bescheinigt.
Die verschiedenen Planungen der technischen Gewerke wurden in drei Lose (Tragwerk und Bauphysik sowie Heizung, Lüftung, Sanitär sowie Elektro) aufgeteilt. Bei den technischen Gewerken wurden als einzuhaltende und zu bewertende Qualitäten folgende Kriterien aufgeführt: energieeffiziente Bauweise, Verwendung nachhaltiger Baustoffe und nachhaltige Konstruktionsweise, Betriebssicherheit und Barrierefreiheit. Im Bereich Kosten sind der wirtschaftliche Betrieb sowie die niedrigen Folgekosten für Unterhaltung und Wartung wichtige Kriterien für die Planung.
Die Freiflächenplanung für den Sportpark wurde an ein Darmstädter Büro vergeben, das sich im Vergabeverfahren gegen ein weiteres Büro durchsetzen konnte. Der Auftrag beläuft sich auf 306.277 Euro und beinhaltet auch die Planung der Außenanlage für das JuZ. Der Sportpark richtet sich mit seinem generationenübergreifenden Angebot an verschiedenen Bewegungs- und Sportflächen an eine breite Gruppe an Nutzenden.
Die Stadtverordnetenversammlung beschloss am 4. Oktober vergangenen Jahres den Bau des Jugendzentrums und des Sportparks, wobei die beiden Projekte als eine Gesamtmaßnahme zu behandeln ist. Der Beschluss wurde auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie getroffen. Die Umsetzung erfolgt über die Bereitstellung der jeweiligen Finanzmittel im Rahmen der Haushaltsberatungen.
Die Ausschreibung der Planungsleistungen für das Jugendzentrum und den Sportpark waren in einem EU-weiten Vergabeverfahren durchzuführen. Dazu wurde ein erfahrenes Vergabebüro beauftragt, dass die Verfahren rechtssicher vorbereitete, durchführte und dokumentierte. Die Vergabeverfahren für die Architektenleistungen und die Freiflächenplanung wurden mit Teilnahmewettbewerb und Verhandlungsverfahren durchgeführt.
Das Jugendzentrum ist mit Baukosten in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro veranschlagt. Die Bruttogrundrissfläche beträgt rund 835 Quadratmeter. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf die Optimierung der funktionalen Zusammenhänge und Synergien mit dem Sportpark und seiner Sportanlagen gerichtet werden. Aufgrund der gewünschten Synergieeffekte werden die Ausführungen beider Vorhaben zusammen koordiniert. Für den Sportpark sind Baukosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt, wobei die Förderquote dort bei 90 Prozent liegt.
Jugendzentrum und Sportpark sind festgeschriebene Vorhaben aus dem sogenannten Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, kurz ISEK. Das Konzept bildet den Orientierungsrahmen für die künftige Entwicklung der Südstadt. Projekte, die dort beschrieben sind, können über Förderprogramme bezuschusst werde, wobei die Kostenanteile für den Bund, das Land und die Stadt bei jeweils einem Drittel liegen. Das Konzept, 261 Seiten stark, war Ende 2020 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden.
Das Jugendzentrum gilt dabei als Kernstück des Konzepts. Die Umsetzung ist zwischen September 2024 und September 2026 vorgesehen. Bis das neue Jugendzentrum zur Verfügung steht, gibt es den Treffpunkt an der Ecke Holzheimer Straße/Im Großen Rohr. Dort wurden die alten Pavillons entfernt und durch eine Containeranlage als Zwischenlösung ersetzt. Nach der Fertigstellung des JuZ soll die Containeranlage den Jugendlichen als ein selbstverwaltetes Jugendcafé dienen. (Quelle Stadt Limburg)