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Nentershausen. Schon seit über 100 Jahren sind sie ein wichtiger Teil der Orts- und Kirchengemeinde innerhalb von Nentershausen: Die Rede ist von der Katholischen Frauengemeinschaft Nentershausen. Da Corona die Feierlichkeiten zum Jubiläum im vergangenen Jahr ausbremste, holten die Nentershäuserinnen nunmehr ihr rundes Jubiläum nach.

1922 gründete sich im Rahmen einer Mission in der katholischen Pfarrgemeinde Nentershausen ein sogenannter Mütterverein. Sicherlich waren Zielsetzung und Themen fast ausschließlich kirchlicher Natur. Wenn man jedoch diese Zeit kurz nach dem ersten Weltkrieg mit all seinen schlimmen Folgen sich etwas näher ansieht, war es auch eine Zeit in der sich Frauen verstärkt zu Wort meldeten. Erst drei Jahre vorher, im Jahr 1919 wurde das aktive, sowie das passive Wahlrecht für Frauen eingeführt.

In Nentershausen selbst gab es zu dieser Zeit das erste elektrische Licht, man konnte Radio hören und die Koblenzer Straße wurde gepflastert.

In ihrer Begrüßungs- und Festansprache im Bürgerhaus Nentershausen, wo die aktiven und passiven Mitglieder der Frauengemeinschaft zu einem Nachmittag zusammengekommen waren, erwähnte Ina Gläser von der Frauengemeinschaft all die Themen und erwähnte auch das gestiegene Selbstbewusstsein der Frauen. Diese positiven Ansätze wurden jedoch durch das Entstehen des Nationalsozialismus zunichte gemacht.

Nach dem Krieg besann man sich wieder auf diese Werte und gründete die katholische Frauengemeinschaft, wie sie heute noch besteht. Man nahm sich dabei klassischen weiblichen Themen an. So leisteten die Frauen nicht nur für ihre Gemeinschaft wertvolle Arbeit, sie waren im wahrsten Sinne des Wortes ein Segen für die Pfarrgemeinde und das Dorf. Bei allen Veranstaltungen halfen sie mit und organisierten auch selbst Feiern, deren Erlös gespendet wurde. So wurde unter anderem die Innenrenovierung der St. Laurentius Kirche finanziell unterstützt. Auch immer wieder große Dankbarkeit erfährt die Frauengemeinschaft Nentershausen für ihr alljährliches Stricken für die Limburger Obdachloseneinrichtung.

Ina Gläser beleuchtete aber nicht nur die Vergangenheit. Ebenso nahm sie die momentane Situation mit fehlendem jungen Nachwuchs in den Blick und appellierte an die Anwesenden, in ihren Familien für neue Mitglieder zu werben.

Die Feierlichkeiten zum Jubiläum begannen bereits am Vormittag mit einem Dankgottesdienst, den Pfarrer Dieter Braun im Rahmen des Erntedankfestes mit den Mitgliedern der Katholischen Frauengemeinschaft in der St. Laurentius Kirche feierte. Anschließend stand im Bürgerhaus Mittagessen und Kaffee auf dem Programm. Das Jugendorchester der Musikalischen Löwen überbrachte außerdem genauso seine musikalischen Glückwünsche, wie die kleinen „Tanzmäuse“ des Tanzsportclubs Nentershausen, die mit einer schönen Choreografie die Besucher erfreuten. Die Ortsgemeinde und der Vereinsring der Westerwaldgemeinde ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, zum runden Jubiläum zu gratulieren. (Quelle Andreas Egenolf)