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Limburg-Weilburg. Landrat Michael Köberle hat der Hünfeldener Bürgermeisterin Silvia Scheu-Menzer einen Förderbescheid aus der Säule B des Zukunftsfonds übergeben. Mit 65.100 Euro fördert der Landkreis Limburg-Weilburg die Anschaffung eines Stromerzeugers für die Notstromversorgung im Rathaus.
Die Gefahr von Ausfällen der kritischen Infrastruktur wie beispielsweise der Gas- und Stromversorgung hat stark zugenommen. Nicht erst durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wird deutlich, wie abhängig man von der Stromversorgung ist. Auch Ereignisse aus der Vergangenheit sind Belege dafür, beispielsweise der Stromausfall während des Schneechaos im Münsterland 2005, bei dem die Bevölkerung durch abgeknickte Strommasten sechs Tage lang von der Energieversorgung abgeschnitten war.

Neben Krieg oder Unwetterereignissen können weitere Gründe wie technische Defekte, Hackerangriffe oder die Abschaltung von Kraftwerken „Blackouts“ hervorrufen. Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnte im September 2022 vor flächendeckenden Stromausfällen als „realistische Szenarien“ und empfiehlt den Ausbau des Katastrophenschutzes. Die Gemeinde Hünfelden hat in der Vergangenheit bereits viele Maßnahmen im Bereich des Katastrophenschutzes umgesetzt. Unter anderem wurden Sonderschutzpläne für Waldbrände, Stromausfälle / „Blackouts“, den Ausfall von Telefonie und Internet, die Vorsorge hinsichtlich Unwettern und Betreuung sowie für eine Gasmangellage erstellt. Des Weiteren wurde – auch durch Förderung des Landkreises Limburg-Weilburg – ein Katastrophenschutzlager eingerichtet, in dem neben Hilfsmitteln und Materialien für den Ernstfall auch Hygieneartikel und Nahrungsmittel für 100 Personen vorgehalten werden. Sie könnten mehrere Tage autark versorgt und untergebracht werden. „Für die Sicherstellung der Wasserversorgung im Gemeindegebiet haben wir einen mobilen Stromerzeuger angeschafft. Bei einem Stromausfall können mit diesem Aggregat die Hochbehälter der Gemeinde vollgepumpt werden, um die Trinkwasserversorgung im Gemeindegebiet gewährleisten zu können. Nun wollen wir ein baugleiches Aggregat für das Rathaus anschaffen. Das Rathaus dient im Katastrophenfall als Anlaufpunkt für die Hünfeldener Bürgerinnen und Bürger. Der Sonderschutzplan ‚Stromausfall/Blackout‘ sieht unter anderem die Besetzung des Bürgerbüros tagsüber von 6 bis 22 Uhr für administrativ-organisatorische Angelegenheiten vor. Es steht dann im Austausch mit der operativ-taktischen Einsatzleitung der Feuerwehr. Satellitentelefone stehen zur Verfügung, die Bevölkerung wird über die Besetzung des Rathauses per Durchsagen informiert. Für die Gemeinde Hünfelden ist die Sicherstellung der Stromversorgung unabdingbar, um im Ereignisfall handlungsfähig zu bleiben. Durch die Anschaffung eines weiteren Stromerzeugers werden die notwendigen Ressourcen geschaffen und eine wesentliche Verbesserung des kommunalen Katastrophenschutzes erreicht“, betonte Bürgermeisterin Scheu-Menzer.
Auf Initiative von Landrat Michael Köberle hat der Kreistag die Einrichtung des Zukunftsfonds Limburg-Weilburg – Stark und Innovativ – beschlossen. Ziel des Fonds ist die Stärkung der ländlichen Regionen des Landkreises Limburg-Weilburg im Hinblick auf Infrastruktur und Mobilität, insbesondere für ältere Menschen. Hierzu zählen auch die Förderung und Ausbildung im kommunalen Brandschutz sowie der in den Fokus rückende Klimaschutz. Der Fonds besteht aus insgesamt fünf Säulen. Säule A beschäftigt sich mit preisgünstigem Wohnraum und setzt auf das von 2017 bis 2020 laufende Programm des Landkreises zur Errichtung von preisgünstigem Wohnungsbau mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr – also 4,8 Millionen Euro insgesamt – auf. Danach wurde für die Säule A jährlich eine Million Euro im Haushalt eingestellt. In Säule B wird die kommunale Infrastruktur, unter anderem Sammeltaxi, Radverkehrsnetze, Breitband, Revitalisierung von Ortskernen, Sanierung von Bausubstanzen, ortsbildgerechte gestalterische Maßnahmen und soziale Einrichtungen (Kinderbetreuung etc.), mit jährlich 1,9 Millionen Euro gefördert. 135.000 Euro stehen für Säule C bereit, womit der kommunale Brandschutz unterstützt werden soll. 300.000 Euro stehen ferner in Säule D für den kommunalen Klimaschutz und entsprechende Nachhaltigkeitsprojekte zur Verfügung. Die zusätzlich aufgelegte Säule E zur Förderung der Vereine wurde ausgestattet mit 1,75 Millionen Euro. (Quelle Kreis Limburg Weilburg)