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Handwerkskammer Koblenz verzeichnet ein Plus von mehr als 7 Prozent – Trotzdem noch viele Lehrstellen unbesetzt
KOBLENZ. Das sind positive Signale aus dem Handwerk: Wie die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer (HwK) Koblenz zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres mitteilt, ist die Zahl der eingetragenen Lehrverträge zum Stichtag 31. Juli 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7,02 Prozent gestiegen. Aktuell gibt es insgesamt 2.303 Lehrverträge, im Vorjahr waren es 2.152. Diese Zahl wird erfahrungsgemäß sogar noch steigen, denn durch den Berufsschulstart im September gibt es häufig „Nachzügler“, die ihren Ausbildungsvertrag einen Monat später abschließen. „Viele Handwerksbetriebe schließen noch kurzfristig Ausbildungsverträge im August oder sogar September ab“, erklärt Manuela Herzmann von der Lehrlingsrolle der HwK. Mit diesen Zahlen hat die HwK Koblenz den größten Zuwachs an abgeschlossenen Ausbildungsverträgen und somit das beste Ergebnis der insgesamt vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern.

„Diese Entwicklung ist wirklich positiv und beweist, dass es sich lohnt, immer wieder auf die hervorragenden Chancen und Zukunftsperspektiven hinzuweisen, die das Handwerk zu bieten hat“, unterstreicht der Hauptgeschäftsführer der HwK Koblenz Ralf Hellrich. Die HwK wirbt mit Kampagnen, Schulbesuchen, Berufsmessen wie den Azubispots und den Azubispots on tour rund ums Jahr bei Schülern darum, eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren. „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass unsere Bemühungen sich auszahlen“, so Hellrich weiter.
Das aktuelle Zwischenfazit stimmt optimistisch, ist aber für die HwK-Spitze kein Grund, sich auf Erfolgen auszuruhen. „Das Handwerk ist weiter stark gefordert, um jeden Jugendlichen offensiv zu werben. Es braucht junge Menschen, die eine handwerkliche Berufsausbildung machen, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern. Gleichzeitig ist es wichtiger denn je, die Energiewende durch Fachkräfte im Klimahandwerk aktiv voranzubringen“, bekräftigt auch der Koblenzer HwK-Präsident Kurt Krautscheid.
Innerhalb der Gewerke entwickeln sich die Ausbildungszahlen unterschiedlich: Bei den Bau- und Ausbauhandwerken ist die Zahl der Ausbildungsverträge von 386 auf 427 und somit um 10,6 Prozent gestiegen. So sind die Dachdecker von 59 auf 96 deutlich gestiegen, die Zimmerer von 53 auf 59 und auch die Fahrzeuglackierer von 30 auf 32. Gefallen sind die Zahlen der Verträge bei den Maurern von 51 auf 47, Maler und Lackierer von 99 auf 94 und Fliesen-, Platten- und Mosaikleger von 21 auf 18 sowie Straßenbauer von 45 auf 39.
Auch im Bereich der Metall- und Elektrohandwerke gab es einen deutlichen Zuwachs von 990 auf 1.097, was einem Plus von 10,8 Prozent entspricht. Gestiegen sind hier die Zahlen bei den Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikern von 26 auf 29, bei den Feinwerkmechanikern von 18 auf 23, bei den Zweiradmechatronikern Fachrichtung Fahrradtechnik von 10 auf 15, bei den Mechatronikern für Kältetechnik von 14 auf 22, bei den KFZ-Mechatronikern von 335 auf 385, bei den Anlagenmechanikern für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik von 229 auf 248, bei den Informationselektronikern von 9 auf 18, bei den Land- und Baumaschinenmechatroniker von 27 auf 30 und bei den Elektronikern Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik von 207 auf 239. Positiv ist auch die Entwicklung bei den Fleischern von 15 auf 24 und bei Friseuren von 68 auf 77. Gefallen sind die Zahlen der Lehrverträge unter anderem bei den Tischlern von 122 auf 112, Bäckern von 29 auf 24 und bei den Konditoren von 21 auf 17.
Regional betrachtet gibt es innerhalb der Landkreise im Kammerbezirk der HwK Koblenz unterschiedliche Entwicklungen: Insgesamt ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in acht von elf Landkreisen gestiegen. Den höchsten Zuwachs hatte dabei der Rhein-Hunsrück-Kreis mit 28,5 Prozent (194 Ausbildungsverträge im Vergleich zu 151 im Vorjahr, gefolgt vom Kreis Altenkirchen mit einem Plus von 20,3 Prozent bei 166 Verträgen im Vergleich zu 138 im Vorjahr. Gefallen ist die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den Kreisen Ahrweiler mit minus 1,1 Prozent, Kreis Neuwied mit minus 6,7 Prozent und dem Rhein-Lahn-Kreis mit einem Minus von 4,8 Prozent.
Trotz der insgesamt positiven Entwicklung mit einem Plus von mehr als 7 Prozent sind noch immer viele Lehrstellen in allen handwerklichen Berufen im Kammerbezirk der HwK Koblenz unbesetzt. „Unentschlossene sollten nicht zögern, sich auch jetzt noch zu bewerben. Nachzügler sind uns willkommen“, appelliert der HwK-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich. Aktuell gibt es im Kammerbezirk 1.501 offene Lehrstellen, im Vorjahr waren es 1.026. Einen Überblick, welche Betriebe noch Auszubildende suchen, bietet immer aktuell die Lehrstellenbörse auf der Homepage der HwK Koblenz in der Rubrik „Ausbildung“.
Informationen zur Ausbildung bei der HwK-Koblenz gibt es unter Tel. 0261/ 398-333, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.hwk-koblenz.de (Quelle HWK Koblenz)