Austausch, Kreativität und Entspannung in sommerlicher Hitze
Die Aids-Beratungsstelle am Gesundheitsamt Montabaur gestaltete zusammen mit der Westerwälder HIV Selbsthilfegruppe das 24. Wochenendseminar der Begegnung. 30 Teilnehmende aus der Region trafen sich zum Austausch, kreativen Gestalten und vielen intensiven Fachgesprächen im Priesterseminar Limburg. Als erste Referentin berichtete Sr. Helga Weidemann über die Anfänge auf der Aids-Station in der Uniklinik Frankfurt. In den 90iger Jahren erlebte sie als „Kirchenfrau“, wie sie von den Patientinnen und Patienten angesprochen wurde, ihren Seelsorgedienst als eine Konfrontation mit einer völlig anderen Lebenswelt. Dies prägte und bereicherte ihr weiteres Leben neben aller menschlichen Tragik und Todeserfahrung extrem.
Angesichts der derzeitigen therapeutischen Möglichkeiten stellen sich die Probleme im Umgang mit einer weiterhin tabuisierten Erkrankung und der Unterstützungsbedarf heute ganz anders dar.
Begegnungen, Kennenlernen, offener Austausch, miteinander Lachen und die Alltagsbegrenzungen vergessen – diese Erfahrungen wurden im lebendigen Malworkshop und bei der abendlichen Vernissage gemacht. Einzelmassageangebote trugen zusätzlich zur Entspannung bei. Am Abreisetag nach einem Fachvortrag durch Dr. Ansgar Rieke zum Thema „Altern mit HIV“ nahmen alle die Botschaft mit, doch in der heutigen Zeit ein Stück Normalität leben zu können. Die medizinischen Empfehlungen zum gesunden Leben lassen sich dabei auch auf die Gesamtbevölkerung übertragen.
Weitere Fachinformationen zu Aids, Corona und Hepatitis werden am 16. September auf dem 26. Koblenzer Aids-Forum im Gemeinschaftsklinikum Kemperhof Mittelrhein im Hybridformat gegeben.
Rückfragen beziehungsweise Anmeldungen für das Wochenendseminar 2024 nimmt das Team der Aids-STI-Beratungsstelle schon jetzt unter 02602/124 737 (Selina Kexel) entgegen. (Quelle Westerwaldkreis)