Die Limburger Stadtverordnetenversammlung gab im vergangenen Dezember mit der Verabschiedung des Haushalts ihre Zustimmung, die Bauverwaltung im Rathaus personell besser auszustatten, also mit mehr Personal zu versehen. Das ist auch versucht worden, doch das Ergebnis ist ernüchternd. Bisher gibt es keine neuen Mitarbeitenden.
„In der Mehrheit sind die Architekten- bzw. Ingenieursstellen in der Hochbauabteilung unbesetzt“, teilte der 1. Stadtrat Michael Stanke als zuständiger Dezernent für die Bauverwaltung den Stadtverordneten vor ihrer Sommerpause mit. Diese unbefriedigende Situation nach der ersten Runde des Bewerbungsverfahrens gilt es zu ändern. Die Stellen sollen neu ausgeschrieben werden, teilte Stanke mit. Dazu soll auf die Stellen nun auch verstärkt in Fachpublikationen aufmerksam gemacht werden.
Die schwierige Personalsituation hatte schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass wichtige Projekte verschoben werden mussten oder laufende Projekte sich teilweise gravierend verzögerten, da das dafür notwendige Personal nicht vorhanden war. Deshalb hatte die Stadtverordnetenversammlung auch einer deutlich verbesserten personellen Ausstattung zugestimmt. Drei Ingenieur- bzw. Architektenstellen als Fachplaner sowie zwei Technikerstellen sind daraufhin in diesem Jahr ausgeschrieben worden.
„Die Bewerberlage war sehr enttäuschend“, machte Stanke deutlich. Es gab insgesamt nur wenige Bewerber und die sagten im Laufe des Verfahrens noch ab, weil sie besser bezahlte Stellen gefunden haben. Für die drei ausgeschriebenen Ingenieur-/Architektenstellen wurde schließlich eine interne Bewerberin ausgewählt, zwei Stellen sind weiterhin unbesetzt und auf die ausgeschriebenen Technikerstellen sind letztlich keine geeigneten Bewerbungen eingegangen.
Dass die Stellen nicht besetzt werden können, hat nach Angaben des 1. Stadtrats unmittelbare Auswirkungen, denn es ist nicht möglich, die mit dem Haushaltsplan verabschiedeten Projekte abzuarbeiten. Eine Umsetzung im vorgesehenen Zeitplan sei in keiner Weise darstellbar.
Wie Stanke weiter mitteilte, sind die Mitarbeitenden der Hochbauabteilung auch bei den bereits laufenden Projekten mehr gefordert als in der Vergangenheit: „Wir müssen feststellen, dass eine deutlich stärkere Betreuung durch städtische Mitarbeiter und das Fachamt notwendig sind, obwohl wir externe Architekten und Planer beauftragt haben.“ Verschiedene Vorhaben würden nur durch ein verstärktes Eingreifen von städtischen Mitarbeitenden weiterlaufen. Durch den allgemeinen Fachkräftemangel und den Mangel an Handwerksfirmen komme es zu ständigen Verzögerungen.
Wenn es zu Verzögerungen kommt und Baufortschritte nicht erkennbar sind, verärgert dies auch Ortsbeiräte und Bürgerinnen und Bürger, die die Gebäude, an denen gerade gebaut wird, gerne wieder nutzen möchten.
Auf die Bauverwaltung kommen in den kommenden Monaten weitere Aufgaben hinzu, die umgesetzt werden müssen. Die Flüchtlingssituation wird den Bau von weiteren Unterkünften notwendig machen, so Stanke. Der Landkreis habe damit begonnen, Flüchtlinge an die Kommunen zuzuweisen. „Unsere bereits vorhandenen Unterkünfte werden in den kommenden Monaten belegt sein und den Bau neuer Unterkünfte erfordern“, machte der 1. Stadtrat deutlich. Wohnraum benötigen zudem eine steigende Zahl von Menschen, die ohne Obdach sind oder kurzfristig ihre Wohnung verlieren. Auch hierbei erfülle die Stadt eine zentrale Aufgabe in der Region. (Quelle Stadt Limburg)