Am John-Peter-Altgeld-Platz wurde der Bewuchs am Ufer des Saynbaches gefällt. Was zunächst nach ökologischem Frevel aussieht, soll zu einer ökologischen und sozialen Aufwertung des Areals führen und dem Hochwasserschutz dienen.
Der Saynbach wird im Bereich des gesamten Platzes renaturiert. Damit ist der Abschnitt entlang des John-Peter-Altgeld-Platzes der zweite Bereich einer kompletten Umgestaltung des Saynbaches, die in den nächsten Jahren auf seiner gesamten Länge im Stadtgebiet bis zum Kreisel Richtung Maxsain erfolgen soll. Der erste erfolgreich verbesserte Abschnitt liegt am Naturspielplatz, das jetzige Vorhaben schließt direkt daran an. Das große Projekt wird mit mindestens 95 % unter dem Programm „Fließgewässer erleben“ sowie von der „Stiftung Natur und Umwelt“ vom Land Rheinland-Pfalz gefördert.
„Um den Saynbach erleben zu können, muss man gefahrlos an ihn herantreten können“, erklärt Stadtbürgermeister Rolf Jung, „deshalb werden die Ufer stark abgeflacht, und dazu mussten die wildgewachsenen Sträucher und leider auch drei Bäume am Ufer entfernt werden.“ Er geht davon aus, dass sich nach dem naturnahen Umbau wieder ein natürlicher Bewuchs einstellen wird.
An dieser Stelle entsteht ein flacher Nebenarm des Baches mit einer Insel, die über Trittsteine auch für Kinder erreichbar sein wird. Eine Sitztreppe soll das Aufhalten am Bachufer attraktiv machen. „Jeder soll den Bach erleben und genießen können“, sagt Jung, „wie gut das von der Bevölkerung angenommen wird, sehen wir am Spielplatz.“
Der Bachumbau wirkt auch gegen Hochwasserschäden an Anliegergebäuden in der Saynstraße, die mit ihren Rückwänden direkt am Ufer stehen. Derzeit befindet sich dort ein sogenanntes Prallufer, an dem der Bach mit relativ hoher Fließgeschwindigkeit gegen die Uferböschung fließt, was vor allem bei Hochwasser Schäden verursachen kann. (Quelle VG Dierdorf)