Erweiterte Videoschutzanlage nimmt Fußgängerzone in den Blick
17 neue Kameras nehmen in der Limburger Innenstadt weitere Teile der Innenstadt in den Blick. Sie sollen unter anderem dazu beitragen, dass sich das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt verbessert. Die Erweiterung der Videoschutzanlage ist eine Reaktion auf die 2017 vorgenommene Befragung zum „subjektiven Sicherheitsgefühl und persönliche Angsträume in Limburg an der Lahn“. Mit der Erweiterung erhöht sich die Anzahl der Videokameras in der Innenstadt auf 35. Im Jahr 2002 wurde am Bahnhof die erste Anlage in Betrieb genommen, am 4. November 2022 nun die Erweiterung.
„Mit moderner Videotechnik können wir öffentliche Plätze noch sicherer machen. Die Kameras schrecken Straftäter ab, erhöhen die Reaktionsfähigkeit der Polizei, stärken das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und erleichtern das Aufklären von Straftaten. Neben einer starken polizeilichen Präsenz werden die 17 neuen und hochauflösenden Kameras der Videoschutzanlage eine wichtige Stütze für mehr Sicherheit in Limburg sein,“ sagte Staatssekretär Stefan Sauer.
Bisher nahmen die Kameras vor allem den Bereich des Bahnhofsplatzes und des direkten Umfelds in den Blick. Nun kommen weitere Teile der Innenstadt und vor allem der Fußgängerzone hinzu: Die Diezer Straße zwischen der Grabenstraße und der Werner-Senger-Straße, die Werner-Senger-Straße selbst, der Neumarkt und der Europaplatz sowie der Serenadenhof. Voraussetzung für die Erweiterung war eine enge Abstimmung mit den Polizeibehörden, denn an eine Überwachung mit Videokameras werden Anforderungen gestellt. Bei den betroffenen Bereichen muss es sich um sogenannte Kriminalitätsschwerpunkte handeln.
Beispiel für gute Zusammenarbeit
„Die Erweiterung der Limburger Videoschutzanlage ist ein gelungenes Beispiel für die gute Zusammenarbeit von Stadt und Polizei in der Kreisstadt. Die arbeitsintensive Vorarbeit beider Projektpartner wird sich tagtäglich zum Nutzen der Limburgerinnen und Limburger auszahlen“, so Dr. Susanne Stewen, Vizepräsidentin des Polizeipräsidiums Westhessen, während eines Rundgangs durch die Fußgängerzone mit der erweiterten Anlage.
Die enge Zusammenarbeit gibt es schon seit vielen Jahren, denn eine Videoschutzanlage gibt es bereits seit 2002 in Limburg. Die Bilder der Kameras laufen auf Bildschirmen des Polizeipostens am Bahnhof oder in der Polizeistation im Offheimer Weg auf und werden von dort aus überwacht. Die Videoschutzanlage bietet für die Polizei und das Ordnungsamt gleich mehrere Vorteile: Straftaten können frühzeitig erkannt und verhindert werden, vorbeugende Maßnahme werden gezielter erkannt und Einsatzkräfte effektiver eingesetzt. Mögliche Täter werden zudem abgeschreckt und die Aufklärung von Straftaten in den überwachten Bereichen erleichtert.
Wichtiger Baustein
Über die Zusammenarbeit zeigt sich auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn erfreut, für den die Videoüberwachung ein fundamentaler Bestandteil des Sicherheitskonzepts ist. Er erhofft sich durch die Erweiterung positive Auswirkungen auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger. „Doch wir dürfen dabei nicht verkennen, dass Personal in Uniform auf den Straßen und Wegen selbst durch die beste Videoschutzanlage nicht ersetzt werden kann“, verdeutlicht Hahn. Die Stadt habe in den zurückliegenden Jahren deshalb ihr Personal deutlich aufgestockt. Um langfristig Wirkung beim subjektiven Sicherheitsempfinden zu entwickeln, seien alle Beteiligten von Stadt, Land und auch Bund gefordert, ihren Teil dazu beizutragen, um mehr Präsenz im öffentlichen Raum zu zeigen.
„Die Erweiterung der Anlage ist ein wichtiger Baustein in unserer Sicherheitsstruktur. Wir kommen damit auch dem Ergebnis der Befragung unserer Bürgerinnen und Bürger nach“, macht der 1. Stadtrat Michael Stanke als zuständiger Dezernent für das Ordnungsamt deutlich. Das Ergebnis der Befragung von 2017 zeigte die unerfreuliche Entwicklung, wonach der Innenstadtbereich als Angstpotenzial gegenüber der vorherigen Befragung deutlich angestiegen war. Eine daraus resultierende Forderung von drei Viertel der Teilnehmenden: Erweiterung der Videoschutzanlage.
Bedingungen erfüllt
Mit dem Neumarkt und der Werner-Senger-Straße werden mit der Erweiterung der Videoschutzanlage nun stark frequentierte und zentrale Bereiche der Innenstadt überwacht. Dem Ordnungsamt der Stadt war es wichtig, auch den Bereich des Serenadenhofs rund um die Pusteblume mit einzubeziehen. Wunsch der Bürgerinnen und Bürger war es zudem, noch weitere Bereiche wie den Parkplatz „Tal Josaphat“, die Fußgängerunterführung in der Frankfurter Straße oder den Fußweg entlang der Bahnlinie zwischen ZOB und Frankfurter Straße in die Überwachung mit einzubeziehen. Nach einer statistischen Untersuchung handelt es sich bei diesen Bereichen jedoch nicht um Kriminalitätsschwerpunkte.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich im Mai 2020 grundsätzlich für eine Erweiterung der Videoschutzanlage ausgesprochen. Mit dem Hessischen Landeskriminalamt, dem Ministerium des Innern und für Sport, dem Landesdatenschutzbeauftragten und weiteren Beteiligten wurden anschließend die Straßen und Plätze definiert, die mit Kameras ausgestattet werden sollen.
Förderung aus Wiesbaden
Aus dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport ging der Stadt im Juni vergangenen Jahres die Zusage für eine Förderung von maximal 367.710 Euro ein. Der Planungsauftrag wurde noch in 2021 vergeben, der Auftrag für die Elektro- und Tiefbauarbeiten schließlich im März dieses Jahres. Insgesamt war die Erweiterung mit Gesamtkosten in Höhe von 610.000 Euro im Haushalt eingestellt. Die Kosten sind trotz der allgemein gestiegenen Material- und Personalkosten im Rahmen geblieben.
Die Erweiterung der Anlage umfasst neben den 17 neuen Kameras noch 14 Videomaste (drei Kameras sind an Decken und Wänden montiert), zwei Schaltschränke für Neumarkt und Serenadenhof mit Einbruchmeldeanlage und unterbrechungsfreier Stromversorgung, neue Monitore für die Polizeistation im Offheimer Weg, fast 5.000 Meter neue Kabel und einiges mehr. (Quelle Stadt Limburg)