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Ihre Arbeit war schon immer wichtig und segensreich, in Zeiten wie diesen hat sie aber nochmals an Wert gewonnen: Die Rede ist von den Tafeln im Kreis Altenkirchen in Betzdorf, Wissen und Altenkirchen, wo sich seit Jahren ein großes Team an Ehrenamtlichen darum kümmert, dass hilfsbedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden. Im Altenkirchener Kreishaus kamen Vertreter aller drei „Standorte“ zusammen, um gemeinsam einen symbolischen Spendenscheck in Empfang zu nehmen. Die Stiftung der ehemaligen Kreissparkasse Altenkirchen unterstützt in diesem Jahr die Tafeln mit insgesamt 12.000 Euro.



„Wir waren uns aufgrund der Entwicklung in den letzten Monaten sehr schnell einig, dass wir die Tafeln unterstützen wollen“, sagte Landrat Dr. Peter Enders in seiner Funktion als Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Er persönlich gehe davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Monaten nicht bessern werde. Dabei lenkte Enders einmal mehr den Blick auf die Menschen im Niedriglohnsektor.

Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westerwald-Sieg, erläuterte kurz, dass die Stiftung mit ihrem Kapital von 2 Millionen Euro von der damaligen Fusion unberührt geblieben sei. Das Geld sei stets gut angelegt worden, so dass man jährlich soziale oder kulturelle Einrichtungen unterstützen könne. Auch für Reingen sind die diesjährigen Empfänger genau die richtigen: „Die Bedürftigen werden mehr, die Lebensmittel werden teurer“, brachte er es auf den Punkt.

Bruno Georg (Betzdorf), Kurt Höblich und Christine Rausch (Wissen) sowie Christa Hillmer (Altenkirchen) berichteten ebenso authentisch wie eindrucksvoll von ihrer wöchentlichen Arbeit bei den Tafeln. Für alle drei Tafeln ist es übrigens selbstverständlich, dass man sich gegenseitig hilft. Georg war direkt von einem Tafeltermin nach Altenkirchen gekommen, hier habe man an diesem Tag rund 300 Menschen versorgt. Und nein, beschweren wolle er sich nicht: Es gebe noch genug Spenden, sowohl Lebensmittel von Supermärkten als auch Geldzuwendungen. Auch verfüge Betzdorf über genug ehrenamtliche Helfer. Hier wie andernorts werden sie allerdings immer älter, da kaum Jüngere nachrücken.

Deutlich wurde durch die Schilderungen aber auch, dass das Eintreffen der ukrainischen Flüchtlinge die Tafeln vor eine große Herausforderung gestellt hat und noch stellt. Weit mehr als die Hälfte der „Kunden“ seien inzwischen Ukrainer, berichtete Höblich. Auch in Altenkirchen sei man von den Geflüchteten geradezu „überrannt“ worden, so Christa Hillmer. Zu hören war, dass es gar zu einem Verdrängungswettbewerb gekommen sei. Viele Menschen, die früher gekommen seien, sehe man jetzt nicht mehr. Umso wichtiger sei es, so die Vertreter der Tafeln, dass die Ausgabe der Lebensmittel in geordneten Bahnen stattfinde und die Menschen ihre Ansprüche auch belegen könnten. (Quelle Sparkasse)