Barfuß im Brexbach
Drei Täuflinge und hundert Taufgäste
Höhr-Grenzhausen (shg) Mit nackten Füßen im kalten Wasser stehen die Täuflinge und ihre Familien, wenn Pfarrerin Monika Christ im Brexbach tauft. Sie erinnert damit an die Taufe der ersten Christen, die auch nicht in der Kirche im Taufbecken, sondern draußen im Fluss tauften. Die Pfarrerin bietet damit älteren Kindern ein mit allen Sinnen erfahrbares Erlebnis an, denn zur Taufe von Säuglingen ist das Bachbett des Brexbachs dann doch zu glitschig und damit zu gefährlich. Diesmal haben sich ein neunjähriges und zwei dreijährige Kinder und ihre Familien zur Bachtaufe angemeldet und sich auch vom Regen an diesem Sonntag nicht abhalten lassen. Pfarrerin Monika Christ tauft gerne im Bach: „Das Wassers sprudelt, sucht sich seine Bahn – so in etwa ist das Versprechen Gottes für unser Leben in der Taufe.
Gleichzeitig kennen wir auch die zerstörerische Kraft von Wassermassen, von Naturgewalt. Das Wasser in der Taufe symbolisiert, dass wir mitten im Leben stehen. Und Gott dieses Leben kennt und bewahren will. Dafür steht das Wasser in jeder Taufe, aber am Bach ist es besonders zu spüren.“ Rund hundert Menschen nahmen an der Feierstunde an dem Bach im Stadtteil Grenzau teil, die sich an ihre eigene Taufe erinnern lassen durften. Im Anschluss an die Taufen gab es Gelegenheit für alle, sich am oder im Bach für das eigene Leben segnen zu lassen. Vikarin Ricarda Bosse hatte mit dem Gospel „Amen“ zu Beginn alle versammelt und nach den Taufen klang Mark Forsters „Wir sind groß“ durchs Tal am Brexbach.
Warum Taufe?
Mit der heiligen Taufe wird der Mensch Christ und Mitglied der Kirche. Die Taufe ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat. Die Taufe ist ein Sakrament und fast alle christlichen Kirchen erkennen es gegenseitig an. Deshalb kann jeder Mensch i.d.R. nur einmal im Leben getauft werden, auch wenn er beispielsweise die Konfession wechselt. Die Taufe ist der Beginn eines christlichen Lebensweges: Die Taufe bedeutet die Aufnahme in die christliche Kirche und in die Gemeinde vor Ort. (Quelle Evangelisches Dekanat WW)