"Musik verbindet!"
Kreis Altenkirchen. Es ist ein Zitat aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das an Relevanz und Aktualität aber nichts eingebüßt hat. Leider. "In einer Welt des Friedens und der Liebe wäre die Musik die universelle Sprache." So hat es einst der amerikanische Philisoph und Schriftsteller Henry David Thoreau ausgedrückt. Die Welt war zu seiner Zeit nicht friedlich, und sie ist immer noch weit, weit davon entfernt. Zugleich steht aber fest, dass die Musik nach wie vor eines der besten Mittel ist, um Menschen zu vereinen.
Das wurde jetzt im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Altenkirchen mehr als deutlich. Unter dem Motto "Musik verbindet!" hatte die Kreismusikschule zu einem ganz besonderen Konzert eingeladen. Denn: In Kooperation mit der Kreisvolkshochschule hatten in den Wochen zuvor Musikkurse für Geflüchtete aus der Ukraine stattgefunden, und zwar im Bereich Percussion und Gesang.
Es war (und ist noch) in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Projekt. Laut Dimitri Melnik, dem Leiter der Musikschule, ging es unter anderem darum, den geflüchteten Menschen die deutsche Musizierpraxis näher zu bringen. Habe es am Anfang in den Kursen noch eine gewisse Fluktuation gegeben, sei dann sehr schnell eine feste Gruppe entstanden. Ein Ergebnis ist das Vokalensemble "Ukraine", das vom international erfahrenen Gitarristen und Bandmusiker Leo Borysevich und seinem Sohn Paul geleitet wird.
Das Konzert im vollbesetzten Saal mit vielen Freunden und Angehörigen jedenfalls war ebenso fulminant wie emotional. Was nicht nur daran lag, dass Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammen trafen. Auch die Musikstile hätten unterschiedlicher nicht sein können: Samba traf auf Wiener Klassiker, ukrainische Volksmusik auf barocke Klänge. Und ja, als die Lieder aus der Heimat ertönten, seien auch Tränen geflossen, berichtete Melnik. Der Lohn für die Aktiven waren tosender Applaus und zwei Zugaben.
Ganz wichtig: Mit diesem Konzert ist die (musikalische) Integration nicht beendet worden. Der Musikschulleiter will das Projekt definitv nach den Sommerferien fortsetzen, zu groß sei die Begeisterung bei allen Beteiligten gewesen. "Manche Eltern haben ihre Kinder auch schon in der Musikschule angemeldet", freut sich Melnik über die dauerhaften Kontakte. In Altenkirchen wird daher auch in den kommenden Monaten der Beweis erbracht, dass Musik Menschen verbindet - und die Welt grundsätzlich ein bisschen friedlicher macht. (Quelle Kreis Altenkirchen)