Nach einem kritischen Statement der Schüler Union und dem Limburger Bundestagsabgeordneten der CDU, Klaus-Peter Willsch, ist eine Debatte über geschlechtergerechte Sprache an Bildungseinrichtungen entbrannt.
„Die Argumentation der Schüler Union ist unserer Meinung nach nicht konsistent“ äußert der Vorsitzende der Jusos Limburg-Weilburg, Leon Pätzold. „Nach der Schlussfolgerung [der Schüler Union], man würde den Entscheidungsprozess der Schüler*innen beeinflussen, wäre auch ein konsequentes nicht-gendern eine Beeinflussung der Schüler*innen in ihrem Entscheidungsprozess. Sprache unterliegt schon immer einem Wandel. Mit der Verwendung der rein männlichen Form, also dem generischen Maskulinum, werden Frauen und Personen, welche sich dem binären System nicht zuordnen wollen oder können, maximal mitgedacht aber nicht angesprochen.
Dieses System ist einer von Männern dominierten Welt entsprungen und hält eben jene auch heute noch hoch“, führt er weiter aus. Auch den Vorwand der Schüler Union man würde gegen die Interessen der Mehrheitsgesellschaft handeln, sieht er als nicht konsistent an. „Würden wir immer nur noch danach handeln, was die Mehrheitsgesellschaft als wichtig erachtet, würden wir politisch noch im letzten Jahrhundert – oder noch viel weiter zurück – stecken. Rechte wurden meistens erst durch Minderheiten erkämpft und politisch durchgesetzt. Bemühungen die sich für Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen, werden durch das Gendersternchen nicht ins Lächerliche gezogen – das Problem liegt, unserer Auffassung nach, bei dem Umgang der Gesellschaft mit dem berechtigten Wunsch nach Gleichberechtigung“.
„Wir Jusos haben hierzu eine klare Meinung: Wer für Gleichberechtigung ist, der kann diese nicht nur für Frau und Mann wollen, sondern muss sich für die Gleichberechtigung aller Menschen einsetzen. Keiner verliert etwas durch das Gendern – im Gegenteil – wir sorgen dafür, dass alle sichtbar gemacht werden. Aus diesen Gründen stehen wir für eine geschlechtergerechte Sprache und begrüßen den Vorstoß der Marienschule. Es geht nicht darum, dass alle Probleme durch das Gendern verschwinden – aber es ist ein Anfang“, fasst Leon Pätzold sein Statement zusammen. (Quelle Jusos Limburg-Weilburg)