Drei Landkreise kooperieren: Ausbildungsfibel bringt Unternehmen und Schüler zusammen und hält Potenziale in der Region
Region Westerwald. Es gibt sie, die jungen Menschen, die nach der Schule einfach raus wollen, die eine Luftveränderung brauchen, die es „in die große, weite Welt“ zieht. Und es gibt junge Menschen, in viel größerer Zahl noch, die in ihrer Heimat verwurzelt sind. Diejenigen, die bei Familie, Freunden und im Verein bleiben möchten. Die jungen Menschen, die wissen, dass die Luft manchmal kalt, aber nirgendwo besser ist als im Westerwald. Ihnen stehen in den Landkreisen Neuwied, Altenkirchen und Westerwaldkreis ungezählte Möglichkeiten offen. Betriebe praktisch aller Branchen und Größen suchen künftige Fachkräfte und bilden sie aus. Doch wissen die jungen Menschen auch davon? In der ganzen, großen Bandbreite?
Die Ausbildungsfibel „Westerwälder Naturtalente“ will genau dafür sorgen. Mehr als 130 regionale Unternehmen stellen sich darin als attraktive Arbeitgeber vor: in einer klassisch-gedruckten Version, die an den Schulen verteilt wird, auf der Website, verschiedenen Social-Media-Kanälen mit audiovisuellen Darstellungen sowie zusätzlich im Schul-Newsticker. Die Fibel wird in den berufsbezogenen Unterricht eingebunden und so können die Firmen ihre potenziellen künftigen Kollegen auf direktem Weg erreichen. Bei der Premiere im vergangenen Jahr entpuppte sich das umgehend als Erfolgsprojekt: Die Unternehmen erhielten unmittelbaren Zugang zu insgesamt 11.400 Schülern in 79 Schulen.
Keine Frage also, dass der Wiederholungsbedarf groß ist. Die Neuauflage der „Westerwälder Naturtalente“ steht kurz vor dem Start. „Wir freuen uns, unseren heimischen Unternehmen eine starke Plattform bieten zu können und sehen in der kreisübergreifenden Initiative den großen Vorteil, eine mediale Aufmerksamkeit zu erreichen, die jeder Landkreis für sich allein nicht bekommen würde“, betonen die drei Landräte übereinstimmend. Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen), Achim Hallerbach (Kreis Neuwied) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis) sind dabei zuversichtlich, „dass in diesem Jahr sogar noch einmal deutlich mehr Unternehmen teilnehmen und vom direkten Zugang zu den Schülern profitieren können.“
Sandra Köster teilt als Vorständin der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“ diesen Optimismus. „Bereits mit der ersten Ausgabe konnten wir viele Jugendliche für das Thema Berufsausbildung sensibilisieren und für die Vielzahl der Möglichkeiten in unserer schönen Region begeistern“, zeigt sie sich motiviert. Auch Patrick Schumacher, Geschäftsführer der für die Umsetzung verantwortlichen Digitalagentur „ATTENTIO“, zieht nach dem ersten Kampagnenjahr eine durchweg positive Resonanz. „Da die Reaktion von Unternehmen, Schülern, Eltern und Lehrern auf die Ausbildungsfibel unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen hat, haben wir keinen Zweifel daran, dass wir mit diesem Projekt ein Erfolgsmodell für viele Jahre etablieren konnten“, sagt er und berichtet, dass er viel Lob für den inhaltlich umfassenden und optisch ansprechend gestalteten Ratgeber gehört hat. Und die Unternehmen hätten von handfesten Erfolgen berichtet: Praktisch mit Erscheinen seien Bewerbungen und viele Anfragen für Schnupperstunden eingegangen.
„Das spornt uns an und zeigt ganz klar, dass wir mit unserer Zusammenarbeit auf dem richtigen Weg sind. Nur gemeinsam können wir uns als starke Region präsentieren und unsere reichlich vorhandenen Potenziale – eben die Westerwälder Naturtalente – sichern“, sind sich die drei Landräte einig. (Quelle / Foto: Wir Westerwälder)