WAIGANDSHAIN. In unmittelbarer Nähe zur Fuchskaute, der höchsten Erhebung des Westerwaldes (657 Meter über NN), befindet sich in der Verbandsgemeinde Rennerod der Windpark Waigandshain-Homberg. Die zwölf Windenergieanlagen vom Typ Fuhrländer FL MD 77 sind seit 2004 am Netz und erzeugen regenerativ erzeugten Ökostrom. Der Windpark ist im Eigentum der Windpark Westerwald GmbH und der Energieversorgung Mittelrhein (evm).
Der berühmte Westerwälder Wind weht hier auf den Höhen bekanntermaßen besonders stark. Anja Wissenbach und Stefan Dietz, beide für die evm und die mit der Betriebsführung beauftragte Windpark Westerwald GmbH tätig, waren im Einsatz bei der Instandsetzung einer Windkraftanlage.
Foto / Quelle: Kreis Altenkirchen Mehr als 50 Bolzen, mit denen der Rotorstern an der Gondel befestigt ist, wurden gelöst, damit der komplette Rotor demontiert und vor der Anlage abgelegt werden konnte. Schweres Gerät im Einsatz: Bei der Instandsetzung der Windenergieanlage waren ein Großkran (650 Tonnen) sowie ein Hilfskran (150 Tonnen) involviert. Foto: Sascha Ditscher.
Spannende Reparaturarbeiten
Windkraftanlagen sind im laufenden Betrieb durch Witterung und mechanische Einwirkungen zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Wie bei allen hoch entwickelten Maschinen und Anlagen können daher von Zeit zu Zeit Störungen oder Schäden auftreten, die repariert werden müssen, um einen technisch einwandfreien Betrieb zu gewährleisten. In diesem Fall handelt es sich um das Rotorlager einer Windenergieanlage (WEA).
Anja Wissenbach, zuständig für die operative Betriebsführung des Windparks, berichtet: „Im Sommer 2021 wurde das Rotorlager dieser Anlage durch abweichendes Betriebsverhalten auffällig. Untersuchungen deuteten an, dass der Tausch des Lagers unumgänglich sein würde. Umfangreiche Planungen dieser aufwendigen Reparatur begannen umgehend.“
Stefan Dietz ist als Geschäftsführer der Windpark Westerwald GmbH auch für diese Instandhaltungsmaßnahme zuständig und erläutert die Vorgehensweise dieser nicht alltäglichen Aktion: „Wir haben mit den Planungen für die Maßnahme begonnen und konnten zeitnah einen technischen Dienstleister samt Krangestellung beauftragen, um in einem windschwachen Zeitfenster diese Maßnahme wirtschaftlich durchführen zu können.“
Im Einsatz
Bei der Instandsetzung waren ein Großkran (650 Tonnen) sowie ein Hilfskran (150 Tonnen) involviert. Während der Planungsphase wurde anhand projektspezifischer Parameter und Vor-Ort-Begehungen die Krantechnik und bodenbefestigende Maßnahmen festgelegt.
Während der Durchführung arbeiteten alle Hand in Hand: die ausführende Firma, die Techniker, die kompetenten Ansprechpartner der evm, Anja Wissenbach und Stefan Dietz.
Mehr als 50 Bolzen, mit denen der Rotorstern an der Gondel befestigt ist, wurden gelöst, damit der komplette Rotor demontiert und vor der Anlage abgelegt werden konnte. „Das ist sehr anstrengend, was das Montageteam in der Anlage leistet“, bestätigt Anja Wissenbach, die sich von Grund auf mit den Windrädern auskennt, sie betreut die Anlagen schon seit vielen Jahren in technisch- operativen Themen.
Der eigentliche Lagertausch am ebenfalls demontierten Triebstrang erfolgte am Boden vor der WEA.
Nach vier Tagen Einsatz und guter Zusammenarbeit aller Beteiligten läuft das Windrad wieder planmäßig und liefert sauberen Strom für den Westerwald. (Quelle Kreis Altenkirchen)