In unmittelbarer Nähe des rekonstruierten Limesturm (WP 1/68) befindet sich seit Jahren ein römischer Nutzgarten (Hortus Rusticus). Hier wird veranschaulicht, wie viele der heutigen in Mitteleuropa heimischen Nutzpflanzen von den Römern bei uns eingeführt wurden. Unter anderem wird dort auch Wein angebaut.
Jetzt „ziert“ den Garten eine weitere Attraktion. Ein römischer Backofen, der in mühevoller Kleinarbeit originalgetreu von Aribert Gerharz, Mitglied des Förderkreises Limes, erbaut wurde.
Die Idee dazu bestand schon viele Jahre und sie wurde dann im November 2018 konkret mit dem Beschluss des Förderkreises hierzu in die Planungen einzusteigen, einen Förderantrag zu stellen und den Bau konkret umzusetzen. Hierum kümmerte sich der Vorsitzende des Förderkreises, Winfried Schlotter. Mit Aribert Gerharz fand er einen ausgewiesenen Fachmann, der direkt „Feuer und Flamme“ war den römischen Backofen zu bauen.
Nachdem der Gemeinderat im Februar 2019 einem Zuschuss in Höhe von 8.000 Euro zugestimmt hatte, wurde im Juni 2019 der Bauantrag gestellt. Mit Unterstützung der EVM Mittelrhein, die sich ebenfalls mit 2.000 Euro an den Kosten beteiligt hat, war es dem Förderkreis möglich die Gesamtkosten von rund 12.000 Euro zu finanzieren und es konnte losgehen.
Bis auf die vorbereitenden Arbeiten für den Untergrund, die die Fa. Roos aus Hillscheid hergestellt hat und dem Schutzdach (Fa. Holly aus Höhr-Grenzhausen) hat Aribert Gerhards den eigentlichen Ofen komplett alleine gebaut.
Jetzt konnte das bis auf die noch ausstehende Schlussabnahme fertiggestellte Werk im Rahmen einer kleinen Feierstunde eingeweiht werden. Ortsbürgermeister Dr. Andreas Rath und Winfried Schlotter dankten Aribert Gerharz für seinen Einsatz. Verbandsgemeindebürgermeister Thilo Becker, selbst im Vorstand des Verein deutsche Limesstraße e.V., schloss sich dem Dank an und merkte zudem an, dass der römische Backofen, wie auch alle anderen Aktivitäten rund um das Welterbe Limes in Hillscheid, ein wichtiger Baustein in der touristischen Vermarktung der Region sei.
„Die Römer haben früher immer die Götter milde stimmen wollen und bei Neubauten war es üblich ein sogenanntes Opferbrot zu backen“, so Manfred Knobloch, der Hillscheider Limes-Cicerone. Er hatte für die geladenen Gäste Mulsum (Würzwein mit Honig) vorbereitet und im neuen Backofen wurde Fladenbrot nach römischem
Rezept und das Opferbrot gebacken.
Es schmeckte köstlich und so war auch der Beweis erbracht, dass der Backofen funktionstüchtig ist. Der Backofen soll nach offizieller Abnahme zu bestimmten Anlässen in Betrieb genommen werden. (Quelle Kannenbäckerland Touristik)