WIRGES. Große Freude herrschte jetzt in der Integrativen Kindertagesstätte St. Franziskus in Wirges: Die Einrichtung des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn in der Bergstraße 21 ist mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet worden. Möglich gemacht hat dies die Else Schütz Stiftung, die der Kita die Geräte im Gesamtwert von rund 50.000 Euro gespendet hat.
Foto (2021-09 Luftreinigungsgeräte für Kita in Wirges):
Insgesamt 23 Luftreinigungsgeräte in drei unterschiedlichen Größen reinigen und desinfizieren ab sofort die Raumuft in der Integrativen Kindertagesstätte St. Franziskus in Wirges. Über die Spende der Else Schütz Stiftung freuten sich Peter Roos (links) und die stellvertretende Kita-Leiterin, Elke Kühlem (rechts), vom Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn. Matthias Baun (Mitte) von der Firma DEMA-airtech stellte die Geräte mit seinem Team in der Einrichtung auf.
Insgesamt 23 Luftreinigungsgeräte in drei unterschiedlichen Größen wurden von der DEMA-airtech GmbH aus Stuttgart in der Wirgeser Kita aufgestellt. Sie reinigen und desinfizieren ab sofort die Luft in den einzelnen Räumlichkeiten. Damit soll das Infektionsrisiko durch das Corona-Virus, aber auch andere Krankheitserreger verringert werden. „Infektionen finden zu 99 Prozent in Räumen statt“, sagt Matthias Baun, Geschäftsführer der Firma DEMA-airtech. Viren lagern sich an kleinen festen oder flüssigen Schwebeteilchen in der Luft an – den sogenannten Aerosolen. Dort können sie lange verbleiben und schwebend weite Strecken zurücklegen. Die aufgestellten Geräte sollen nun diese Aerosole aus der Luft entfernen. „Dass sie das effektiv tun, ist in vielen Tests bewiesen worden“, erläutert Baun. Je nach Raumvolumen und Gerät, wird die Luft in einer Stunde fünf bis sechs Mal getauscht, so der Experte.
Durch die Corona-Pandemie ist das Thema „Raumluftreiniger“ derzeit in aller Munde. Dabei ist die Technik schon seit Jahrzehnten im Einsatz, sagt Matthias Baun und erklärt wie die Geräte funktionieren: „Zunächst gibt es einen Vorfilter, der Fusseln und Haare abhalten soll. Dahinter liegt der eigentliche Luftfilter, ein sogenannter Hepa-Filter. Er filtert alles heraus, was größer ist als 2,5 Mikrometer (das sind 0,0025 Millimeter). Aber auch noch kleinere Partikel werden aufgefangen. Ein weiterer Filter aus Aktivkohle soll organische Schadstoffe wie Formaldehyd aufhalten, und ein mit Titandioxid beschichtetes und mit UV-Licht bestrahltes Aluminiumgitter wirkt desinfizierend, weil es am Gitter zu einer chemischen Reaktion - der Fotokatalyse - kommt, die chemische Schadstoffe zersetzt. Neben den Filtern sorgt ein Plasmafeld dafür, dass die Viren und andere Schwebestoffe mit Teilchen beschossen und somit zerstört werden.“ Laut Baun werden mit diesen Hochleistungsfiltersystemen über 99,9 Prozent der Aerosole aus der Raumluft entfernt.
Das Hygienekonzept der Integrativen Kindertagesstätte St. Franziskus funktioniert. „Bisher sind wir sehr gut durch die Pandemie gekommen“, sagt die stellvertretende Kita-Leiterin, Elke Kühlem, und weist daraufhin, dass die Einrichtung in der gesamten Corona-Krise kein einziges Mal aufgrund von Quarantänemaßnahmen schließen musste. Über die neuen Luftreinigungsgeräte freut man sich dennoch in Wirges. Schließlich ist eine saubere Raumluft insbesondere mit Blick auf die Kinder sehr wichtig wie Kühlem unterstreicht: „Anders als beispielsweise in den Schulen, tragen die Kindergartenkinder keine Masken, sie brauchen die körperliche Nähe und sind viel mehr in Bewegung. Dies wirbelt natürlich Aerosole auf.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Arbeit in einer integrativen Einrichtung mit Kindern mit Beeinträchtigung. „Hier spielen gerade Gestik und Mimik eine ganz große Rolle. Daher tragen auch unsere Erzieherinnen und Erzieher in den jeweiligen Gruppen keine Masken.“
Peter Roos, Leiter des zuständigen Fachbereiches „Behindertenhilfe – Bildung, Wohnen, Assistenz“ beim Caritasverband, sieht die Luftreinigungsgeräte als ideale Ergänzung zu den bisherigen Maßnahmen wie die Impfung der Mitarbeitenden und das regelmäßige Testen: „Die Geräte geben eine zusätzliche Sicherheit“, betont Roos, „daher sind wir der Else Schütz Stiftung auch sehr dankbar für diese Spende.“