Der Neubau des in der Innenstadt auf dem ehemaligen Gelände der Fruchtsaftkelterei Weber geplanten Jugend,- Kultur- und Bürgerzentrum befindet sich inzwischen in der nächsten Phase. Auf Grund des Planungs- und Genehmigungsverfahrens im vergangenen Herbst konnte nach dem Abriss der Fruchtsaftkelterei im vergangenen Jahr - zumindest sichtbar - nicht viel passieren. Die Stadt Höhr-Grenzhausen musste im Rahmen dieser Genehmigungen noch Planänderungen vornehmen. Nun ist mit Beginn des Jahres 2021 die notwendige zweistufige europaweite Ausschreibung für die Vergabe der weiteren Planungsleistungen durchgeführt worden. Dabei haben in der ersten Stufe zunächst rund 10 Architekturbüros ihr Interesse an der Durchführung des Bauvorhabens angekündigt. Hier wurden nach einer im Vorfeld festgelegten Bewertungsmatrix die fünf geeignetsten Bewerber in die engere Auswahl genommen und zur Angebotsabgabe aufgefordert. In der folgenden zweiten Stufe mussten die Bewerber erklären, wie sie sich den Ablauf der „Baustelle“ vorstellen, welche zusätzlichen Ideen und Verbesserungen sie haben und sich dadurch konkret inhaltlich mit dem Bauvorhaben auseinandersetzen und das individuell kalkulierte Honorar benennen. Dabei galt auch: Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen des jeweiligen Bewerbers. Diese neuen Informationen wurden in eine weitere zweite Matrix eingepflegt.
So konnte man nun dem Bewerber mit den meisten Punkten die Zusage erteilen um das Vorhaben zu realisieren. „Solche europaweiten Ausschreibungsprozesse sind für Baumaßnahmen dieser Größenordnung und der Inanspruchnahme von Bundes- und Landesmitteln verpflichtend und nehmen viel Zeit in Anspruch. Dennoch ist diese Phase nun auf der Zielgeraden und man kann das Architekturbüro, welches sich für dieses Bauvorhaben als Erstplatzierter qualifiziert hat, beauftragen“, so Helmut Heim von der Bauverwaltung in Höhr-Grenzhausen. Bis zum Sommer sollen dann unter Beteiligung aller Fachplaner die konkreten Ausführungspläne vorliegen. Diese unterscheiden sich von den bisherigen Entwürfen insbesondere darin, dass nun konkrete Inhalte festgelegt werden und die notwendigen Details geklärt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Fachplanungen für Heizung, Lüftung, Klima, Strom, Wasser, Sanitär und EDV, aber auch die Statik für die Bemessung der genauen Wand-, Mauer- und Deckenstärken und die Planung des Schall- und Wärmeschutzes des Baukörpers mit Aussagen zu der Akustik in den Veranstaltungsräumen.
Aufgrund der zukünftig entstehenden Folgekosten, die unter Betrachtung der Gesamtnutzungszeit die Baukosten übersteigen, ist die energetisch wirtschaftlichste Umsetzung des Heiz- und Lüftungskonzeptes ein wichtiger Bestandteil der nächsten Schritte.
Am Grundentwurf wird sich allerdings nicht viel ändern, da das damit in Verbindung stehende Raum- und Nutzungsprogramm bereits in den kommunalen Gremien verabschiedet und in vielen Gesprächen mit den vorgesetzten Fach- und Zuwendungsbehörden abgestimmt und genehmigt wurde. Das Bundesprogramm „Soziale Integration im Quartier“ übernimmt dabei insgesamt mit dem Land Rheinland- Pfalz 90% der Kosten. Der Eigenanteil von 10% für das Vorhaben verbleibt bei der Stadt Höhr-Grenzhausen. Diese Phase der konkreten Ausführungsplanung sollte bis zum September abgeschlossen sein, so dass dann, wenn alles nach Plan verläuft, noch in diesem Jahr die Ausschreibungen und Vergabe der Bauleistungen (ca. 30 Lose/ Gewerke) und im Idealfall der Spatenstich erfolgen kann.
Michael Thiesen, Stadtbürgermeister von Höhr-Grenzhausen ist nach wie vor sehr glücklich über die wirklich umfangreiche finanzielle Förderung im Rahmen des Förderprogramms und sieht in der Umsetzung dieses Vorhabens das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem „i“ im Rahmen der Innenstadtsanierung. „Das neue Jugend,- Kultur- und Bürgerzentrum wird ein zentraler Ort der Begegnung, für alle Altersklassen und Bürger unserer Stadt und darüber hinaus.”
Weitere Informationen zu dem großen Projekt findet man auch im Internet unter sanierung.hoehr-grenzhausen.de. (Quelle Quartiersmanagement Höhr-Grenzhausen)