Der erste Teilabschnitt der Westerwaldstraße ist komplett saniert und zeigt sich zwischen der alten Lahnbrücke und der Einmündung Offheimer Weg in einem neuen Bild. 650 Meter der Westerwaldstraße sind allerdings noch im alten und maroden Zustand, das soll sich im kommenden Jahr ändern. Der Magistrat hat dem zweiten Bauabschnitt zugestimmt und empfiehlt dies auch der Stadtverordnetenversammlung. Ob finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, darüber entscheidet die Versammlung im Rahmen ihrer Haushaltsberatungen.
„Die Westerwaldstraße ist das Projekt mit den meisten Anliegerversammlungen in der Stadt“, verdeutlicht Bürgermeister Dr. Marius Hahn nach der jüngsten Sitzung des Magistrats. Über die Sanierung der Straße und den Ausbau wird schon seit Jahren diskutiert, es gab zahlreiche Vorschläge, die den Anliegern vorgestellt wurden und es gab verschiedene Vorstellungen der Anlieger, die in die Planungen aufgenommen wurden oder die auch nicht umzusetzen sind. Mit der Beseitigung der Platanen am Straßenrand, die eine Gefährdung der dort liegenden Gashauptleitung darstellten, im vergangenen Februar, wurden schon erste Voraussetzungen für die Sanierung des Abschnitts geschaffen.
In der Vergangenheit war für die Anlieger in der Westerwaldstraße ein Fahrradstreifen kein Thema, das hat sich nun geändert. Per Post und über Einwurf waren Anlieger und Eigentümer darüber informiert worden, dass es aktualisierte Planungen gibt. Diese sollten eigentlich in einer erneuten Anliegerversammlung vorgestellt werden, was bedingt durch die Corona-Pandemie jedoch nicht sinnvoll erschien. Deshalb konnten die Anlieger und Eigentümer die Planungsunterlagen digital oder in der Verwaltung einsehen und auch eine Beratung nach Terminabsprache in Anspruch nehmen.
Nach Angaben von Bürgermeister Hahn wurden die Planungen grundsätzlich begrüßt, darüber hinaus wurde mehrfach der Wunsch nach einer sicheren Radverkehrsanlage auf beiden Seiten der Straße geäußert - trotz der Nähe zur Radfahrmöglichkeit auf dem Schleusendamm. Dort kommt es nach Angaben der Anlieger jedoch zu Konflikten mit den vielen Fußgängern.
Für einen Radfahrstreifen auf beiden Seiten der Westerwaldstraße fehlt allerdings der Platz, ebenso scheidet ein kombinierter Rad- und Gehweg aufgrund der vielen Ein- und Ausfahrten aus. Geplant werden nun Fahrradschutzstreifen, die mit einer Breite von 1,5 Meter auf beiden Seiten der Straße angelegt werden sollen. Da entlang der stadtauswärts führenden Fahrbahn noch Parkplätze ausgewiesen werden, ist noch ein Sicherheitsabstand von 50 Zentimeter zu dem Schutzstreifen für Fahrradfahrer notwendig. Von den Anliegern kam noch die Anregung, die Höchstgeschwindigkeit zwischen 22 und 6 Uhr auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Ob dies möglich ist, muss noch geprüft werden.
Die Sanierung der stark geschädigten Straße, ausgespart wird dabei der Bereich unter der Lichfieldbrücke (wegen des geplanten Neubaus und des damit verbundenen Baustellenverkehrs) sowie des teilweise maroden Kanals ist mit Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen kalkuliert. In dem zweiten Abschnitt werden zwischen dem Offheimer Weg und der Hausnummer 94 insgesamt 23 Längsparkplätze auf der rechten Fahrbahnseite stadtauswärts angelegt. Die Parkplätze sind so lang, dass dort vorwärts eingeparkt werden kann. Die Bushaltestellen, zwei in jede Fahrtrichtung, sollen mit Wartehäuschen ausgestattet werden. Nach der vorgelegten Planung soll die Seite zur B8 die bevorzugte Seite für die Fußgänger werden, der Gehweg wird eine Breite von 2,30 bis 2,80 Meter aufweisen. Selbstverständlich werden Straßenüberquerungen barrierefrei gestaltet.
Die in der Straße vorhandenen Platanen wurden im Februar entfernt. Ein geeigneter Ersatz ist durch 31 Neupflanzungen und Straßenbegleitgrün vorgesehen. Als Straßenbäume werden Baumhasel und Winterlinde im Wechsel gepflanzt. Eine Durchwurzelungssperre soll das Risiko von Schäden an Versorgungsleitungen verhindern. Durch einen Austausch des Bodens im für die Durchwurzelung vorgesehenen Bereich sollen die Bedingungen für die Bäume verbessert werden.
Mit der Kanal- und Straßenerneuerung im Bereich des zweiten Bauabschnitts soll Mitte nächsten Jahres begonnen werden. Dieser Abschnitt ist deutlich länger als der erste, die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende 2022 andauern. Die Bauzeit ist auch abhängig von den möglichen Verkehrsführungen, die noch im Rahmen der Ausführungsplanung mit den Verkehrsbehörden und den (gewerblichen) Anliegern abzustimmen ist. (Quelle Stadt Limburg)