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„Der Kooperationsgedanke Raiffeisens ist heute wichtiger denn je“, sagte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler heute anlässlich der Veranstaltung „Bürgergenossenschaften für Hilfsnetzwerke und neue Wohnformen“ in Hamm, wo der Genossenschafts-Visionär vor 200 Jahren geboren wurde. „Wir haben in Rheinland-Pfalz tolle Beispiele – von Hilfs- und Unterstützungsstrukturen bis hin zu barrierefreien und seniorengerechten Wohnmöglichkeiten – die von Bürgerinnen und Bürgern in Form einer Genossenschaft auf die Beine gestellt wurden.“ Mit der Dorfgenossenschaft „Genomaar“ in Gillenfeld (Landkreis Vulkaneifel) und dem Wohnprojekt „Die Wohnerei“ in Kusel wurden zwei solcher Projekte vorgestellt und die Möglichkeiten für die weitere Verbreitung solcher Modelle diskutiert – das Fazit der Ministerin: „Wir brauchen mehr solcher Projekte und werden deshalb die Gründung von Genossenschaften weiterhin unterstützen.“

Warum die Rechtsform einer Genossenschaft ideal für bürgerschaftliche Initiativen ist, machte Josef Zolk, stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, deutlich: „Die Genossenschaft ist nicht nur ein alternatives Wirtschaftskonzept. Sie stärkt die Solidarität und zivilgesellschaftliche Verantwortung. Der Zweck einer Genossenschaft ist nicht auf kurzfristige Kapitalrendite ausgelegt, sondern auf langfristiges erfolgreiches wirtschaftliches Handeln und auf den Nutzen für die Mitglieder. Der demografische Wandel fordert neue Lösungen, Bürgerinnen und Bürger wollen sich engagieren und ihr Umfeld mitgestalten. Da bieten Genossenschaften vielfältige Möglichkeiten – insbesondere dann, wenn Kriterien wie Regionalität, Versorgungssicherheit, Kräftebündelung und Bürgerbeteiligung wichtig sind.“

Ministerin Bätzing-Lichtenthäler stellte auf der Veranstaltung die neue Broschüre „Bürgergenossenschaften für Hilfsnetzwerke und neue Wohnformen“ vor. „Hier werden vier konkrete Projekte beschrieben – einschließlich ihrer Entwicklung, Erfolgsbedingungen und der ausschlaggebenden Argumente für die Organisationsform Genossenschaft. Sie informiert auch über die Förderangebote des Landes, die für solche Vorhaben zum Einsatz kommen können“, so die Ministerin. Die Broschüre kann auf der Internetseite des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden.

Das Land fördert neue Wohnformen und Sozialraum-Projekte auf vielfältige Weise und bietet speziell für Genossenschaften besondere Hilfen an. Die Landesberatungsstelle Neues Wohnen Rheinland-Pfalz berät kostenlos zum gesamten Themenkomplex: gemeinschaftliches und generationenübergreifendes Wohnen, Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Wohnen in aktiver Nachbarschaft sowie Wohnen mit Versorgungssicherheit im Quartier. Über eine Anschubförderung können innovative Wohn-und Quartiersprojekte bis zu 10.000 Euro Zuschuss für konkrete Umsetzungsschritte erhalten. Eine Moderationsförderung bietet speziell Bewohnergenossenschaftsinitiativen Hilfe durch externe Beratung. Nachbarschaftsinitiativen können in der Aufbauphase von der Landesleitstelle „Gut leben im Alter“ finanziell gefördert werden. Je nach Ausrichtung des konkreten Vorhabens kommen darüber hinaus auch die Darlehen und Tilgungszuschüsse der Sozialen Wohnraumförderung des Landes in Frage, hier gibt es ein eigenes Programm zum Erwerb von Genossenschaftsanteilen. Eine ausführlichere Übersicht zu Förderangeboten und Ansprechpartnern sowie viele gute Beispiele gibt es auf der Internetseite des Sozialministeriums unter www.wohnen-wie-ich-will.rlp.de .