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WW. In wenigen Jahren gehen auch im Westerwald doppelt so viele Menschen in Rente, wie aus den Schulen in den Arbeitsmarkt nachkommen! Und nur einige Jahre später gibt es bei uns vermutlich mehr Menschen mit einem zugewiesenen Pflegegrad als Wähler/innen unter 30 Jahren für den Kreistag oder einen Verbandsgemeinderat. Es lassen sich beliebig viele weitere Belege dafür bringen, wie der demographische Wandel unsere Zukunft beeinflusst. Damit, wie wir mit den damit verbundenen Zukunftsgefahren umgehen und uns darauf einstellen, will sich der Senioren- und Behindertenrat (SBR) WW in diesem Jahr und darüber hinaus beschäftigen.

Dabeihat der Westerwaldkreis den Vorteil, sich mit der Erstellung und Aktualisierung einer Seniorenpolitischen Konzeption (SPK) bereits damit beschäftigt und erste Weichen gestellt zu haben. Doch mit so einem Papier mit guten Ideen, das dann in den Schubladen der Kommunalverwaltungen und Parteien verschwindet, ist niemand geholfen. Für den SBR stehen deshalb im neuen Jahr Beiträge zur Umsetzung der für die Kreisentwicklung und die älteren Wäller wichtigen SPK im Mittelpunkt. Alle 12 darin beschriebenen Handlungsfelder sollen nach und nach in passenden Gesprächsformaten aufgegriffen und mit möglichst vielen Interessierten kreisweit diskutiert werden. Zum Thema wer pflegt die Boomergeneration, wird bereits am 1.2. eine neue Reihe „Pflegegespräche WW-regional“ gestartet. Bei der Auftaktveranstaltung ist die Pflege zu Hause das beherrschende Thema.

Am 16.4. wird eine SBR-Delegation zu einer SPK-Rundreise über 6 Stationen ganztags im unteren Kreisteil unterwegs sein. Diese beschäftigt sich mit verschiedenen Einrichtungen und Entwicklung rund um die Seniorenpolitik in der Region. Eine Folgetour im Herbst wird sich mit Seniorenthemen im oberen Kreis beschäftigen. Eine dreiteilige SPK-Gesprächsreihe soll zudem die vom Kreistag einstimmig verabschiedete Konzeption mit Interessierten genauer unter die Lupe nehmen und den regionalen Handlungsbedarf ermitteln. Start dazu soll im Sommer sein, als Veranstaltungsorte sind Wirges, Selters und Westerburg vorgesehen – Kooperationspartner vor Ort werden dafür noch gesucht. Geplant ist auch eine Diskussionslesung mit dem Autor Stefan Schulz. Er wurde eingeladen aus seinem aktuellen Buch „Die Altenrepublik - wie der demographische Wandel unsere Zukunft gefährdet“ zu lesen und mit vielen Gästen zu diskutieren. Mit diesen und weiteren Aktionen im nächsten Jahr zur Seniorenpolitik soll aktiv dazu beigetragen werden, wie die vielen sinnvollen Anregungen der SPK mittelfristig umgesetzt werden. Und dies zusammen mit möglichst vielen aktiven älteren Menschen!

Dabei gehen die Verantwortlichem im SBR davon aus, dass die eigenen Aktivitäten des Kreises sich künftig nicht darauf beschränken können, Projekte des Landes wie die SeniorTrainer oder die Seniorensicherheitsberater mit umzusetzen. Gemeinsam soll auch überlegt werden, wie ein innovatives Seniorenförderprogramm mit Finanzen so ausgestattet und geregelt werden kann, dass zukunftsweisende Projekte umgesetzt werden können.

Auch zum Thema Behindertenpolitik sind weitere Aktivitäten geplant. Nach einer Inklusionsrundreise am 6.3. zu heimischen Unternehmen soll der Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung weiter ein wichtiges Thema sein. Hier besonders das „Budget für Arbeit und Ausbildung“ und die Weiterentwicklung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung sowie der Ausbau der Inklusionsfirmen. Zu allen Themen sind Kooperationspartner willkommen.

Bei allen Vorhaben will der SBR auch Zeichen setzen gegen die Gefährdung unserer Demokratie. Wir wollen uns dagegen wehren, dass eine in weiten Teilen rechtsradikale Partei den Schutzraum unserer Freiheit nutzt, um diese schrittweise abzuschaffen. Es soll dazu beigetragen werden, dass die jetzt aufgedeckten Remigrations-Geheimpläne nicht verharmlost werden, nach denen alle „Fremden“ weggejagt werden, danach die Widerständigen und deren Unterstützer - und schließlich liegt das Land in Schutt und Asche. Wir hatten das schon mal! Motto soll dabei sein: „Rassisten und Nazis auf den Mond, weil da niemand wohnt!“. Und so ganz nebenbei gefragt: wer soll den bei uns künftig die Alten pflegen, die Gastronomie betreiben, den Müll wegräumen, die Busse fahren oder das Handwerk stützen, wenn nicht auch die „Ausländer“ unter uns?
Wir fordern von allen demokratischen Parteien: ihr müsst endlich die wehrhafte Demokratie zum Leben erwecken! Ob Auflösung von rechtsextremen Vereinen, Verbotsverfahren gegen AfD-Landesverbände oder Grundrechtsverwehrungen – kein erfolgversprechendes Instrument darf tabu sein. Wir als älter werdende Zivilgesellschaft müssen jetzt zusammen gegen die AfD aufsteht und zeigen: Wir dulden es nicht, dass ihr unseren Sozialstaat und unsere Demokratie mit Hass und Hetze zerstört!
Infos zu den genannten Themen oder Fragen zum SBR sowie Aufnahme in den Info-Mailverteiler gerne an unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (Quelle Uli Schmidt)