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Westerwaldkreis, 8. Juni 2021 – Die Beschäftigten im Westerwaldkreis waren im Jahr 2020 öfter krankgeschrieben als im Landesdurchschnitt. Das geht aus repräsentativen Daten der Krankenkasse BARMER hervor. Für ihre Analysen hat die BARMER die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen der bei ihr versicherten Erwerbspersonen aus Rheinland-Pfalz anonymisiert ausgewertet. Der Krankenstand in dem Landkreis lag bei 5,2 Prozent (Land: 5,0 Prozent, Bund: 4,9 Prozent). „Das bedeutet, dass an einem durchschnittlichen Kalendertag von 1.000 Beschäftigten 52 arbeitsunfähig gemeldet waren“, erläutert Orhan Ilhan, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Montabaur.

Auf jeden Beschäftigten mit Wohnsitz im Westerwaldkreis entfielen rechnerisch 19,0 gemeldete Arbeitsunfähigkeitstage (Land: 18,3 Tage, Bund: 18,0 Tage). Jeder Beschäftigte in dem Landkreis meldete sich im Durchschnitt 1,1 (Land und Bund: 1,1) Mal arbeitsunfähig. Ilhan sagt: „Hauptursache für die Krankschreibungen im Westerwaldkreis waren Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen.“ Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems verursachten bei jedem Beschäftigten aus dem Landkreis 4,4 Tage von Arbeitsunfähigkeit.

Es folgen psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen (3,9 Tage), Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen (2,6 Tage) und Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel akute Infektionen der Atemwege, Bronchitis oder Erkältungsschnupfen (2,4 Tage). Probleme mit dem Muskel-Skelett-System, psychische Leiden, Verletzungen und Atemwegserkrankungen waren die vier häufigsten Ursachen für Krankmeldungen im Westerwaldkreis.

„Der Corona-Alltag hat viele Beschäftigte körperlich und seelisch an ihre Grenzen gebracht. Arbeitgeber sollten auch in Zeiten von Corona auf betriebliches Gesundheitsmanagement setzen und damit besonders Krankheiten bei ihren Mitarbeitern vorbeugen, die durch die Pandemielage begünstigt werden“, sagt Ilhan. In der Corona-Pandemie sei das Training im Verein oder Fitnessstudio kaum möglich gewesen. Bewegungsmangel fördere Rückenschmerzen und könne zu den Fehlzeiten wegen Problemen am Muskel-Skelett-System beigetragen haben.

In Zeiten von Kontaktsperren seien Fahrrad fahren, Lauftraining, Spaziergänge und aktive Pausen mit Übungen für die Rückenfitness gute Möglichkeiten, um sitzende Tätigkeiten auszugleichen. „Corona hat zudem viele Beschäftigte durch Kurzarbeit und Homeoffice isoliert und psychisch belastet. Besonders in Branchen mit körperlicher Belastung dürften Kurzarbeit und Lockdown wiederum zu weniger Verletzungen geführt haben“, sagt Ilhan. (Quelle Barmer Krankenkasse)