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Großaufgebot der Limburger Feuerwehren am Samstagnachmittag auf dem Gelände der Firma Städtereinigung Bördner in Lindenholzhausen: Wasser wurde reichlich über Sprührohre verteilt, viele Meter Schlauch sorgten für die Wasserversorgung, Einsatzkräfte mit Atemschutz verschafften sich Zutritt zu einer Halle. Alles eine Übung … mit einem ersten Hintergrund, denn falsch entsorgter Elektronikschrott und dabei vor allem Akkus sorgen für neue Herausforderungen.

Die Alarmübung fand auf Wunsch der Firma Bördner Städtereinigung auf deren Betriebsgelände in Lindenholzhausen statt. Unter Einsatzbedingungen fanden sich dort Teile der Limburger Feuerwehren ein, um einen angenommenen Ausbruch eines Brandes in der Lagerhalle mit Papierballen zu bekämpfen. Ein Mitarbeiter der Firma hatte dabei über einen Druckmelder die Brandmeldeanlage ausgelöst. Dadurch wurden entsprechend des Alarmierungsplans die ortsansässige Feuerwehr Lindenholzhausen und die Feuerwehr Limburg von der Leitstelle alarmiert.

Die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehr Lindenholzhausen erkundeten die Lage: Starke Rauchentwicklung, Mitarbeiter werden in der Halle vermisst. Angriffstrupps mit Atemschutz rüsteten sich umgehend aus und begaben sich in die Halle zur Personensuche und Brandbekämpfung. Die Kräfte der Feuerwehr Limburg versuchten über einen zweiten Zugang mit einem Löschangriff in die künstlich verrauchte Halle vorzudringen und dort ebenfalls nach Personen zu suchen.

Die Übungsleitung spielte weitere unerwartete Szenarien ein. Daraufhin wurden die Feuerwehren aus Eschhofen, Staffel und Offheim von der Einsatzleitung nachalarmiert. Weitere Atemschutzgeräteträger wurden benötigt, auch der Gerätewagen Atemschutz. Eine Löschwasserversorgung stellte eine über 300.000 Liter fassende Zisterne sicher und Hunderte Meter B-Schläuche mussten dazu verlegt werden.

Wolfgang Groebler, Prokurist der Bördner Städtereinigung, verfolgte aufmerksam den Ablauf der Übung. Nach seinen Angaben wurden Umbauten auf dem Gelände vorgenommen. Jetzt müsse unter Einsatzbedingungen geprüft werden, ob bei einem derart ausgedehnten Betriebsgelände mit brandgefährdeten Objekten die bisherigen Abläufe für einen Feuerwehreinsatz noch passen.

„Das Brandrisiko ist stark angestiegen“, machte Groebler deutlich. Vor allem durch weggeworfene Lithiumionen-Akkus aus elektronischen Geräten wie Handy oder Laptop. Diese werden unsachgemäß über den Hausmüll entsorgt und landen sogar im Papiermüll. Wenn ein Akku im Bereich der automatischen Papiersortieranlage landet und anfängt zu brennen, steht schnell die Anlage in Flammen. Nach seiner Aussage kommt es mittlerweile in Deutschland bei den Entsorgungsunternehmen einmal die Woche zu einem Brand in einer Sortieranlage. Auch bei der Firma Bördner kam es vor Monaten zu einem Brand in einem Container mit Elektronikschrott, vermutlich hatten Akkus den Brand ausgelöst.

Für Stadtbrandinspektor René Jung war es wichtig, die Löschwasserversorgung zu testen und unter einsatzähnlichen Bedingungen an dem Objekt Prozesse und Maßnahmen zu optimieren, um vorhandenes Wissen und erlernte Fähigkeiten bei den Einsatzkräften aufzufrischen. „Die Übung hat ihren Sinn erfüllt: Wir haben die Örtlichkeit besser kennengelernt und unsere Abläufe angepasst“, verdeutlicht Jung.

An der Übung nahmen 75 Einsatzkräfte mit 16 Einsatzfahrzeugen teil. Die Firma Bördner lud im Anschluss nach der Übung zu einem Imbiss im Feuerwehrgerätehaus Lindenholzhausen ein. (Quelle Polizei Limburg)