Ab dem 30. September 2019 werden die beiden innenliegenden Fahrspuren auf der Raiffeisenbrücke Neuwied in der Zeit von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr als Tagesbaustelle zur Prüfung der Tragseile gesperrt. Die Arbeiten sollen innerhalb der erfahrungsgemäß verkehrsschwächeren Herbstferienzeit abgeschlossen werden.
Die Tragseile müssen einer turnusmäßigen Hauptprüfung unterzogen werden. Dabei kommt zur Minimierung der Verkehrseinschränkungen ein robotergestütztes Verfahren zum Einsatz, das aus drei Teilprüfungen besteht:
Im ersten Teil werden die Tragseile mit einem Magnetschlitten befahren, um innere Fehler und Seilbrüche festzustellen, die von außen mit dem Auge nicht zu erkennen sind. Dazu wird das Tragseil magnetisiert und durch Messen unterschiedlicher Magnetfelder, werden Unregelmäßigkeiten im Innern des Seiles erkannt.
Der zweite Teil der Prüfung besteht aus einem wiederholten Befahren der Seile mit einem Schlitten, welcher mit hochauflösenden Kameras bestückt wird, um die äußere Ummantelung auf Unregelmäßigkeiten hin zu untersuchen. Diese "teilautomatisierte, visuelle Prüfung" ersetzt die bislang optische Prüfung, die in der Vergangenheit durch Einsatz von Personen in einer Besichtigungsgondel durchgeführt wurde, was eine Behinderung des Verkehrs über längere Zeit bedeutete.
Der dritte und letzte Teil der Prüfung ist das Schallen der Seilenden im Anschlussbereich der Fahrbahntafel und oben am Pylon. Hier werden die schwer zugänglichen Bereiche der Tragseile mit Ultraschall untersucht.
Alle drei Teilprüfungen zusammen ausgewertet geben Rückschlüsse auf den Zustand der inneren und äußeren Bereiche der Tragseile und ihrer Tragfähigkeit.
Die Rheinbrücke Neuwied wurde 1978 fertig gestellt. Der über eine Länge von 486,96 Meter gespannte Balken der Strombrücke ist mit insgesamt 44 schrägen Tragseilen an einem 88 Meter hohen Pylon aufgehängt.
(Quelle: Pressemitteilung, Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz)