Überzeugend, wenn auch mit ausreichend Anlauf - so hat die EG Diez-Limburg das Heimspiel gegen die Kobras aus Dinslaken gewonnen. Die Gäste hatten beim ersten Duell in Diez in der laufenden Saison vier Tore geschossen und sie taten dies auch beim zweiten Auftritt an der Lahn. Der Unterschied: Hatten die Rockets in der ersten Partie nur drei Buden gemacht, waren es am Freitagabend deren neun. Aber es brauchte seine Zeit, um Spiel und Gegner in den Griff zu bekommen. Den 9:4-Heimsieg der EGDL hatte ein verlorenes erstes Drittel (1:2) eingeläutet. Umso souveräner verliefen dann die Abschnitte zwei (4:2) und drei (4:0). Dem Team von Trainer Arno Lörsch fehlt damit nur noch ein Punkt aus drei verbleibenden Spielen, um als Spitzenreiter in die Play-offs zu gehen.
Ein Powerplay-Tor von Florian Böhm nach acht Minuten brachte die Rockets zunächst in Führung. Nicht unverdient, fand der Rockets-Trainer: „Wir sind gut aus der Kabine gekommen, waren engagiert, haben viel Druck ausgeübt und ein paar Checks gefahren. Die Führung war denn auch verdient, dann aber haben wir es schleifen lassen.“ Und die Kobras sind schlichtweg zu stark und zu clever, um daraus keinen Profit zu schlagen. Stefan Dreyer (15.) und Philipp Heffler (20.) drehten die Partie und schossen Dinslaken zum ersten Pausentee mit 2:1 in Führung.
Foto: fischkopp Medien/EGDL
Die Chance auf den dritten Treffer vergab Dinslaken jedoch in eigener Überzahl - im Gegenteil: Matt Fischer enteilte den Kobras und glich in Unterzahl zum 2:2 aus (22.). Und als der Kanader nur zwei Minuten später das 3:2 nachlegte und auch Philipp Maier traf (29.), schienen die Gastgeber auf dem richtigen Weg zu sein. „„Da müssen wir eigentlich den Deckel draufmachen, spielen dann aber zu fehlerbehaftet“, ärgerte sich Lörsch. Gleich zwei Mal liegen die Rockets in diesem zweiten Drittel mit zwei Toren vorne, jedes Mal lassen sie die Kobras wieder rankommen. Einmal zum 3:4 (31.), und nach Fischers dritten Treffer (5:3, 34.) auch zum 4:5 (38.) - beide Male traf Kevin Wilson für die Gäste.
Erst im finalen dritten Abschnitt konnten sich die Raketen von giftigen Kobras befreien, denen erst spät im Spiel die Mittel ausgingen, dem Spitzenreiter weiter Paroli zu bieten. „Diez-Limburg hat uns extrem unter Druck gesetzt und wir waren eigentlich nie wirklich in der Lage, unser Spiel aufzuziehen“, sagte Gästetrainer Krystian Sikorski. „Ihr habt sehr, sehr stark gespielt und absolut verdient gewonnen“, sagte Sikorski an die Adresse seines Trainerkollegen bei der Pressekonferenz. „Gegen eine Mannschaft wie Diez-Limburg musst du schon sehr viel Glück haben, um ein Spiel zu gewinnen. Die Rockets haben Topleute im Team, wir müssen da kleinere Brötchen backen. Gratulation zu diesem verdienten Sieg."
Den machten im letzten Drittel spielfreudige Rockets mit einem überzeugenden 4:0 perfekt. Joey Davies in Überzahl (45.) und Unterzahl (58.), Matt Fischer mit seinem vierten Treffer der Partie (55.) und Andre Bruch (56.) machten den 9:4-Heimerfolg perfekt. „Bei vielen ist der Knoten geplatzt, der in Soest noch festgesessen hat“, sagte Lörsch. „Wir haben die Woche über viel gesprochen und analysiert. Dinslaken war der unerwartet unangenehme und schwere Gegner. Beide Teams waren körperlich präsent in einem dennoch völlig sauberen und fairen Spiel. So kennt man die Spiele gegen Dinslaken, das macht einfach Spaß. Die Mannschaft hat im letzten Drittel wieder genau so Eishockey gespielt wie wir uns das wünschen.“
Mit diesem Erfolg kann der Tabellenführer der Regionalliga West drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde nicht mehr von einem der beiden vorderen Plätze verdrängt werden - zu groß ist seit Freitag der Abstand zur Konkurrenz. Um die Spitzenposition zu verteidigen und als Erster in die Play-offs zu gehen fehlt nur noch ein Punkt aus drei Spielen - vorausgesetzt, Herford gewinnt seine drei letzten Hauptrundenspiele.
„Die Mannschaft ist heiß und will den ersten Platz so schnell wie möglich fix machen“, sagt Lörsch. „Die kleine Pause kommt jetzt genau zur rechten Zeit, um ein wenig die Müdigkeit aus den Köpfen zu bekommen.“ Das Team hat am Sonntag spielfrei und zudem am Dienstag trainingsfrei. „Und dann gehen wir frisch in den Endspurt und die dann beginnenden Play-offs.“