Nach dem Rücktritt von Trainer Marco Reifenscheidt und Co-Trainer Paul Lauer bei Fußball-Oberligist Sportfreunde Eisbachtal haben die Verantwortlichen des Westerwälder Traditionsvereins die Nachfolge bis zum Saisonende geregelt: Metin Kilic, derzeit noch in Diensten des Kreisoberligisten TuS Frickhofen, soll die Eisbären vor dem Abstieg in die Rheinlandliga bewahren.
Sowohl die Oberligamannschaft der Sportfreunde als auch das Kreisoberligateam der Hessen wurden am Donnerstagabend über diesen Schritt informiert. Kilic hatte in der Winterpause angekündigt, dass er den TuS Frickhofen nach dann sechs Jahren im Sommer ohnehin verlassen wird. Nunmehr wird dieser Schritt vorgezogen und Kilics spielender Co-Trainer und eigentlich erst ab Sommer eingeplanter Nachfolger, Florian Gross, hat ab sofort das Sagen bei dem Dornburger Ortstteilklub, der sich im sicheren Tabellenmittelfeld befindet. „Die Mannschaft braucht jetzt einen Trainer, der unbefangen an die Sache herangehen kann. Metin ist ein sehr engagierter Trainer und leidenschaftlicher Motivator. Er identifiziert sich mit unserem Verein und kennt einen Großteil der Mannschaft. Er hat klare Prinzipien, geht vorweg und soll der Mannschaft neues Leben einhauchen. Damit kann er uns in der aktuellen Situation sofort weiterhelfen, um gemeinsam mit der Mannschaft das in der aktuellen Situation ambitionierte Ziel, den Klassenerhalt, vielleicht doch noch zu schaffen“, sagt Patrick Reifenscheidt, Sportlicher Leiter der Eisbachtaler, über die Verpflichtung des 50-jährigen, der Inhaber der Trainer DFB B-Lizenz ist.
Metin Kilic, der in Elz wohnt, kennt die Eisbachtaler bestens, denn er hat bei dem Verein aus Nentershausen bereits mehr als sieben Jahre diverse Jugendmannschaften von der U13 bis zur U19 als Trainer oder Co-Trainer betreut. Außerdem war er in der Vergangenheit als Jugendkoordinator bei den Sportfreunden tätig. „Eisbachtal ist für mich eine Herzenssache und wenn der Verein mich braucht, dann bin ich da“, sagt Kilic über sein neuerliches Engagement bei den Westerwäldern. Das „Abenteuer Oberliga“, geht der 50-Jährige keineswegs unvorbereitet vor: „Die Bindung war nie weg und ich habe auch fast alle Heimspiele der Oberliga-Mannschaft sehen können. Von daher weiß ich, was mich dort erwartet. Ich kenne die Charaktere in der Mannschaft und weiß auch, wie ich sie anzupacken habe.“ Fußball spielen könne er seinen Spielern zwar nicht mehr beibringen, aber unter anderem in vielen Gesprächen will er wieder für mehr Selbstvertrauen bei den Sportfreunden sorgen und das „eine oder andere Prozent mehr aus ihnen herauskitzeln“, so Kilic. „Den Rest müssen sie schon selbst auf dem Platz zeigen“, fordert der neue Eisbären-Trainer.
Dankbar sind Patrick Reifenscheidt und Metin Kilic unterdessen beide, dass der TuS Frickhofen um dessen Spielausschussvorsitzenden Jürgen Schardt diesen doch nicht alltäglichen Trainerwechsel während der laufenden Saison möglich gemacht hat. Patrick Reifenscheidt war zunächst im Laufe der Woche auf Schardt zugegangen, um anzufragen, ob die Eisbachtaler Metin Kilic überhaupt kontaktieren dürfen. Nachdem dem der TuS-Spielausschussvorsitzende zugestimmt hatte, nahm die Angelegenheit ihren Lauf, die nunmehr in der Verpflichtung Kilics als neuer Eisbachtaler Trainer bis zur Sommerpause endete und nunmehr„Das ist in der heutigen Zeit sicher nicht normal, dass ein Verein seinen Trainer während der Rückrunde gehen lässt. Von daher möchten wir uns ausdrücklich beim TuS Frickhofen und Jürgen Schardt bedanken, dass sie uns in dieser schwierigen Situation helfen und uns die Verpflichtung ermöglicht haben“, erklärt Eisbachtals Sportlicher Leiter Patrick Reifenscheidt.
Der TuS Frickhofen selbst wollte nach den Worten seines Spielausschussvorsitzenden Jürgen Schardt seinem bisherigen Trainer keine Steine in den Weg legen. „Wir danken Metin Kilic für seine fast 6-jährige Trainertätigkeit. Metin hat den Verein und den Fußball geprägt und Spieler kontinuierlich weiterentwickelt. Wir erlebten unter Kilic eine der erfolgreichsten Zeiten unseres Vereinsfußballs. Sein Engagement war einzigartig. Daher war es für uns selbstverständlich dem Wunsch Metins nachzukommen, seinem Herzensverein in der momentan schwierigen Lage zu helfen. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Aufgabe und hoffen, dass er den Klassenerhalt mit den Eisbachtalern noch schafft“, so Schardt. (Quelle Sportfreunde Eisbachtal)