Das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt Prof. Dr. Udo E. Simonis. Der 1937 geborene Wissenschaftler, Sohn des Töpfers Ernst Simonis und der Schneiderin Alma geb. Mayer, ist in Hilgert aufgewachsen, studierte Volkswirtschaftslehre und bestand 1963 das Diplom-Volkswirt-Examen. Mehrere Jahre war er Assistent für Wirtschaftspolitik und Strukturfor-schung an der Universität Kiel, wo er auch zum Doktor der Staatswissenschaften promovierte. 1967 wurde er persönlicher Berater des Präsidenten von Sambia. 1970 folgte er einer Einladung der japanischen Regierung an die Universität von Tokio. 1974 wurde er zum Professor an der Technischen Universität Berlin ernannt. Von 1988 bis 2003 hatte er eine Forschungsprofessur für Umweltpolitik am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) inne.
Der in Kiel lebende Hilgerter Professor gehört zu den Vordenkern der Ökologie-Debatte und gilt als einer der Pioniere der Forschungen zum globalen Klimawandel und seinen ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen. 1982 zählte er zu den Mitbegründern der Deutschen Umweltstiftung, die das Ziel verfolgt, sich für den Erhalt der natürlichen Lebensräume der Menschen, Tiere und Pflanzen einzusetzen. Zwischen 1981 und 1987 stand er als Direktor dem Internationalen Institut für Umwelt und Gesellschaft am WZB vor. Von 1993 bis 2002 war er außerdem Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates und Mitglied des Kuratoriums des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK), das Natur- und Sozialwissenschaftler aus aller Welt zusammenführt. Darüber hinaus ist er bis zur Gegenwart Mitherausgeber und Redakteur des Jahrbuchs „Ökologie“.
Mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes wurde vor allem gewürdigt, dass Simonis sein Berufsleben dem großen Weltthema, der Zukunft unseres Planeten Erde, gewidmet hat. Der Autor zahlreicher Bücher, Fachbeiträge und Rezensionen prägte zudem den Begriff „Weltumweltpolitik“. Die Auszeichnung durch den Bundespräsidenten ist für ihn „eine Anerkennung, dass Ökologie und Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft wichtig geworden sind. Als politischer Ökologe und ökologischer Ökonom hat man fast nur mit schwerwiegenden Problemen zu tun. Da freut es einem, wenn man mal als Problemlöser erkannt und gefeiert wird.“ Auf die Frage, womit er sich zurzeit beschäftige, erklärte Simonis am Rande der Feierlichkeiten schmunzelnd: „Mit Konzepten für die Reparatur der Welt. Das ist ein weites Feld.“
Seit 1967 ist der Gelehrte verheiratet mit der Diplom-Volkswirtin Heide Simonis (1993 – 2005 Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein). In seiner Heimatgemeinde hielt er sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder zu Besuch auf. Für die Ortsgemeinde Hilgert gratuliert Ortsbürgermeister Uwe Schmidt Prof. Dr. Udo E. Simonis ganz herzlich zum Erhalt des Verdienstordens und wünscht ihm weiterhin viel Erfolg bei seinen Forschungen.