Am Mittwoch, 21. August, wird sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr mit der weiteren Planung des Neumarkts beschäftigen. Dem Gremium, das zusammen mit dem Ortsbeirat tagt, liegt ein überarbeiteter Vorentwurf von Dutt & Kist vor, dem Büro, das nach Einschätzung des Magistrats das beste Konzept in dem vorgeschalteten Verfahren vorgelegt hatte. Nach der Beratung im Ausschuss hat die am 3. September tagende Stadtverordnetenversammlung darüber zu befinden, ob aufgrund der Vorplanungen die künftige Gestaltung des Neumarkts weiter verfolgt werden soll.
Nach Angaben des 1. Stadtrats Michael Stanke ist die Empfehlung des Magistrats an den Ausschuss, die Planungen weiter zu verfolgen, mit großer Mehrheit gefasst worden. Der Magistrat hatte in den zurückliegenden Wochen zudem gefordert, mit der Vorlage des überarbeiteten Vorentwurfs auch noch einmal eine Stellungnahme eines Sachverständigen zum Zustand und zur Perspektive der Platanen auf dem Neumarkt einzuholen.
Gutachter Eiko Leitsch, der bereits 2012 die Bäume begutachtet hatte, verdeutlichte während eines Ortstermins auf dem Neumarkt sowie in einem späteren Austausch mit den Fachämtern im Rathaus seine Einschätzung, dass die Bäume durchaus erhaltenswert sind, dies jedoch an Bedingungen geknüpft ist. Diese Bedingungen sind jedoch nicht zu erfüllen, soll der Platz seine bisherigen Funktionen behalten. Deshalb schlägt Leitsch vor, die bestehenden Platanen auszutauschen und durch neue Bäume zu ersetzen.
Das hat nach seiner Einschätzung den Vorteil, dass Bäume gepflanzt werden können, die dem Standort Innenstadt viel besser entsprechen als die Platanen, die mit einer Wuchshöhe von über 30 Metern viel zu groß seien. Die künftigen Bäume sollten eine maximale Wuchshöhe von 12 bis 15 Metern nicht überschreiten und sollten auch von ihrer Kronenbildung für die Innenstadt geeignet sein. Zudem biete sich mit einer Neupflanzung die Chance, den Bäumen bessere Lebensbedingungen zu verschaffen durch die Anlage von ausreichend großen und gute versorgten Pflanzgruben. Zudem könnten Konflikte mit Versorgungsleitungen deutlich gemindert werden.
Nach Einschätzung des Gutachters werden alle Arbeiten an der Oberfläche des Platzes zu einer Schädigung der Wurzeln an den bestehenden Platanen führen. Und das wiederum führe auf Dauer zu einem Absterben der Bäume und zuvor zu einer Verkehrsgefährdung durch abgestorbene Äste. Sollen die Platanen vital erhalten bleiben, muss die Versorgung der Bäume nach Einschätzung von Leitsch erheblich verbessert werden.
Zu erreichen ist dies durch eine Entsiegelung von breiten Streifen entlang der Baumreihen. Dennoch würden die Bäume mit ihrem Wurzelwerk auf Dauer Probleme bereiten. Die bereits sichtbaren Veränderungen im Pflaster und an den umlaufenden Randsteinen der Baumscheiben würden sich weiter verstärken und schließlich auf zu einer Gefährdung (Stolperfallen) führen.
Solche Streifen sind bei einem Austausch der Bäume nicht notwendig, da die Grundversorgung der Bäume durch die neu angelegten, belüfteten und bewässerten Baumgruben ermöglicht werde. Das Substrat der Baumgruben könne dabei verdichtet werden und um die Bäume selbst sei nur eine Fläche von 1,5 mal 1,5 Meter offen zu halten.
Der überarbeitete Vorentwurf des Planungsbüros sieht die Schaffung eines Markt- und Kulturforums Neumarkt vor. Im Wesentlichen basiert der Vorentwurf auf dem, was Dutt & Kist im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens vorstellte. Der Neumarkt enthält im oberen Bereich eine offenere Platzgestaltung, insgesamt finden sich 16 statt bisher 20 Bäume auf der Fläche. Die Pavillons werden leicht geändert in ihrer Ausrichtung und bieten mehr Platz. Dem Georgsbrunnen schließt sich in dem Entwurf noch ein kleines Wasserspiel an.
Im Randbereich des Platzes sollen Spielgeräte integriert werden, ebenso Radabstellanlagen. Verschiedene Sitzmöglichkeiten sind vorgesehen, ebenso gibt es den Vorschlag einer künftigen Beleuchtung mit umlaufenden Mastleuchten, Bodeneinbauleuchten sowie zwei Standorte für zentrale Beleuchtungseinheiten. Vorgesehen ist in der Konzeption zudem der Aufbau einer neuen Versorgung für Marktstände.
Der vorgelegte Vorentwurf berücksichtigt die Vorgabe, dass auf dem Platz weiterhin die bereits etablierten Veranstaltungen wie Weinfest, Summer Games und Christkindlmarkt stattfinden können, der Wochenmarkt dabei ebenfalls berücksichtigt wird. Mit der größeren Freifläche bieten sich zudem noch weitere Formate an Veranstaltungen an.
Im Rahmen der öffentlichen Ausschusssitzung, die am Mittwoch, 21. August, stattfindet, wird das Planungsbüro seinen überarbeiteten Vorentwurf präsentieren. Zudem wird der Gutachter Eiko Leitsch seine Erkenntnisse zu dem Zustand der Platanen, deren Perspektiven sowie seine Empfehlung zur künftigen Bepflanzung erläutern. Für dieses Thema wird die Ausschusssitzung um 19.30 Uhr auf den Neumarkt verlegt.
(Alle anderen Tagesordnungspunkte werden um 18.15 Uhr im Rathaus behandelt).
(Quelle: Pressemitteilung, Stadt Limburg)