Vier Monate in Folge war die regionale Arbeitslosenquote in kleinen, aber gleichmäßigen Schritten zurückgegangen. Diese Entwicklung wird im Sommermonat Juni gebremst: Die Quote bleibt auf dem Mai-Wert von 2,7 Prozent. Auch der Abstand zum Vorjahresmonat – eine Verbesserung um 0,3 Punkte - wird gehalten. Derzeit sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis) 4.881 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber dem Mai ist ihre Zahl um 9 Personen gestiegen, gegenüber dem Juni 2018 jedoch um 498 Personen gesunken.
Trotz konstanter Quote kann von Stillstand keine Rede sein. Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es während des zu Ende gehenden Monats knapp 700 Zugänge aus Erwerbstätigkeit und ebenso viele Abgänge in Arbeit oder Ausbildung.
„Wir haben nicht nur eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit in unserer Region,“ sagt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur. „Zugleich liegt auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf einem nie gekannten Level.“ Das bestätigt die neueste Statistik: Zum Stichtag 31.12.2018 gingen im Agenturbezirk 101.797 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nach. Das ist gegenüber dem gleichen Stichtag 2017 ein Anstieg um 1.476 Personen oder 1,5 Prozent.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich im Juni verstärkt. Unternehmen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur sowie der beiden Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 791 Stellen – das sind 89 mehr als vor einem Monat bzw. 81 mehr als vor einem Jahr. Die „Gesamtrechnung“ aller Zugänge von Januar bis Juni weist mit 4.277 Jobangeboten ein Minus von 310 gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 aus. Der Bestand hat sich gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 559 Stellen verringert, bleibt aber mit 3.355 Stellen dauerhaft hoch.
Um Transparenz zu schaffen, veröffentlicht die Agentur für Arbeit jeden Monat auch die Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht all jene ein, die arbeitsmarktpolitisch gefördert werden – z.B. durch Fortbildung und Umschulung oder einen Zuschuss für Existenzgründer - und in dieser Zeit statistisch nicht als arbeitslos gelten. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur wie im Mai auf eine Quote von 4,1
Prozent. Damit ist sie 0,3 Prozent niedriger als im Juni 2018.
Das Schuljahr ist vorüber, die großen Ferien haben begonnen. Der Ausbildungsmarkt kennt keine Sommerpause; hier fallen noch viele Entscheidungen. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2018) meldeten sich bei der Arbeitsagentur Montabaur 1.901 Lehrstellenbewerber; das sind 266 weniger als im gleichen Zeitraum 2017/18. Die Zahl der „Versorgten“ ist von Mai auf Juni von 1.048 auf 1.265 gestiegen, die der „Unversorgten“ von 772 auf 636 gesunken. „Diese Entwicklung haben wir erwartet“, sagt der Agenturchef. „In den Sommermonaten finden viele junge Leute noch den ersehnten Ausbildungsplatz – nicht zuletzt mit Hilfe der Arbeitsagentur. Andere entscheiden sich für ein Studium oder einen weiteren Schulbesuch.“ Bis zuletzt gibt es jedoch beste Chancen für Spätentschlossene: Noch sind 874 Lehrstellen für das beginnende Ausbildungsjahr frei, und viele Betriebe hoffen, diese in letzter Minute mit dem passenden Nachwuchs besetzen zu können. Insgesamt meldeten sie dem Arbeitgeberservice zwischen Oktober und Juni exakt 2.000 Ausbildungsstellen. Das ist ein Rückgang von 92 gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Im Westerwaldkreis sind derzeit 3.119 Personen ohne Job gemeldet - 31 mehr als im Mai und 178 weniger als im Juni 2018. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 2,7 Prozent auf dem Level des Vormonats. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent.
(Quelle: Pressemitteilung, Agentur für Arbeit, Montabaur)