ie Arbeitslosigkeit in der Region bleibt erfreulich niedrig: Ende August sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur, also im Westerwald- und im Rhein-Lahn-Kreis, 6.328 Menschen ohne Job gemeldet. Gegenüber dem Vormonat ist dies ein minimaler Anstieg um 11 Personen, gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch ein erheblicher Rückgang um 941 Personen. Die Arbeitslosenquote bleibt auf dem Juli-Wert von 3,6 Prozent; im August 2015 war sie mit 4,1 Prozent einen halben Punkt höher.
„Der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig, die Beschäftigung wächst und viele Unternehmen suchen Fachkräfte“, kommentiert Agenturleiterin Madeleine Seidel die Entwicklung. „Das heißt: Wer eine Qualifikation mitbringt, hat beste Chancen, umgehend eine Stelle zu finden. In dieser Erkenntnis fördert die Agentur für Arbeit Montabaur verstärkt diejenigen, die wenig oder kein Fachwissen besitzen. Eine neue, große Klientel sind bekanntlich die Flüchtlinge, die mit unserer Unterstützung verstärkt an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Ein Jahr nach der großen Ankunftswelle der Schutzsuchenden verzeichnen wir erkennbare und wachsende Erfolge auf dem Weg ihrer Integration in den Arbeitsmarkt.“
Am Arbeitsmarkt herrscht immer eine hohe Fluktuation. So gab es im August 2.342 Zugänge in und 2.324 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Im Juni und Juli hatten sich wie jedes Jahr verstärkt junge Leute arbeitslos gemeldet, die sich nach absolvierter Ausbildung neu orientieren müssen. Dieser Anstieg ist nun vorüber und viele der jungen Fachkräfte konnten dank der großen Nachfrage der Betriebe bereits eine Anschlussbeschäftigung finden.
Erste Anzeichen dafür, dass die „Sommerpause“ zu Ende geht und die Herbstbelebung in Sicht ist, kommen vom Stellenmarkt. Im August wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der beiden Jobcenter Westerwald und Rhein-Lahn 812 Stellen gemeldet; das sind 66 mehr als im Juli. Der Zugang seit Jahresbeginn ist mit 5.990 Jobangeboten gegenüber dem Zeitraum Januar bis August 2015 nahezu gleich geblieben. Erhöht hat sich einmal mehr der Bestand, was ebenfalls für den Fachkräftebedarf spricht: Derzeit kann die Agentur für Arbeit etwa 3.000 Stellen vermitteln; fast alle sind sozialversicherungspflichtig und sofort zu besetzen.
Am Ausbildungsmarkt setzt sich die Entspannung fort. Viele junge Menschen wissen inzwischen, wie es nach der Schule weiter geht – mit einer Ausbildung, einem Studium oder einem weiteren Schulbesuch. Die Zahl derer, die jetzt noch auf der Suche sind, hat sich gegenüber Juli nahezu halbiert.
Es gibt im Agenturbezirk 356 Ausbildungsplätze, die noch nicht besetzt sind. Das wären mehr als genug, um alle zu versorgen, die jetzt eine duale Ausbildung beginnen möchten. Aber Berufswünsche (nicht selten fixieren sich Jugendliche auf vermeintliche Traumjobs) und mangelnde Eignung, Mobilität oder Flexibilität sind die Hauptgründe, dass unversorgte Bewerber und offene Stellen nicht lückenlos zueinander passen. „Oft kostet es viel Energie, den richtigen Ausbildungsplatz zu finden“, weiß Madeleine Seidel. „Aber diese Energie sollten Jugendliche und auch Eltern unbedingt investieren. Schließlich gilt es, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dabei helfen unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater. Auch jetzt ist es noch möglich, einen Ausbildungsvertrag zu bekommen – sozusagen in letzter Minute für das jetzt beginnende Ausbildungsjahr.“ Die Agenturleiterin rät allen, die noch nicht am Ziel sind, schnellstmöglich Kontakt mit der Berufsberatung aufzunehmen. Die kostenlose Servicenummer: 0800 4 5555 00.
Zum Schluss der „geteilte Blick“ auf die beiden Landkreise, die von der Arbeitsagentur Montabaur und den beiden Jobcentern Westerwald und Rhein-Lahn betreut werden: Für den Westerwald werden 3.927 Menschen ohne Job gezählt. Das sind 27 mehr als im Juli, aber 618 weniger als im August 2015. Die Quote bleibt bei auf den 3,5 Prozent des Vormonats; vor einem Jahr zuvor waren es 4,1 Prozent. An Rhein und Lahn gibt es 2.401 Arbeitslose – 16 weniger als im Juli und 323 weniger als vor einem Jahr. Auch hier hat die Quote sich gegenüber Juli nicht verändert. Aktuell sind es 3,7 Prozent; im August 2015 waren es 4,2 Prozent.