„Impfungen sind eine der wichtigsten und gleichzeitig wirksamsten Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung von Infektionskrankheiten und können die Übertragung von Krankheiten, insbesondere auf geschwächte Personen, verhindern“, stellte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Vorfeld der Europäischen Impfwoche, die in diesem Jahr vom 24. bis 30. April stattfindet, klar. „Wir wollen die Europäische Impfwoche 2019 nutzen, um Eltern, Erwachsene, medizinisches Personal, politische Entscheidungsträger und Medien für die Bedeutung des Impfens zu sensibilisieren.“
In Rheinland-Pfalz steht dabei die Impfung gegen Masern im Fokus. „Die Landesregierung verfolgt das Ziel, den Masernimpfschutz vor allem von jungen Erwachsenen weiter zu verbessern. Mit der Kampagne ‚Masern im Anzug?‘, die 2018 gestartet ist, sollen deshalb insbesondere junge Erwachsene erreicht werden“, so die Gesundheitsministerin.
„Ich bin grundsätzlich für eine Impfpflicht, die sich auf bestimmte Personengruppen beziehen muss, um sie konsequent durchsetzen zu können“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. „Wir wollen unsere Kompetenz auf Landesebene nutzen und bei den Personengruppen anfangen, bei denen die meisten Masernfälle auftreten, nämlich bei Erwachsenen, und bei denjenigen, von denen eine besondere Gefahr ausgeht, wenn Sie die Krankheit übertragen: Das ist das Personal in medizinischen Einrichtungen.“
In Rheinland-Pfalz soll sich das Personal in medizinischen Einrichtungen, das Kontakt zu Patientinnen und Patienten hat, künftig verpflichtend impfen lassen müssen. „Noch in diesem Jahr werden wir die Hygieneordnung für medizinische Einrichtungen novellieren und die Leitungen in die Pflicht nehmen, einen Immunschutz beim Personal sicherzustellen“, so Bätzing-Lichtenthäler. Dabei werden neben Masern auch die Erkrankungen Röteln, Windpocken und Mumps eine Rolle spielen.
„Einer bundesweiten Impfpflicht im Kindesalter stehe ich aufgeschlossen gegenüber“, betonte die Ministerin. „Hierfür liegt die Regelungskompetenz allerdings beim Bund. Angesichts hoher Impfquoten und weniger Fälle im Kindesalter sowie der Schwierigkeiten bei einer Durchsetzung ist derzeit eine Impfpflicht bei Kindern – bezogen auf Rheinland-Pfalz – auch nicht verhältnismäßig.“ Impfquoten zum Zeitpunkt der Einschulung liegen in Rheinland-Pfalz mit knapp 98 Prozent bei der ersten sowie mit knapp 94 Prozent bei der zweiten Masernimpfung deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
(Quelle: Pressemitteilung, Staatskanzlei Rheinland-Pfalz)