Unternehmen mit Weitsicht bilden aus. Damit sichern sie die betriebliche Zukunft, stellen die Weichen für wirtschaftlichen Erfolg und ermöglichen jungen Menschen den Start ins (Berufs)Leben. Einfacher ist das nicht geworden in Zeiten des demografischen Wandels und hoher Studierneigung. Die Agentur für Arbeit Montabaur unterstützt die Arbeitgeber der Region, geeignete Azubis zu gewinnen. Und sie würdigt das Engagement derer, die mit gutem Beispiel vorangehen: In der bundesweiten Woche der Ausbildung erhielt jetzt die Goerg & Schneider GmbH u. Co. KG das Zertifikat für Nachwuchsförderung der Bundesagentur für Arbeit.
Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur, besuchte den Betrieb am Produktionsstandort in Boden, um die Auszeichnung zu überreichen – und war nach einem Rundgang beeindruckt: „Goerg & Schneider demonstriert, wie eine typische Westerwälder Familienfirma in jeder Generation weiterentwickelt wird. Aktuell heißt das: eine lange Tradition lässt sich hervorragend mit der Arbeitswelt 4.0 vereinbaren.“ Vor 95 Jahren gegründet, wird das Unternehmen heute von Hartmut und Martina Goerg geführt; jüngst trat Sohn Florian Goerg in die Geschäftsleitung ein. Das Kerngeschäft besteht in der selektiven Gewinnung von Rohtonen und -kaolinen und deren Weiterverarbeitung zu Schamotte und keramischen Massen. Unter den etwa 90 Beschäftigten sind immer vier bis sechs Azubis. Ausgebildet wird in Prüftechnologie Keramik, Elektronik (Betriebstechnik) sowie Industriemechanik und -keramik. Im Bürobereich kommen Industriekaufleute hinzu.
Um diesen Nachwuchs ging es im Gespräch mit der Geschäftsleitung. „Wir sind stolz auf unsere jungen Leute und ermutigen sie, ihren Weg zu gehen“, erklärt Martina Goerg. Sie hat einen ganzen Schwung angehender und frisch gebackener Fachkräfte an den Tisch gebeten - darunter die Stoffprüfer (heute: Prüftechnologen) Anna (23), Toni (22) und Carolin (19), die allesamt als Beste in ihren Jahrgängen abgeschnitten und sich weitere Ziele gesetzt haben. Anna kümmert sich inzwischen als staatlich geprüfte Keramiktechnikerin um den Werksverkauf und Social Media. Carolin steckt in der Weiterbildung zur Keramiktechnikerin. 70 Prozent ihrer Zeit verbringt sie in der Schule, 30 Prozent arbeitet sie im Betrieb und freut sich, dass sie neben der Qualifizierung Geld verdient. Toni hat nach der Ausbildung ein Jahr Erfahrung in der Produktion gesammelt und sich für zwei Jahre ausgeklinkt, um in Vollzeit den Techniker zu machen. Danach kommt er als potenzielle Führungskraft zurück.
Goerg & Schneider ist fest verwurzelt in der Region. Die meisten Mitarbeiter kommen aus der Umgebung, oft waren Eltern und Großeltern schon hier beschäftigt. Die Personalverantwortlichen wissen aber auch: Für Fach- und Nachwuchskräfte muss man werben. „Wir haben ständig Schülerpraktikanten und sind immer beim BIT in Montabaur vertreten, dem großen Berufsinformationstag mehrerer Realschulen“, sagt Prokurist Stefan Klöckner. „Bei der Bewerberauswahl schauen wir nicht nur auf die Zeugnisnoten. Das Gesamtpaket muss stimmen!“
„Es gibt viele Schülerinnen und Schüler, die sich trotz des demografischen Wandels und der sehr guten Situation am Arbeitsmarkt schwer tun mit dem Start ins Berufsleben“, weiß Elmar Wagner. „Arbeitgeber wie Goerg & Schneider, die schwächeren Kandidaten eine Chance geben, beweisen: Auch so kann´s laufen. Und dabei können wir helfen – mit vielfältiger Unterstützung und Förderung.“ Björn Becker, Bereichsleiter des Arbeitgeberservice, betont, dass das Zusammenspiel mit der Agentur für Arbeit seit Jahren funktioniert. Das Unternehmen fühlt sich bestens informiert, beraten und bei der Personalgewinnung unterstützt.
Unternehmen, die das Angebot der Agentur für Arbeit nutzen möchten, wählen die kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 20, Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle die 0800 4 5555 00.