„Sprache eröffnet Zugänge zu Bildung, zu Wissen, zur Welt. Gleichzeit ist die Sprache auch auf der zwischenmenschlichen Ebene von besonderer Bedeutung: Sie hilft sich zu erklären, das Gegenüber zu verstehen und Missverständnisse auszuräumen. Deshalb legen wir schon in unseren Kindertagesstätten einen besonderen Schwerpunkt auf sprachliche Bildung und Sprachförderung“, so Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig. Sprachliche Bildung findet in den Kindertagestätten grundsätzlich alltagsintegriert statt. „Auch in diesem Jahr stellen wir alleine dafür wieder zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt 6,5 Millionen Euro zur Verfügung“, so Hubig weiter.
Alltagsintegrierte Sprachförderung bedeutet, dass die pädagogische Arbeit auf eine systematische Unterstützung und Begleitung der natürlichen Sprachentwicklung ausgelegt ist. Aus dem Miteinander im Kita-Alltag ergeben sich Förderanlässe und den Kindern werden Sprachgefühl und Sprachkompetenzen vermittelt. Auch im Zuge der Novellierung des Kita-Gesetzes behält die sprachliche Bildung in den rheinland-pfälzischen Kitas ihren hervorgehobenen Stellenwert. Die kontinuierliche Sprachbildung über die gesamte Kita-Zeit soll dazu auch in die Erziehungsgrundsätze aufgenommen werden.
„Unsere Kitas sind Orte der Bildung, Betreuung und Erziehung. Die Erziehrinnen und Erzieher füllen diese drei Worte vor Ort in den Einrichtungen mit Leben. Mit hohem Engagement kommen sie ihrer herausfordernden Aufgabe nach – dafür bedanke ich mich. Bereits in der frühen Förderung werden die Fundamente für eine erfolgreiche Bildungsbiografie gelegt. Dabei kommt der Sprachkompetenz eine hervorgehobene Bedeutung zu“, so Hubig weiter.
Die zusätzlichen Mittel für die sprachliche Bildung und Sprachförderung werden nach einem vorgegebenen Schlüssel auf die 41 Jugendämter landesweit verteilt. Dabei werden 60 Prozent nach der Gesamtzahl der Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahre in einem Jugendamtsbezirk vergeben, 40 Prozent nach dem Anteil der Kinder von 2 bis 6, die mindestens ein Elternteil aus einem ausländischen Herkunftsland haben.
„Wir wollen allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft Chancen und Wege eröffnen. Das ist ganz eng damit verbunden, dass wir Zugänge über Sprache schaffen. Die Sprachförderung bleibt deshalb nicht auf die Kindertagesstätten beschränkt, sondern setzt sich an unseren Schulen qualifiziert fort. Insgesamt wenden wir für die Maßnahmen der Sprachförderungen, also auch Angebote für Deutsch als Zweitsprache und der Herkunftssprachenunterricht, im laufenden Haushaltsjahr über 40 Millionen Euro auf. Jeder Cent davon ist gut investiert: Dass wir mit dem rheinland-pfälzischen Sprachförderkonzept auf dem richtigen Weg sind, zeigt der Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft: In keinem anderen Bundesland ist der Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und Herkunft geringer“, so die Bildungsministerin abschließend.