Kürzlich stellte Familienministerin Dr. Franziska Giffey die BKA-Statistik zu häuslicher Gewalt vor. Fast 114.000 Frauen wurden demnach im Jahr von ihrem Partner oder ehemaligen Partner misshandelt, gestalkt oder bedroht.
"Für viele Frauen ist das Zuhause ein gefährlicher Ort", sagte Giffey. Dies gilt leider auch im Westerwaldkreis. So nahm der Regionale Runde Tisch gegen Gewalt Rhein-Westerwald auch in diesem Jahr den Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ zum Anlass für seine Brötchentüten-Aktion. Besucher des Wochenmarkts in Westerburg erhielten ein kostenloses Brötchen sowie als Dreingabe mit der Umverpackung „Gewalt kommt uns nicht in die Tüte“ gezielte Informationen zum Thema „Gewalt gegen Frauen“.
„Unsere Brötchentüten schaffen eine gute Möglichkeit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und Informationen weiterzugeben“ stellt die Gleichstellungsbeauftragte des Westerwaldkreises Beate Ullwer fest.
„Oft ist es den Menschen unangenehm, auf häusliche Gewalt angesprochen zu werden. Es ist nach wie vor ein Tabuthema“ ergänzt Claudia Wienand vom Präventionsbüro Ronja. „Wir wollen auf die verschiedenen Hilfsangebote aufmerksam machen - denn jede Frau hat das Recht auf ein unversehrtes, freies Leben ohne Gewalt“.
Hierzu gehört neben der Fachstelle des Frauenhauses, der Notruf Frauen gegen Gewalt e.V., der Interventionsstelle, das Präventionsbüro Ronja, die Fachberatungsstelle Matia für Frauen mit Beeinträchtigungen oder der Weiße Ring auch das bundesweite Hilfetelefon. Das Hilfetelefon ist kostenfrei erreichbar unter 08000 116 016 oder www.hilfetelefon.de. Weitere Informationen auch bei der Gleichstellungsstelle des Westerwaldkreises, Telefon 02602 124-606.